Duisburg: Restart in der Gastronomie
Für die Branche gilt: Gemeinsam einen erneuten Shutdown zu verhindern

"Mal wieder draußen sitzen und die Normalität genießen", zur Freude von Jacqueline und Marco Meiler mit Frank Schneider.  | Foto: Andreas F. Becker
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  • "Mal wieder draußen sitzen und die Normalität genießen", zur Freude von Jacqueline und Marco Meiler mit Frank Schneider.
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Für die Branche gilt: Gemeinsam einen erneuten Shutdown zu verhindern Seit Montag wird einem Teil der Gastronomen die Möglichkeit gegeben, in ihren Betrieben wieder Gäste zu bewirten. Nach einem achtwöchigen Gastro-Shutdown sind nun die ersten Lockerungen in Kraft getreten, dennoch kann von einer Entspannung der Lage bei vielen Wirten nicht die Rede sein. Der WA sprach mit Betreibern im CityPalais über die aktuelle Situation.

Mittagspause am König Heinrich-Platz: Während sich kleine Gruppen an den schwebenden Gärten aufhalten, nutzen bereits einige Duisburger die Sitzmöglichkeiten auf der Terrasse des "Bocconcino" und genießen ihr Getränk. So auch Jacqueline und Marco Meiler mit Frank Schneider. Das Trio ist froh, nach wochenlanger "Gastro-Abstinenz" endlich "mal wieder draußen zu sitzen und die Normalität zu genießen", so die drei unisono. "Wir halten uns an die Regeln. Besser so, als wenn die zweite Welle kommt", ergänzt Schneider.
Gianni Giorgi, Geschäftsführer des Bocconcino, schätzt die aktuelle Situation wie folgt ein: "Die Gäste reagieren verhalten und ängstlich. Die Resonanz ist gering, durch die Tischreduzierungen haben wir draußen 60 Prozent weniger, drinnen 50 Prozent." Und die Prognose für dieses Jahr? "Wenn es so bleibt, ist es sehr schlecht."
Abstandshinweisschilder und richtungsweisende Klebebänder auf dem Boden, verriegelte Sitzmöglichkeiten und die Tragepflicht von Mund-und Nasenmasken, das erwartet den Besucher momentan bei einem Gang durch das CityPalais.
Wer dann bei den einzelnen Restaurants oder Bars einkehren möchte, muss zudem erhöhte Hygieneregeln, exakt ausgerichtete Tischreihen, die zur Abstandsregelung dienen, und einen Eintrag in eine Liste zwecks "Kontakterhebung im Rahmen der aktuell gültigen Verordnung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten des Landes NRW" akzeptieren. Bevor sich der Gast setzen möchte, wird der Tisch und der Stuhl desinfiziert, danach darf er Platz nehmen, aber die Stühle nicht verrücken. Der Service trägt selbstverständlich Mundschutz.

Service trägt Mundschutz

Diese Regeln sind nicht nur für die Gäste und Gastronomen eine neue Herausforderung, zudem können auch hier weniger Kunden bewirtet werden, und die erforderlichen Maßnahmen sind auch noch mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Janni Koutsosfahthi, seit sechs Jahren Inhaber der "Curry&Bar", ist ebenfalls wenig optimistisch: "Die Leute haben Angst, möchten ihre Daten nicht geben. Von 92 Plätzen sind noch 38 übrig. Heute ist der dritte Tag, wir haben 70 Prozent weniger Umsatz. Ich glaube, das nächste halbe Jahr wird eine Katastrophe. Wenn wird das überleben, überleben wir alles."
Sein Nachbar, Vito Alessandro, seit neun Jahren Inhaber vom "Buon Gusto", hat seine Plätze um acht Stühle reduziert. Er hat den Eindruck: "Die Gäste halten sich an die Regeln, und sie möchten wieder zur Normalität übergehen. Meine Prognose für dieses Jahr hängt von den Zahlen und von den Vorgaben der Landesregierung ab. Sie geben Signale für die Unternehmer und Gäste."
Gegenüber in der Weinbar "City Vinum" sind einige Tische belegt. Auch Inhaber Henning Haren hat seine Sitzmöglichkeiten um 35 Prozent reduziert. Er resümiert den Restart zur Wochenmitte so: "Die Stammgäste sind alle gucken gekommen, ob wir geöffnet haben. Die Situation ist nicht so, wie vor dem Shutdown-Niveau, aber besser als 0." Die Gäste halten sich an die Regeln. "Von 100 sind es zwei Personen, die sich über den Listeneintrag beschweren" und Haren zeigt sich zuversichtlich: "Ich bin optimistisch, dass wir wieder in richtiges Fahrwasser kommen. Wir werden jedoch nur die Hälfte des Umsatzes machen, da wir von den Stadt-Veranstaltungen leben, die alles abgesagt wurden." Fazit: Die letzten acht Wochen waren für die meisten Gastronomen die wirtschaftlich härtesten ihrer Selbstständigkeit, und die Zukunft ist schwierig, vielleicht bei manchen mit ungewissem Ausgang. Als Gast gilt es, einen erneuten Shutdown durch verantwortungsvolles Handeln zu verhindern und die lokale Gastronomie, trotz Einschränkungen, zu unterstützen!

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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