Glocken haben oft eine bewegte Geschichte hinter sich
Hoffnung klingt über Hochfeld

Der Name Hoffnung der Glocke in der Hochfelder Pauluskirche hat Symbolktaft.
Foto: Bernd Baßfeld
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    Foto: Bernd Baßfeld
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Glocken sind ganz besondere Musikinstrumente: Sie entstehen aus Feuer, Schweiß und Erz, ertönen allein oder zusammen und aufeinander abgestimmt oft über Jahrhunderte in den Kirchtürmen zu festen Zeiten des Tages, sie geben Orientierung und laden zum Gebet. Die drei Glocken der Pauluskirche in Hochfeld haben eine lange und bewegte Geschichte hinter sich, aber sie läuten immer noch dreimal täglich; bei einer wird die Hoffnung ganz groß geschrieben.

Die drei Bronzeglocken wurden um 1875 in dem damals noch spitz gedeckten Turm befestigt, doch so wie die gesamte damalige Bauausführung der Pauluskirche eher mangelhaft war, so waren auch die Glocken nicht von besonders guter Qualität. Schon wenige Jahre nach dem Bau der Kirche musste man 1896 umfangreich sanieren. Auch die Glocken wurden umgegossen und neu gehängt, wo sie bis zum Abtransport im Ersten Weltkrieg bleiben durften - die Pauluskirche war ihrer Stimme beraubt.

Als die Glocken
verstummten

Im März 1924 wurde das neue Geläut, diesmal gegossene Stahlglocken vom Bochumer Verein, später Teil des Krupp-Konzerns, geliefert. Der Klang über Hochfeld blieb nicht lange, denn 1942 fielen Brandbomben auf das Kirchendach, so dass nur die Kirchen- und Turmmauern noch standen. Die Glocken waren in den Turm gestürzt und hingen dort verklemmt und stumm, bis sie 1948 wieder an ihren Platz in den Turm kamen und sie am 5. September 1948 wieder über dem Stadtteil läuteten.

Seitdem klingen die drei Gussstahlglocken in den Tönen fis, a und h über Hochfeld hinweg. Anlässlich einer Begutachtung im Glockenturm fand sich allerdings eine Besonderheit an der mittleren Glocke: Im Gegensatz zu den andern beiden Glocken hat diese einen Namen. Die Zier trägt den Spruch: „Hoffnung lässt nicht zuschanden werden (Römer 5,5)“, auf der Rückseite der Glocke steht noch einmal das Wort „HOFFNUNG“. Sie ist morgens, mittags und abends zu hören und läutet Hoffnung über Hochfeld.

Die Läute-Ordnung
kurzfristig ergänzt

Die evangelische Gemeinde hat übrigens die Läute-Ordnung der Hochfelder Pauluskirche Mitte Dezember 2020 kurzfristig ergänzt: Bis zum Ende des Lockdowns wird vom Turm der Pauluskirche täglich um 15 Uhr ein Vollgeläut zu hören sein: Im Gedenken an die, die der Pandemie zum Opfer gefallen sind und allen, die unter ihren Folgen leiden.

Infos zur Pauluskirche und zur evangelischen Gemeinde Hochfeld gibt es im Netz unter https://hochfeld.ekir.de.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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