Ein Besuch im Filmforum

Das Filmforum in Duisburg ist eines der ältesten kommunalen Kinos in Deutschland. Es wurde am 27. September 1970 eröffnet und wird von der Filmforum GmbH betrieben. Entstanden ist es aus der Volkshochschularbeit, die seit 1959 regelmäßig anspruchsvolle Filme vorgeführt hat. Seit 1977 gibt es die Duisburger Filmwoche. 1980 bezog das Filmforum schließlich das eigene Haus im Duisburger Dellviertel. In dem nach dem Krieg zerstörten und wieder aufgebauten Haus am Dellplatz befand sich schon seit jeher ein Kino.
Von besonderer Bedeutung ist das filmhistorische Archiv des Filmforums. Es gehört zu den größten in Nordrhein-Westfalen. Dort ist eine Vielzahl weltweit einmaliger Filmdokumente untergebracht, so beispielsweise eine Kopie von Sergej Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin und der lange als verschollen geglaubte Filmklassiker Gerettet von Rover.

Seit 1996 veranstaltet das Filmforum in Kooperation mit dem Landschaftspark Duisburg-Nord jährlich im Juli und August ein Open-Air-Kino in der Gießhalle des ehemaligen Hüttenwerkes.

Im Januar 2013 schaue ich mir dort den Film „Frühstück bei Tiffany“ an. Stilecht geht es dafür eine rot ausgeschlagene Treppe (auch die Wände sind teilweise in rot gehalten) hoch zum Kinosaal. Der Zuschauerraum ist eher klein und hat nur 8 Sitzreihen. Der Raum mit den Vorführgeräten ist im hinteren Bereich über den Sitzreihen – natürlich, wo auch sonst? Schwarze Vorhänge bedecken die Wände; die Vorhänge vor der Leinwand werden rechtzeitig zu Beginn des Filmes zurückgezogen. Es gibt Musik aus den 1960er Jahren, also der Entstehungszeit des Filmes, zu hören, bevor die obligatorische Werbung und der Film zu sehen sind – nur der Eisverkäufer fehlt.

Im Vergleich zu den großen Kinoketten ist das Filmforum ein kuscheliges kleines Kino. Popcorn, das angeblich zu einer guten Filmvorführung gehört, gibt es nicht, dafür aber ein Cafe im Eingangsbereich des Kinos. Jugendliches Publikum ist bei dem „Frühstück bei Tiffany“ – Film nicht zu erwarten. Der Besuch ist aber für einen Film, den man eigentlich als bekannt voraussetzen kann, aber sehr gut. Es kommt ein Publikum, das – hinsichtlich des Lebensalters – so irgendwo zwischen 40 und 60 Jahre alt ist. Man möchte in Erinnerungen schwelgen.

Das aktuelle Programm des Kino ist natürlich im Internet unter www.filmforum.de zu erfahren. Daneben gibt es aber auch eine monatliche Programmzeitschrift.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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