Geld für die Stadtbücherei

In Duisburg leben rund 160.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Jährlich kommen schätzungsweise 1.000 Neuzuwanderer hinzu. Davon sind rund 800 Heiratsmigranten und 200 Kontigentflüchtlinge.

"Die türkische Bibliothek gibt es seit 1974," berichtet Jan-Pieter Barbian, der Leiter der Stadtbücherei. "Im Sinne einer gelungenen Integrationsarbeit nimmt sie die Aufgabe wahr, den Zugang zur Informationsbeschaffung zu gewährleisten, die Lese- und Sprachkompetenz zu fördern und Medienkompetenzen zu vermitteln. Hierbei wird der Focus schwerpunktmäßig auf die Bildung und die soziokulturelle Integration gelegt. Zum Bestand gehören Medien in unterschiedlichen Sprachen zu Themen aus Ländern und Regionen der Welt. Die fremdsprachigen Kinder- und Jugendliteraturen helfen Migratenfamilien bei der Lesesozialisation ihrer Kinder und der besseren Vermittlung der Erstsprache. Kinder mit gutem Erstsprachenniveau entwickeln einen größeren Wortschatz in der Zweitsprache."

"Unsere Kinder - unsere Zukunft" heißt eine Stiftung der Duisburger Sparkasse. Mit ihrer Spende in Höhe von 30.000 € fördert sie den Aufbau einer internationalen Kinder- und Jugendbibliothek. "Uns ist es wichtig, Zweisprachigkeit zu fördern. Wer der deutschen Sprache nicht mächtig ist, erlebt Hemmnisse," berichtet Heinz-Werner Tomalak, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Die gegenwärtige Förderung ist nur eine von vielen, mit denen Projekte der Stadtbibliothek unterstützt wurden.

"Viele Kinder haben einen Migrationshintergrund," berichtet Ralf Hörsken, Geschäftsführer der Duisburg Bildung - Bildungsholding. "Es gibt rund 150 Sprachen bei uns in Duisburg. Das verändert natürlich das Leseverhalten. Ohne Spracherwerb kann es keine Teilhabe geben. Das Lesen ist ein Weg, eine Sprache zu erlernen. Zuwandererkinder müssen ihre Heimat kennenlernen und Stolz darauf entwickeln. Sie müssen die Rollenmuster aus der Heimat der Eltern aber auch daraufhin überprüfen, ob sie in die neue Heimat Duisburg passen und hier akzeptiert sind."