Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK) verlieh Heribert Hölz den Titel „Bürger des Jahres“

Bürger des Jahres Heribert Hölz und Frau Ursula mit HDK-Präsident Bodo Malsch und seiner Tollität Prinz Jürgen II. u Paginnen
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Aus allen Mitgliedsvereinen und –gesellschaften waren die Vorstände der Einladung der König Brauerei und des HDK in das Hotel Montan in Marxloh gefolgt, um den „Bürger des Jahres“ 2011 zu küren. Ebenfalls als Gast in seinem eigenen Hotel war Prinz Jürgen II. mit seiner Crew und der Prinzengarde Duisburg aufmarschiert.

Auch viele Vorgänger waren erschienen, darunter Dr. Claudia Schaefer - Cubus Kunsthalle (1997), der frühere Chefredakteur von Radio Duisburg Rainer Zimmermann (2002), Klaus Johann – ehem. stellv. Redaktionsleiter der WAZ Duisburg (2005), Edgar Kaspers - Leiter Sponsoring/Event der König-Brauerei (2007) sowie Alt BM Heinz Pletziger – ehem. Vorsitzender der bürgerschaftlichen Vereinigung Pro Duisburg (2009). Alt – Oberbürgermeister Josef Krings (Träger 1998) konnte ob seiner eigenen Ehrung am gleichen Abend leider nicht dabei sein.

Der Titel „Bürger des Jahres“ wird seit dem Jahr 1974 durch den Hauptausschuss für den Duisburger Karneval einem Bürger oder einer Bürgerin einen Bürger des öffentlichen Lebens der Stadt, der sich für oder in Duisburg engagiert hat, verliehen. Die offizielle Ehrung erfolgte seit dem Jahre 1990 bei einem festlichen Empfang des HDK im Theodor-König-Keller der König-Brauerei.

Doch in diesem Jahr, so Edgar Kaspers, die „gute Seele“ der Brauerei, haben die Sicherheitsbestimmungen der Feuerwehr eine weitere Veranstaltung in der „Guten Stube“ der Brauerei nicht mehr zugelassen. „Wer die wohlige Enge dort geliebt hat, wird die Freiläufigkeit hier im Saal des Hotel Montan sicherlich ungewohnt erscheinen!“ Platz gab es allemal genug in dem Festsaal. Seit dem Jahr 2000 gibt es einen Sonderorden für den „Bürger des Jahres“.

Der Orden des HDK wurde zunächst an folgende Brauereivertreter verliehen: Henner Höper (Marketing Direktor), Peter Hoppmann (Verkaufsleiter Duisburg u. linker Ndrhn.) Edgar Kaspers (Leiter Sponsoring u. Events) sowie Karin Sauer (Leiterin Kommunikation)

Und in diesem Jahr hatte der HDK die höchste Auszeichnung im heimischen Karneval an den Begründer der Duisburger Bosnienhilfe, Heribert Hölz. Und das nicht ohne Grund, lautet doch das diesjährige Motto der Duisburger Jecken: „Auch ohne Moos zieh´n wir Narren los“. „Da hätte der HDK kaum einen passenderen Bürger finden können!“ gab HDK Vorsitzender Bodo Malsch zu verstehen und erzählte in seiner Laudatio aus dem bewegten Leben des Geehrten.

1942 in Hochfeld geboren und aufgewachsen hatte sich Heribert Hölz schon früh für seine Mitmenschen engagiert. Als Kriegskind geboren und ohne Vater, dieser war 1944 an der Ostfront gefallen, und aufgewachsen mit zwei Geschwistern, geprägt von der Not und den Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegsjahre, wurde er Diplom Sozialarbeiter und trat 1968 eine Beschäftigung beim Caritasverband Duisburg an, dem er bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2007 treu blieb.

Bei Beginn des Bürgerkriegs in Jugoslawien entschloss sich Heribert Hölz im Jahr 1992, den Menschen dort zu helfen. Kein Risiko war ihm zu groß um in das Kriegsgebiet zu reisen, wo er vom Grauen und der Not der Menschen tief erschüttert war. Praktisch aus dem Nichts schuf er die heutige „Bosnienhilfe“. 70 Hilfstransporte hat er inzwischen auf den Weg gebracht und er sammelt unermüdlich Spenden aller Art.

