Loveparade-Strafprozess eingestellt
Frage nach den strafrechtlich Verantwortlichen bleibt ungeklärt
Der Loveparade-Strafprozess wurde am Montag, am 184. Verhandlungstag – wenig überraschend – eingestellt.
Staatsanwaltschaft und die verbliebenen drei Angeklagten, Mitarbeiter des Veranstalters, hatten der Einstellung bereits im Vorfeld zugestimmt, die Geschädigten und die Angehörigen der Todesopfer schon da ihrer maßlosen Enttäuschung Ausdruck verliehen und von einem "weiteren schwarzen Tag" gesprochen.
Auch ohne die Corona-Pandemie und die dadurch bedingte wochenlange Prozess-Unterbrechung wäre das Strafverfahren ohne Urteil zu Ende gegangen. Zu knapp die Zeit bis zur Verjährung im Juli 2020, zehn Jahre nach der Katastrophe, zu gering die Wahrscheinlichkeit, den angeklagten Sachverhalt verurteilungsreif aufzuklären, zu gering wohl auch die etwaige Schuld derer, die zuletzt noch vor Gericht standen.
Die Frage nach den strafrechtlich Verantwortlichen bleibt damit ungeklärt. Und für die Angehörigen dürfte die Bewertung der Katastrophe als "multikausales Geschehen", als "das Zusammenwirken einer Vielzahl von Umständen" kaum eine ausreichende Antwort auf die Frage nach dem "Warum" sein.
Autor:Sabine Justen aus Duisburg |
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