Ausstellung "Frieden ist besser als Krieg"
Duisburger Künstler wollen wachrütteln
„Frieden ist besser als Krieg.“ So haben Duisburger Künstlerinnen und Künstler ihre Ausstellung benannt, die am Sonntag, 11. August, um 12 Uhr in der Kreuzeskirche Duisburg-Marxloh, Kaiser-Friedrich-Straße 40, eröffnet wird. Auch der Gottesdienst um 11 Uhr nimmt das Ausstellungthema auf. Bei beiden sind die sechs Kulturschaffenden mit dabei - sie freuen sich auf Begegnungen und Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern.
Die Evangelische Kirchengemeinde Duisburg-Hamborn, die die Ausstellung gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern auf den Weg gebracht hat, hat die Marxloher Kirche der Bonhoeffer Gemeinde Maxloh-Obermarxloh als Ausstellungsort gewählt, weil diese den teils großformatigen Exponaten mehr Raum bietet als die Hamborner Friedenskirche.
„Frieden braucht Platz“, sagt Martina Will, Presbyterin in Hamborn und zugleich eine der teilnehmenden Künstlerinnen. Alle sechs „Friedens-Künstler“, neben Martina Will sind dies Helmut Junge, Georg Overkamp, Ingrid Handzlik, Marayle Küpper und Wilfried Weiß, wollen mit ihren Bildern „wachrütteln“ und dokumentieren, dass nichts so zerstörerisch ist wie der Krieg.
Taube hält Wache
„Wir haben uns schon im Vorfeld intensiv mit dem Thema beschäftigt“, so Helmut Junge, einer der Wegbereiter der Ausstellung. Zu sehen sind Skulpturen, Malereien, Druckgrafiken und Installationen. Da fällt die Taube auf, die Wache hält und sich gegen Kriegstreiber wehrt, da ist das Motiv „Gegendrohung“, in dem die Taube selbst zur Waffe wird. Zudem beeindrucken kunstvoll in Szene gesetzte Wortspiele zu Krieg und Frieden. Der erhobene Zeigefinger mit der Mahnung „Nie wieder...!" lässt Befürchtung und Hoffnung gleichermaßen sichtbar werden.
„Wo kann man besser künstlerisch dem Frieden einen Platz bieten als in einer Kirche“, meint Helmut Junge. Deshalb ist der Ausstellungsort bewusst gewählt. Kirchen seien Plätze zum Gedankenaustausch und Innehalten. Und Innehalten müsse man angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen in der ganzen Welt fast pausenlos. „Aber nicht nur, denn nach dem Innehalten muss das Aufbegehren kommen, und das wollen wir mit unserer Kunst tun“, so Junge.
Spirale der Gewalt
„Ist einmal Krieg, bleibt er“, ergänzt er. „Wir Künstler haben darum die Pflicht, die Menschen vor den Zeiten dieser Wortlosigkeit, und vor allen künftigen Wortlosigkeiten zu warnen.“ Durch Schweigen, Wegducken und Weggucken würde sich die Spirale der Gewalt immer weiter drehen. Auch beide Weltkriege begannen erst auf kleiner Brandfläche in Europa, bis sich die Spirale der Gewalt auf den gesamten Globus ausdehnte.
Die Ausstellung in der Kreuzeskirche ist noch bis zum 8. September zu sehen, immer nach den Sonntagsgottesdiensten von 11 bis 13 Uhr, aber auch samstags von 16 bis 18 Uhr. Dann nehmen sich die beteiligten Künstler Zeit für Erläuterungen und Gespräche. Der Eintritt ist frei.
Es geht weiter
Schon vor der Eröffnung am Sonntag hat die Ausstellung viel Aufmerksamkeit hervorgerufen. „Es kann durchaus sein, dass daraus eine richtige Wanderausstellung wird“, berichtet Helmut Junge. Die katholische Herz-Jesu-Gemeinde in Neumühl und die Evangelische Emmausgemeinde in Oberhausen hätten bereits großes Interesse bekundet.
Text: Reiner Terhorst
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