Zudem werden von seiner Frau Ursula – „Die ist mittlerweile noch verrückter als ich!“ – sagt er mit einem Lächeln, denn sie produziert mittlerweile pro Jahr rund 7000 Gläser Marmelade, von deren Verkauf eine Suppenküche in Zenica unterhalten wird. Das „närrische“ 44.444 Glas Marmelade wurde gerade rechtzeitig zum 55 jährigen Jubiläum des HDK Duisburg fertig, der dieses für 55,55.- € auf seiner Jubiläumsveranstaltung im Steinhof erwarb! Besonders für sein herausragendes humanitäres Engagement wurde Heribert Hölz nun geehrt.

„Auch Heribert Hölz zog als Narr ohne Moos in ein Kriegsgebiet um zu helfen! Für uns ein passender und würdiger Träger dieser Ehrung.“ erklärte HDK Präsident Bodo Malsch.

Nach Überreichung der Ehrenurkunde und eines überdimensionalen Pilsglases durch die Königbrauerei, in dem der Name des Geehrten eingraviert wurde hatte Heribert Hölz noch eine Überraschung im Gepäck, seine Gitarre: „Für mich gab es damals in Hochfeld drei Sachen: Schule, Kirche und Fußball. Aber einmal im Jahr auch Karneval. Und da möchte ich ein altes Karnevalslied hier und heute singen!“

Und was hatte Hölz mit im Gepäck, die „Hochfelder Serenade“ von Matthias Lixenfeld. Nach einigen kurzen Erklärungen zur möglichen Entstehung des Liedes im zerstörten Hochfeld und der „Petrikull“ an der Petrikirche, umringt von den Schwerindustrien Kupferhütte, DEMAG und „Matthes und Schlamm (Weber!)“ erzählte er noch, daß er Stolz darauf sei, ein echter „Hochfelder Jong“ zu sein.

„Da gab es damals eine Gruppe in Hochfeld `Die 4 Hajos´ die haben die alten Duisburger Lieder gesungen! Bis im vergangenen Jahr Harald Molder einen Erinnerungsabend an Mattes Lixenfeld arrangierte, dachte ich immer, das Lied wäre von diesen geschrieben!“

Nachdem Heribert Hölz das Lob für die Auszeichnung auch an seine langjährigen Unterstützer weitergegeben hatte, sang er schmissig und auf Hochfelder Platt ein Loblied auf seinen Geburtsstadtteil:

„Jo, jo, en Hochfeld, do weiht en Löfke, Jo, jo, en Hochfeld, do eß en Döfke, Jo, jo, en Hochfeld, do hölt mer't ut. Wie make nächstens noch en Kurort drut!“

„Örgeswo en Hochfeld steht jetz en Kamin. Boh - wat eß da hoch, man kann öhm sehr witt siehn. Awer wenn et donkel weed, ek frog wat dann? Gonnt van selws drei Reihe ro-e Lämpkes ahn.

Seit da nu gebaut eß, weiht en andre Wend. Kin Atömke Stoff (Staub) ma mehr en Hochfeld fend. Propper send die Strote, dä Hemmel blau on klor, Wie hä an de Reviera niemols wor.“

Und dann sang der ganze Saal munter den alten Duisburger Karnevalsschlager mit und sogar die Festkapelle „Achim frank & Band“ hatte die Melodie sofort mit intoniert und begleitete den Geehrten mit dieser von der Bühne. Sehr zur Freude des Schreibers dieser Zeilen.

Bisher habe nur ein Träger bei der Ehrung gesungen, nämlich im Jahr 1980 Kammersänger Karl Ridderbusch. Hier legte prompt Heinz Pletziger lautstark Protest ein. Auch er habe im Jahr 2009 die wunderbare Ode von Matthias Lixenfeld an seine Heimatstadt „Op min old Duisburg lott ek nex komme“ im Theodor König Keller gesungen.

Es folgte noch der wie immer gekonnte und grandiose Auftritt der Prinzencrew, wobei Pagin Stephanie eine krankheitsbedingte Auszeit nahm. Die anwesenden Narren verbrachten noch ein paar schöne Stunden in netter Atmosphäre.

Ein ausführlicher Bericht über Heribert Hölz wird demnächst auch hier im Lokalkompass zu lesen sein!

Eine ausführliche Fotostrecke zur Ehrung „Bürger des Jahres“ von LOKO Kollege Detlef Schmidt findet man hier:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/fotostrecke-hauptausschuss-duisburger-karneval-hdk-verlieh-heribert-hoelz-den-titel-buerger-des-jahres-d40453.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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