Gedenkstele für Loveparade-Opfer: Zusammenarbeit mit Künstler beendet
Wie die Initiative Spendentrauermarsch nach einer gemeinsamen Sitzung mit der Jury zur Auswahl des Gedenkzeichens aus Anlass der Loveparade-Tragödie mitteilt, wird die Zusammenarbeit mit dem Künstler Jürgen Meister aufgekündigt. Grund für Sitzung war die Tatsache, dass sich Künstler Jürgen Meister bei seinem ausgewählten Entwurf einer Vorlage aus dem Internet bedient hatte. Die Jury unter Vorsitz von Alt-Oberbürgermeister Josef Krings fasste die Ergebnisse nach der Sitzung zusammen: Das Verhalten des Künstlers wurde einmütig von den Mitglieder der Jury verurteilt. Insbesondere fühlten sich die Vertreter der Angehörigen der Opfer der Loveparade getäuscht und waren emotional tief getroffen über das Verwendung eines Motivs, das für einen vollkommenen anderen Zusammenhang geschaffen wurde. Die Jury hatte Jürgen Meister einen großen Zeitraum zur Vorstellung seines Modells eingeräumt. In diesem Gespräch hatte der Künstler mit keinem Wort auf die Vorlage aus einer Bilddatenbank im Internet hingewiesen. Die Jury will und wird deshalb nicht weiter mit dem Künstler zusammenarbeiten. Obwohl das Werk grundsätzlich überzeugt, kann es nicht länger als Entwurf gelten,der auch von den Angehörigen mitgetragen wird. Dies gilt, zumal die Bildvorlage inzwischen vielfach für ganz andere Zwecke verwandt wurde. Der Künstler selbst hat nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Jury seinen Entwurf zurückgezogen.
Die Jury wird nach einer Denkpause im Januar mit einer neuen Beratung über die eingereichten Entwürfe beginnen. Dabei spielt auch eine Rolle, den Vertretern der Angehörigen nach dieser tief emotional belastenden Situation
eine Möglichkeit der Erholung zu geben, um wieder möglichst unbelastet in
die Beratung gehen zu können. Dafür zeigten alle Mitglieder der Jury großes
Verständnis.
Die Initiative Spendentrauermarsch hält weiter an dem Vorhaben fest, ein
Gedenkzeichen aus Anlass der Loveparade-Tragödie zu verwirklichen. Sie fand
dafür ausdrücklich auch die Zustimmung der Vertreter der
Angehörigen-Gruppen.
Autor:Sabine Justen aus Duisburg |
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