Ein TURM in Lehmbruck

"Gemalte Architektur - kaum ein Thema beschäftigt die Düsseldorfer Künstler
Myriam Resch und Marc von Criegern mehr. Wie ein roter Faden zieht sich die
Beschäftigung mit Fassaden und Interieurs, mit dem Bauen und dem Wohnen, mit Funktionen und Illusionen durch ihr Werk. Nun: Welcher Ausstellungsort würde sich für die Werke dieser Künstler besser anbieten als der TURM, dieses
etwas vergessen wirkende, ruinöse Stück Architektur im Garten der
Erinnerung, den Dani Karavan 1999 im Duisburger Innenhafen angelegt hat? Mit
aktuellen figürlichen Bildern und Architekturzeichnungen eröffnen Resch und
von Criegern am 9. Juni die Ausstellungssaison des LehmbruckMuseums im TURM, das diesen besonderen Ort künftig künstlerisch bespielen und beleben wird.

Myriam Resch versteht ihre Arbeit als "malerische Repräsentationen von
urbanen Räumen", man könne sie, so die Künstlerin, als "Stadtlandschaften"
im weitesten Sinne bezeichnen. Resch versucht dabei, den urbanen Raum in
"visuelle Bausteine" aufzuspalten und das Künstliche, das Fremdartige das
Gemachte von Situationen zu betonen. Und: Im TURM nimmt sie auch Bezug auf
den Ort selbst, sie malt in situ und nutzt Wandflächen als Leinwand. Myriam
Resch, 1973 in Karlsruhe geboren, studierte von 1992 bis 2000 an der
Kunstakademie Düsseldorf bei Irmin Kamp und Jan Dibbets und war von 1998 an
seine Meisterschülerin. 2994 gründete sie das Ausstellungsprojekt
"ortstermin", sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Marc von Criegerns Bilder hingegen widmen sich oft dem Menschen in seiner
architektonischen Umgebung. Beinahe ohne Gefühle, vielleicht auch einfach
nur gelassen oder gelangweilt, platziert er sie in glatten, perfekten,
scheinbar traumhaften Interieurs und fragt so nicht nur nach der Baukunst,
sondern auch nach dem Sinn allen menschlichen Tuns. Marc von Criegern wurde 1969 in Stuttgart geboren und hat von 1990 bis 1994 an der Kunsthochschule Braunschweig und von 1994 bis 1998 an der Kunstakademie Düsseldorf studiert.

Seit 2005 ist er Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Auch von Criegern lebt
und arbeitet in Düsseldorf," berichtet Florian Blaschke vom Lehmbruck-Museum. Von Criegern und Resch sind nicht nur künstlerisch, sondern auch privat ein Paar. Von Criegern ist Lehrer und unterrichtet Kunst und Biologie, während Resch als Lehrerin Deutsch und Kunst lehrt.

Die beiden Künstler waren vor 2 Jahren zum ersten Mal bei uns in Duisburg und hatten damals auch Kontakt zum Lehmbruck-Museum. "Sie sagten spontan zu, etwas im Ludwigsturm zu machen," berichtet Blaschke.

Die bilder ist oft sehr bunt, teilweise kleinformatig, auf jeden Fall gegenständlich und durchaus sehenswert. Die Ausstellung ist in der Zeit vom 10. Juni bis 10. Juli jeweils samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

"Ausstellungsmacher sind oft überbewertet worden," berichtet Prof. Dr. Stecker, Leiter des Lehmbruck-Museums. "Ausstellungslassern gehört die Zukunft. Sie lassen den Künstlern die Freiheit, die Ausstellung selbst zu gestalten."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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