Familie Riesenotter freut sich über putzmunteren Nachwuchs
Ende 2009 feierte der Zoo Duisburg eine seiner größten zoologischen Sensationen: Das in die grundlegend modernisierte Anlage eingezogene Riesenotter-Paar Maldito und Amana bescherte dem Zoo am Kaiserberg den lange ersehnten, überhaupt ersten Nachwuchs bei dieser im südamerikanischen Lebensraum hoch bedrohten und selten in Zoos anzutreffenden Marderart!
Ein Weibchen wurde geboren, das sich seither bestens entwickelt. Ein Name wird derzeit im Rahmen eines Wettbewerbs bei der GEBAG gesucht, die vor Kurzem die Patenschaft für das Riesenotterweibchen übernommen hat.
Ende Mai dieses Jahres jubelte die Zoomannschaft erneut, denn die Pfleger staunten nicht schlecht, als schon der nächste Wurf verzeichnet werden konnte: Nicht weniger als drei gesunde Jungtiere lagen in der Wurfbox! Die Zooverantwortlichen konnten in der Folgezeit begeistert mit ansehen, wie sich von Beginn an auch das Jungweibchen um die Kleinen kümmerte.
Sich kümmern heißt bei Familie Riesenotter jedoch nicht zwangsläufig fürsorglich zu sein. Es geht hier eher äußerst ruppig zu! Das Lernen auf „riesenotterisch“, beispielsweise Schwimmen und Tauchen, sieht so aus, dass die erwachsenen Tiere die Jungtiere im Nacken packen und damit auf die Außenanlage flitzen, um diese sogleich mit einem Hechtsprung regelrecht zu versenken. Für Zartbesaitete ist das nichts! Die Kleinen kommen wieder an die Wasseroberfläche, schnappen nach Luft und ihre Eltern sowie das ältere Geschwister haben nichts Besseres zu tun, als sie mit ihrer riesigen Pfote unter Wasser zu drücken.
Wer aber genau hinsieht, wird erkennen, wie gewandt die Jungtiere unter Wasser schon navigieren können und sich mit ihren Schwimmhäuten durch das nasse Element pflügen. Genau so lernt ein Riesenotter! Diese faszinierenden Beobachtungen können die Zoobesucher nun seit ein paar Tagen über große Sichtscheiben an der Außenanlage selbst machen.
Die Bestände der südamerikanischen Riesenotter leiden dramatisch unter der fortschreitenden Abholzung der Tropenwälder und der Verschmutzung der Flüsse. Weniger als 3.000 Exemplare soll es noch geben. Umso wichtiger ist die Erhaltungszucht in Menschenobhut.
Als einer der ganz wenigen Zoos in Europa trägt der Zoo Duisburg durch seine Zuchterfolge bei dieser Tierart innerhalb kürzester Zeit wesentlich dazu bei, die Art vor dem Aussterben zu bewahren.
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
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