Adventsgottesdienst der Duisburger Diakonie
Ein gerechter Anteil an der Liebe Gottes

Die Jahreslosung "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe" stand im Mittelpunkt des Adventsgottesdiensts der Diakonie in der Salvatorkirche. 
Foto: Martina Mengede
  • Die Jahreslosung "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe" stand im Mittelpunkt des Adventsgottesdiensts der Diakonie in der Salvatorkirche.
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Wie das neue Kirchenjahr, stand auch der traditionelle Diakoniegottesdienst mitten im Advent in der Salvatorkirche unter der Jahreslosung "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Das Bibelwort aus 1. Korinther 16,14 diente auch als Motto der landesweiten Diakoniekampagne zum Jubiläumsjahr 175 Jahre Diakonie. 

Vor vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Diakonie und Freunden und Partnern aus Politik, Verbänden, Verwaltung und Kirche bedankte sich Superintendent Dr. Christoph Urban bei allen Aktiven. „Stellvertretend für die Gemeinden und alle Christen und Christinnen in Duisburg danke ich Ihnen allen, für das, was Sie täglich aus Liebe tun“, sagte er. „Manche mag es überfordern, auch noch Liebe zu sollen, wo sie täglich mit und für Andere arbeiten.“ Die vielfältige Arbeit der Diakonie brächte ein Stück Gerechtigkeit in die Welt, betonte er und fügte hinzu. „Aus Liebe gibt es die Diakonie.“
 
Pfarrer Martin Winterberg wies in seinem Votum auf ein Problem hin, das die gesamte kirchliche Situation zusammenfasst, aber die Diakonie besonders betrifft. „In manchen Diskussionen scheint es, als ob Sparen wichtiger sei als die Menschen,“ führte er an. „Wir bitten dich Herr, gib uns Anteil an deiner Liebe“, betete Ulrich Christofczik, der Sprecher der Geschäftsführung der Evangelischen Dienste in Duisburg.

Schönheit des Wartens

Die Predigt zum Diakonie-Gottesdienst gestaltete Pfarrerin Barbara Montag. Die Ulmerin, hat es geschafft, sich nach zwanzig Jahren im Ruhrgebiet ihre charmante, schwäbische Lautbildung zu bewahren. Sie ist seit Mitte des Jahres in der Geschäftsführung des Diakoniewerkes tätig und hat im November offiziell die Nachfolge von Udo Horwat angetreten.

Ihr Predigtthema war die Schönheit des Wartens im Advent. Jeden Tag ein Türchen am Kalender, jeden Sonntag eine Kerze am Adventskranz, Advent sei eine Haltung, Hoffnung und Erwartung, der man unruhig, kreativ und sehnsüchtig nachgehen sollte. Denn der Advent weise mit kleinen Freuden darauf hin: Es gibt noch mehr. Alle Türchen auf einmal, oder 365 Tage im Jahr Spekulatius essen, das sei allerdings eine ganz andere Erfahrung.
 
Die Ankunft des Herren freudig zu erwarten ist das eine, aber was ist, wenn er wirklich vor der Tür steht. „Komme am 24.12. Stopp macht euch keine Umstände Stopp“ zitierte die Predigerin im Telegrammstil. Würde man dem fremden Gast wirklich die Türe öffnen, der sich heute vielleicht eher per WhatsApp ankündigen könnte, als per Telegramm? Wo doch kurz vor Weihnachten das Gästezimmer schon belegt, das Essen vorbereitet, jeder Platz am Tisch verplant ist? 

Überlebensinstinkte

„Da setzten die Überlebensinstinkte ein und man fertigt den Gast an der Tür ab, oder macht gar nicht erst auf“, weiß Montag aus Erfahrung. Nur lässt sich eine Begegnung mit Gott nicht aufhalten, wenn der Himmel unterwegs ist. „Gott kommt eh, das ist unabwendbar“, sagt sie und schmunzelt. Von Begegnungen mit Gott könnten viele Menschen berichten, die ihn an unvorhergesehenen Orten angetroffen haben. Zum Beispiel, in der Zentralen Anlaufstelle des Diakoniewerkes, zu der man gehen kann, wenn es keinen Freund mehr gibt, den man noch um Hilfe und einen Schlafplatz bitten könnte. 
 
Weil man Begegnungen mit Gott, der mitunter gewaltig kommt, nicht vermeiden kann, macht es aus Sicht der Predigerin auch keinen Sinn, ihn mit aufwändigsten Advents- und Weihnachtsvorbereitungen rituell herbeizwingen zu wollen. Der Staub, zu dem wir im biblischen Sinne ja ohnehin alle werden, darf ruhig in der Wohnung liegen bleiben. Adventliche Putzorgien sind vergebene Liebesmühe. Montag rät zu gelassenen Festvorbereitungen.

Viel Wärme und Humor

Soll doch mitkochen, wer auch mitessen will. Übermenschliche Anstrengungen pfuschen dem Herrn nur unnötig ins Handwerk. „Weihnachten erzählt, dass Gott Mensch wird und nicht umgekehrt. Wir dürfen Menschen bleiben und müssen Gott nicht überholen. Er macht sich ganz klein und schläft, wenn das Gästezimmer belegt ist, zur Not in einer Futterkrippe.“

Am Ende gab es einen langen Applaus für das Vorbereitungsteam, die Catering-Abteilung, die für Glühwein und Weckmänner gesorgt hatte und nicht zuletzt für Barbara Montag, deren Predigt mit viel Wärme und Humor mitten im Leben gesessen hat. 

Text: Sabine Merkelt-Rahm

Autor:

Evangelischer Kirchenkreis Duisburg aus Duisburg

Am Burgacker 14-16, 44319 Duisburg
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