Hongkong bietet mehr als Buddha

Andre Chi Sing Yuen wurde 1971 in Recklinghausen als Sohn eingewandeter Hongkong-Chinesen mit britischem Paß geboren. Nach seinen Studien an der Universitäten Dortmund, Folkwang in Essen, der Neuen Züricher Kunstschule und Ruhrakademie ging Yuen nach Düsseldorf wo er bis heute seinen Lebensmittelpunkt als freischaffender Künstler hat.

Yuens Arbeiten wurden beispielsweise schon auf der Bienale Liverpool, Art fair Köln, Art Frankfurt, Langen Foundation, Kunsthaus Rhenania, Köln, SOTODO Festivial Contemporary art center, Sacramento, USA, Museum Kunstpalast, Düsseldorf und dem StateRussian Museum, St. Petersburg, gezeigt. Letztes Jahr hatte er eine Einladung vom Critcial Art Ensemble auf der Documenta. Zu sehen sind seine Arbeiten dieses Jahr im Duisburger Kunstverein und auf der Art Karlsruhe.

Seit 2004 erhielt Yuen Förderfläche zur contemporary art ruhr und gehört somit
zum jungen Establishment der zeitgenössischen Medienkunst. "Ich bin natürlich einfach so nach Düsseldorf gekommen. Ich hatte ja noch meine alten Kontakte aus den Studienzeiten. Künstler sollen die Welt verändern. Das hat uns Beuys mit seinem Ansatz der sozialen Plastik gelehrt. Ich bin aber auch konfuzianistisch geprägt. Als Künstler muß man Unternehmer sein und Geld generieren. Man muß ja schließlich nicht nur die Materialien für seine Kunstwerke bezahlen, sondern auch seine Wohnung und Brötchen."

"ANDRÉ CHI SING YUEN studierte im Bereich Grafik, Foto, Film, Design und Malerei,
worauf auch seine Bildsprache beruht. Seit 2000 herrschen grossformatige
Bilder und Videoinstallationen vor. Die Grenzen von Bildflaechen und Sprachkoerpern collagiert der Kuenstler fliessend mit der Technik der neuen Medien. Yuens Installation entsteht im High Tech Driven Verfahren im Zusammenspiel mit den heutigen Medien. High Tech Driven ist ein von ihmbenanntes Verfahren, welches traditionelle Techniken wie Malerei, Grafik, Fotografie, Video in ein Bild vereint," berichtet Sandra Christmann von der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf.

Wie Yuen zur Kunst gekommen ist? Zum einen durch seine Familie. "Meine Mutter, aber auch ein Onkel haben mit regelmäßig mit auf Kunstausstellungen genommen. Außerdem gab es auch einen Kunst-Leistungskurs bei mir an der Schule." Angesichts der Herkunft der Familie (der eben erwähnte Onkel lebt in New York) ist es nicht weiter verwundertlich, daß die Kunst von Yuen nicht von europäischen, amerikanischen und asiatischen Einflüssen verschont blieb.

Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets. Diesen Satz kann man von Yuen häufiger zu hören bekommen. Er möchte damit seinen Stolz auf seine regionale Herkunft betonen. Daß es für den Sproß von eingewanderten Hongkongchinesen mit englischem Paß schon beachtlich ist, sich mit Fleiß und Ehrgeiz so nach oben gearbeitet zu haben, sei hier auch nicht unerwähnt gelassen werden.

"Ich wollte von Anfang an meinen Weg als freiberuflicher Künstler gehen. Ich wollte mich mit Galerien und Museen zusammenarbeiten," berichtet der erfolgsorientierte junge Mann. "Ich habe 75% meiner großformatigen Bilder an Firmen oder Sammlungen verkauft. Ich bin jetzt 41 Jahre alt. Da überlege ich es mir schon, ob ich mir irgendwann einen Professorenstuhl schnappe."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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