Hiltrud Lewe im Ludwig-Turm
"#Turm 02: Hiltrud Lewe" heißt die vom Lehmbruck-Museum organisierte Ausstellung, die vom 9. September bis zum 9. Oktober 2011 jeweils samstags und sonntag von 15 bis 18 Uhr zu sehen. Ort des Geschehens: der Ludwig-Turm im Duisburger Innenhafen, ganz in der Nähe der jüdischen Synagoge. Der Eintritt ist frei.
Der Spruch "Erinnerungen sind wie Wäschestücke" empfängt den Besucher mit grauen Buchstaben im Eingangsbereich.
Im 1. Obergeschoß präsentiert die Essener Künstlerin 9 Graphitblockzeichnungen. Sie sind bewußt nicht gerahmt worden - sie sollen schließlich die Vergänglichkeit des Raumes zeigen. "Als ich zum ersten Mal in dem Gebäude war, war es kalt, dunkel und schimmelig," erinnert sich die Künstlerin. "Auf dem Boden hat der `Zahn der Zeit´ seine Schlieren und Rissen hinterlassen, die Natur arbeitet weiter, reagiert mit Kalkablagerungen und Schimmel. Der grüngraue Naturstein ist zum Gedächtnisträger der vielfachen und vielfältigen Spuren geworden," berichtet die Pressemitteilung.
Eine Installation zeigt der mittlere Raum. Es sind Abformungen der Bewehrungseisen aus weißen Krepp-Papiert. Sie hängen mit der Öffnung nach unten. Und das in unterschiedlichen Höhen von der Decke.
Ein großformatiges Bild, das die Kopfwand füllt und aus Graphit und Pigmenten auf Leinwand besteht, gibt es im obersten Raum zu sehen. Es trägt den Titel "Alles bildet sich wieder neu". Nach Aussage der Künstlerin erschließt es sich dem Betrachter, "wenn man sich um 180 Grad dreht und den Blick nach Außen richtet mit dem Wissen, daß im ehemaligen Innenhafen auch Korn verladen wurde."
Mit diesem Wissen kann auch der Betrachter Kornhalme und die "Kornkammer des Ruhrgebiets", die der Duisburger Innenhafen mal gewesen ist, erkennen.
"Die Arbeiten sind speziell für diesen Ort (den Turm) konzipiert. Sie sind alle darauf zugeschnitten. Ich beziehe mich auf die Erinnerungen; sie sind persönlich und privat. Sie ändern sich. Die Farbe ist herausgezogen, weil sie Erinnerungsträger ist. Deshalb arbeite ich in Schwarzweiß. Nur beim Bild im obersten Raum wird das Schwarzweißschema durchbrochen. Ich kann die Natur nicht so darstellen. Ein metallisches Blau und ein grünliches Gelb kommt hinzu."
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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