Sonderausstellung Geistliche Ritterorden im Kultur- und Stadthistorischem Museum
„Glaubenskampf und Nächstenliebe"

Das Beginengebetbuch mit einem gefundenen Schädel aus der Salvatorkirche. | Foto: Natalie Grüber
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  • Das Beginengebetbuch mit einem gefundenen Schädel aus der Salvatorkirche.
  • Foto: Natalie Grüber
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Die Sonderausstellung „Glaubenskampf und Nächstenliebe – Geistliche Ritterorden in Duisburg und der Welt“ ist ab Sonntag, 11. April, bis 27. März 2022 im Kultur- und Stadthistorischen Museum am Duisburger Innenhafen zu sehen.

Die Ritter des Mittelalters waren Kämpfer für ihre jeweiligen Landesherren. Sie waren aber auch selbst Grundbesitzer und Herren über die auf ihrem Boden lebenden Bauern. Für Ruhm und Ehre führten sie in Friedenszeiten Kleinkriege gegeneinander, die die Kirche missbilligte, da kein Christ einen anderen töten dürfe. Die Kreuzzüge boten eine Lösung: Die Ritter konnten nun Ruhm beim „gottgefälligen“ Kampf gegen Andersgläubige, vermeintliche „Heiden“, sammeln. Doch auch abseits von Kampf und Krieg pflegten die Ritter oft einen ausschweifenden und tugendlosen Lebensstil, der nicht unbedingt die Billigung aller Zeitgenossen fand und zu Kritik führte. Um sich diesen Vorwürfen entgegenzustellen, schlossen sich einige Ritter zu Orden zusammen, in denen sie ihr Leben nach strengen klösterlichen Regeln gestalteten. Die bekanntesten Orden dieser Epoche sind die Templer, die Johanniter und der Deutsche Orden. Bis heute sitzen „Johanniter“ hinter dem Steuer so manches Krankenwagens und moderne Kliniken werden nicht selten von den „Maltesern“ betrieben. Die heutigen Institutionen blicken auf eine lange Geschichte zurück und berufen sich auch auf ihre Herkunft vom mittelalterlichen Hospitaliter-Orden, denn auch dieser hatte die Aufgabe, Verletzte zu versorgen und Kranke zu heilen.
Was nur wenige wissen: Auch in Duisburg haben die Ritter ihre Spuren hinterlassen. Um 1150 übernahmen die Johanniter einen Adelshof in Duisburg, bauten dort die heutige Marienkirche und gründeten ein Hospital. Die Weihe-Urkunde dieser Kirche aus dem Jahr 1153/54 ist der älteste Beleg für eine Niederlassung der Johanniter im deutschsprachigen Raum.

Eintauchen in das mittelalterliche Duisburg

„Wenn wir durch unsere Stadt gehen, finden wir überall Spuren der Orden: Straßennamen und Gedenktafeln erinnern an die Niederlassung des Deutschen Ordens an der Salvatorkirche und der Johanniter an der Marienkirche. Mit unserer Ausstellung möchten wir einladen, die Geschichte hinter den Schildern und Tafeln kennenzulernen und in das mittelalterliche Duisburg einzutauchen“, erläutert Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer die Idee, die zur Ausstellung geführt hat.
Dr. Dennis Beckmann, Kulturanthropologe und Kurator der Ausstellung fügt hinzu: „Die Ausstellung befasst sich mit dem widersprüchlichen Phänomen Ordensritter und seinem Entstehungskontext in der Zeit der Kreuzzüge – einer Zeit kriegerischer und friedlicher Begegnungen, die die ganze damals bekannte Welt beeinflusst hat. Dabei war es mir wichtig, an ausgewählten Beispielen zu zeigen, wie Duisburg in das große Geschehen eingebunden war. So ist die Ausstellung für Duisburger und Nicht-Duisburger gleichermaßen spannend.“
Pandemiebedingt kann die Ausstellung leider nicht feierlich eröffnet werden. Besucher haben ab kommenden Sonntag, 11. April, die Möglichkeit, ein Zeitfenster für den Besuch der Ausstellung unter Tel. 0203/283-2640 oder per E-Mail an ksm-service@stadt-duisburg.de zu buchen. Am Tag des Besuchs wird ein tagesaktueller negativer Corona-Schnelltest benötigt. Der Eintritt kostet aktuell ermäßigt zwei Euro pro Person.
Auch auf ein Rahmenprogramm müssen Gäste des Museums zunächst verzichten. Im Verlauf der Ausstellung wird es, angepasst an die Corona-Vorschriften, voraussichtlich Führungen und Veranstaltungen geben, die gesondert angekündigt werden. Der Begleitband zur Ausstellung ist für fünf Euro an der Museumskasse erhältlich.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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