Kommentar
Gewerkschaft Kirche und Diakonie
Die Gewerkschaft Kirche und Diakonie e.V. mit Sitz in Berlin versteht sich als Fachgewerkschaft der Beschäftigten der evangelischen und der katholischen Kirche in Deutschland sowie des Diakonischen Werkes (DW) und der Caritas. Sie wurde 1993 gegründet und hat vier Landesverbände in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, in Mecklenburg-Vorpommern, in der Kirchenprovinz Sachsen und in Oldenburg. Angaben über Mitgliederzahlen sind nicht bekannt.
Die GKD wendet sich gegen das besondere kirchliche Arbeitsrecht (Dritter Weg) und tritt dafür ein, dass stattdessen auch im Bereich der Kirche das allgemeine Arbeitsrecht und das Betriebsverfassungsgesetz angewendet werden und dass auch für die kirchlichen Beschäftigten Tarifverträge geschlossen werden. Damit steht sie im Gegensatz zum Verband kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der sich als Partner von Kirche und Diakonie sieht. Die GKD gehört einer Tarifgemeinschaft mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) an.
(Kommentar)
Das Koalitionsrecht ist sicherlich ein mehr oder wniger hohes verfassungsrechtliches Gut. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen die Gelegheit haben, sich zusammenzuschließen, Tarifverhandlungen zu führen sowie Tarifverträge auszuhandeln.
Es bleiben aber Fragen. Brauchen wir wirklich für jede Berufgruppe eine eigene Spezialgewerkschaft? Oder ist - wie so oft gefordert - eine starke Einheitsgewerkschaft das Richtige?
Und: Daß irgendwann Gotesdienste ausfallen, weil das kirchliche Personal streikt, ist wohl eher unwahrscheinlich. Für mich persönlich ist es eher möglich, daß diakonisch-caritative Einrichtungen von Arbeitskampfmaßnahmen betroffen sind. Das würde wieder einmal die Schwächsten der Schwachen treffen.
Ein Wandel im kirchlichen Arbeitsrecht wird bestenfalls durch eine öffentlich - nichtkirchliche Diskussion erreicht werden können.
Autor:Felicia Rüdig aus Duisburg |
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