Dieter Ebels liefert in seinem neuen Buch schöne und schaurige Erzählungen
Dunkle Geschichten aus Duisburg
„Eigentlich ist Duisburg ja eine freundliche, lebens- und liebenswerte Stadt“, sagt Dieter Ebels. „Und trotzdem gibt es sie, diese dunklen Seiten und Begebenheiten“, ergänzt er. Und genau diese hat der Duisburger Erfolgsautor in seinem neuen Buch „Dunkle Geschichten aus Duisburg“ beleuchtet, unter die Lupe genommen und erzählerisch aufbereitet.
Dieter Ebels, in vielen literarischen Genres zuhause, lacht im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger: „Die Tatort-Krimis, die einst der Schmuddelkomimssar Horst Schimanski den Fernsehzuschauern präsentierte, sind im Vergleich zu den wahren, grausamen Verbrechen, die es in unserer Stadt schon gab, eher harmlos.“ Er erinnert an Joachim Kroll, der als „Menschenfresser von Duisburg“ in die Kriminalgeschichte einging, oder an die brutalen Mafiamorde.
Bei alledem gibt es aber in dem Ebels-Buch noch ganz andere dunkle Geschichten. Ein Ausflug in die Vergangenheit führt in die Zeit, als der „Schwarze Tod“, die Pest, durch die Stadt zog. Auch der Hexenwahn machte sich im Mittelalter in Duisburg breit. In einem kleinen Kotten, nahe der Duisburger Stadtmauer an der Beek, lebte einst eine alte Frau namens Agnes Muisfeld. Sie war Witwe. Die Nachbarschaft munkelte, sie sei „wahrlich eine Hexe.“
Das Gerücht trat auch deshalb auf, weil man sie neben der Bewirtschaftung ihres alten Kottens und dem dazugehörenden Land regelmäßig an der Wedau und im Duisburger Wald herumhumpeln sah. Sie sammelte allerlei Kräuter und heilte damit die Wehwehchen von Tier und Mensch. Da war sie sehr gefragt. Allerdings, als Duisburg von einer Tierseuche heimngesucht wurde, versagten ihre Kräfte und Mittel. Viele Tiere starben. Weil Agnes Muisfeld ihre eigene Kuh stets von anderen Tieren fernhielt, verstarb diese nicht. Für die anderen betroffenen Tierhalter war somit klar, dass sie eine Hexe sei. Auch bei dieser Geschichte bekommt der Leser eine kleine Gänsehaut.
Mystisch-grausame
Begebenheiten
Dieter Ebels berichtet in seinem Buch nicht nur von grausamen oder mystisch anmutenden Begebenheiten, sondern auch von dunklen Orten wie dem vergessenen Tunnelsystem unter dem Hauptbahnhof oder der verborgenen Tropfsteinhöhle auf dem Kaiserberg. Auch der Landschaftsparkt Nord taucht da auf, wie auch die „Räuberhöhle am Steinbruch“ oder die alte „Thingstätte“ im Matllerbusch. Das „Gruselschloss Wolfskuhlen“ zieht zudem seit Jahren die Duisburger Grufti- und Gothicszene magisch an.
In „Dunkle Geschichten aus Duisburg“ greift der Autor darüber hinaus Kriegsereignisse auf, berichtet über ein Bootsunglück aus dem Jahr 1911 und beschreibt entfesselte Naturgewalten wie den Tornado aus dem Jahr 2004, als das Dach des Stadttheaters völlig zerstört wurde, Autos demoliert wurden, Bäume durch die Luft flogen und bei machern Duisburgern Todesangst herrschte.
Ebels unternimmt auch noch spannende Rundgäng auf Duisburger Friedhöfen nach dem Motto „Gräber erzählen Geschichten“. Alle Geschichten in Ebels neuem Buch, erschienen im Wartberg-Verlag (ISBN 978-3-8313-3260-1) und für zwölf Euro im Buchhandel erhältlich, haben eines gemeinsam: sie haben etwas mit Dunkelheit und Finsternis zu tun, sie sind schön, manchmal aber auch schaurig und schrecklich. Und sie schildern wahre Begebenheiten in der dennoch freundlichen, lebens- und liebenswerten Stadt.
Nach dem Buch
ist vor dem Buch
„So ganz nebenbei“ hat der in Neumühl lebende „Ur-Hamborner“ noch ein weiteres Buch auf den Markt gebracht. Im BoD-Verlag ist jetzt „Ghandoya – Das geheime Land“ erschienen. Auf 440 Seiten ist die überarbeitete Zusammenfassung seiner Ghandoya-Trilogie neu aufgelegt worden. Sie erzählt von den Erlebnissen dreier Jugendlicher, die durch ein Amulett der Angst und Schrecken verbreitenden Zaubererin Ledja in ein unbekanntes Land geraten. Ein mitreissende, spannende Geschichte zwischen Magie, Mystik und Wirklichkeit. Das Buch zum Preis von 13,99 Euro (ISBN 978-3-7494-7808-8) ist übrigens auch als E-Book erschienen.
Bei Dieter Ebels könnte man meinen, dass „nach dem Buch immer vor dem neuen Buch“ ist, denn er hat schon komkrete Pläne für neue Bücher.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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