Geburtstag während Corona-Krise
Feiern in der Krise

Wie feiert man Geburtstag, wenn der Welt nicht zum Feiern ist? Die Welt steht still und hält den Atem an. An dem Montag vor zwei Wochen, als die Regierung die Ausgehbeschränkungen und Kontaktverbote anordnete, feierte ich meinen 45. Geburtstag. Es war von vorne keine große Feier geplant gewesen, nur ein Mittagessen mit den Eltern. Aber auch das war nun nicht mehr drin.  Ich darf sie nun  eine Zeit lang nicht  mehr besuchen, da sie über 60 sind und zur Risikogruppe gehören. Am wenigsten will ich auch meine Großmutter gefährden. Sie feierte in Februar ihren 90.Geburtstag. Wenigstens da habe ich noch alle Verwandten sehen, herzlich  grüßen und umarmen dürfen.
Nichtdestotrotzt , ich machte mir mit meinen Tochter einen schönen Tag. Ein geplanter Theaterbesuch ist zwar entfallen, aber wir gingen zu zweit in den Botanischen Garten in Duisburg Hamborn spazieren, machten Fotos, erzählten uns Witze und lachten viel.  Wir waren beide auch sehr erkältet, was uns bangen ließ, wir dachten zuerst, dass wir uns bereits mit Corona-Virus angesteckt haben. Aber es war nur ein Grippaler Infekt.
Abends war ich doch traurig geworden und ich hätte heulen können. Ich dachte an die Menschen da draußen, die sich mit dem Virus infizierten, erkrankten und starben.  Ich fühlte mit  ihnen mit. Ich dachte auch an ihre Nächsten, die nun mitlitten. In den letzten 28 Jahren habe ich Einiges mitgemacht, da bin ich öfters dann nah am Wasser gebaut, wenn so was passiert.
Vor zwei Tagen feierte meine Tochter Ihren 14. Geburtstag. Es gab keine große Party mit Ihren Freundinnen. Aber ich machte ihr einen besonderen Frühstück und wir kuschelten viel zusammen auf  der Sofa, spielten Uno und schauten Filme.
Auch Ihre Konfirmation am 3. Mai 2020 wurde erstmal bis auf Weiteres verschoben. Wir machten so viele Pläne, mieteten Restaurant, luden alle Verwandten ein. Dies alles muss nun warten. Der Tod ist nun an uns alle näher gerückt. Die Welt ist nicht mehr dieselbe,  wie noch vor einem Monat. Aber ich sage mir und allen, auch das geht vorüber. Wir stehen es alle gemeinsam durch. Wir bleiben zu Hause und lassen uns durch Nichts und Niemanden die Freude am Leben nehmen. Bleiben wir gesund!

Autor:

Tanja Salmen-Fuchs aus Duisburg

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