Essen, Beten und Predigt in der Glaubensgeneration
Im Rahmen der derzeit laufenden Allianz-Gebetswoche fand am heutigen Samstag eine Frühstücks-Veranstaltung in der Glaubensgeneration in Großenbaum statt. Jürgen Muthmann, Pfarrer in Wanheimerort, hielt die Predigt in der leider nur schwach besuchten Veranstaltung.
"Die Bibel Stimme Gottes für die Welt" lautete das Motto der Veranstaltung. Die Geschichte vom Sämann (Markus 4, 1 - 9) beleuchtet Muthmann in seinem Vortrag. "Was für eine Verschwendung - drei Viertel der Saat geht verloren," berichtet Muthmann. "Kein Bauer könnte sich das erlauben. Saatgut war damals genauso teuer wie heute. Palästina war damals anders als das Rheinland heute. Die Wälder waren für den Schiffsbau abgeholzt. Es gab einen steinigen, trockenen Boden. Sämänner mußten von kargen Erträgen leben. Im Gleichnis verschwendet der Sämann viel Saatgut.
Der Samen ist hier das Wort Gottes. Diejenigen auf dem guten Land sind die Leute, die das Wort Gottes annehmen. Auf den Felsen schlägt es keine Wurzeln; unter den Dornen erstickt es an den alltäglichen Sorgen und Nöten.
Das Markus Evangelium ist nicht aus einem Guß geschrieben. Das Gleichnis stammt zwar von Jesus, die Interpretation wurde aber später hinzugefügt und von den folgenden Generationen übernommen.
Wie hört ein Sämann das Gleichnis? Was sagt ihm Jesus? Der Sämann kennt doch seine Arbeit.
Was sagt Jesus einer armen Witwe? `Ich würde den Samen sammeln, bevor die Vögel sie aufpicken oder jemand drauftritt und es verschmutzt. Ich kann Brot daraus backen.´
Was sagt ein Pharisäer? Er hält sich für den guten Boden, der von Gott gesegnet ist. Warum wirft der Sämann den Samen auf den schlechten Boden? Ist Gott nicht der Sämann?
Was sagt der reiche Mann? Er plant seine `Investition´, die Aussaat. Ist sie verloren, wird er wieder zum armen Schlucker.
Es gibt noch viele andere Ohren, die sich mit dem Gleichnis beschäftigen. Sind wir die Dornen, der Felsen, der Samen, der Sämann? Oder etwas von allem? Die Gleichnisse Jesu stammen aus der Lebenswelt der Zuhörer. Gott macht keine Kosten-Nutzen-Rechnung. Er geht verschwenderisch mit seinem Samen um, selbst auf dem Felsen und unter den Dornen.
Wir dürfen so sein, wie wir sind. Wir müssen uns nicht verbiegen. Wir müssen nur den Samen annehmen, damit er Frucht bringt - jede Sekunde, jedes Jahr, ein Leben lang. Wer auf ihn hört, den spricht Gott immer wieder neu an. Was für eine Liebe! Was für eine `Verschwendung´! Seine Liebe können wir in Bilanzen nicht nach Gewinn und Verlust berechnen. Trotz aller Unterschiede und Beschränkungen können wir Gottes Wort weitergeben. Bei ihm gibt es keine falschen Nachrichten, sondern nur gute. Gott und seine Nachricht möchte die Welt ganz allmählich verändern. Gott möchte uns Mut machen. So können auch Fels und Dornengestrüpp zu gutem Land werden."
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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