Duisburg-Marxloh und Bruckhausen: Impressionen vom 29.-30.10.2010
Am 29.10. wollte ich beide Duisburger Stadtteile besuchen, aber leider hatte es nicht so geklappt, wie ich es mir vorstellte. Aber darauf komme ich noch zu sprechen. Auf jeden Fall war ich am 29.10. 5 Std. in Marxloh und am 30.10. ca. 2 Std. in Marxloh und 1 Std. in Bruckhausen. Fangen wir mit Marxloh an:
Marxloh heute
Ein Großteil Marxlohs wurde in der Zeit der Industrialisierung des Ruhrgebiets, d.h. zwischen 1880 und 1910, errichtet. Die Stahlindustrie prägt noch heute das Stadtbild von Marxloh bzw. der direkten Umgebung: 46% der Fläche wird durch Industrie und Gewerbe genutzt, 30% für Straßen, Wege und andere Infrastruktur, 15% für Grünfläche und 9% für Wohnsiedlungen.
Seit Mitte der 1970er Jahre sieht sich Marxloh einem massiven Strukturwandel ausgesetzt, der insbesondere durch einen starken Verlust an Arbeitsplätzen in der Großindustrie getrieben wurde, als Konsequenz aber auch kleinere und mittlere Gewerbe traf.
Nach einer Studie der Universität Duisburg-Essen war die Bevölkerungsentwicklung in Marxloh in den vergangenen Jahrzehnten durch einen deutlichen Bevölkerungsrückgang bei gleichzeitigem Anstieg des Ausländeranteils gekennzeichnet[10] (Ausländeranteil 1975: 18,8 %, 1987: 27,8 %, 2002: 34,7 %). Gemäß Einwohnerstatistik der Stadt Duisburg waren Ende 2009 6.144 oder 35,49 % der Einwohner Marxlohs Ausländer.
Marxloh ist Standort der am 26. Oktober 2008 eröffneten DITIB-Merkez-Moschee auf der Warbruckstr.51.
Viele öffentliche Grünanlagen gibt es in und rund um Marxloh, wobei mir der Volkspark "Schwelgern" besonders gut gefallen hat. Auch die "Abfallkörbe" dort haben eine interessante "Aufschrift". Die ersten Foto´s zeigen diese Grünanlagen, den Volkspark und die Abfallkörbe mit meinen dementsprechenden Kommentar. In Marxloh selber gibt es sehr viele Trinkhallen, Spielhallen, An- und Verkaufsläden, Orientalische-, Gold- und Silberschmuck- und vor allen Dingen auch Brautkleidergeschäfte (ca. 45). Leider war auch nicht zu übersehen, dass sehr viele Läden aufgeben mussten und deshalb leerstehen. Das rege Treiben spielt sich hauptsächlich in und um das Einkaufszentrum an der Kaiser-Friedrich-Str. ab, auch nebenan freitags auf dem Markt.
Nach meiner 3-stündigen "Rundumschau" am 29.10. wollte ich zurück zu mein Auto gehen und nach Bruckhausen fahren. Leider habe ich mir nicht gemerkt, auf welchem Parkplatz mein Auto stand. Von Duisburg aus dachte ich, mein Auto steht irgendwo auf einem Parkplatz recht-seitig der B8. Ich lief mich krumm und dämlich durch alle Strassen recht-seitig der B8, meine Oberschenkel, Rücken und Schultern taten mir weh und wo habe ich mein Auto gefunden? Richtig, link-seitig der B8 auf einen Parkplatz dank der Hilfe eines türkischen Trinkhallenbesitzers, der mich ausgiebig ausfragte, wie groß der Parkplatz ungefähr war, war eine Kirche in der Nähe, standen dort Müllcontainer usw. usf. Danach kam er zum Ergebnis und sagte: Jetzt gehst Du mal diese Straße entlang, überquerst die B8 (also Richtung link-seitig) dann diese und jene Straße rein und danach kommt ein kleiner Parkplatz, wo dein Auto stehen könnte. Und siehe da, das Auto stand dort und ich fuhr zurück zum türkischen Trinkhallenbesitzer und bedankte mich sehr bei ihm. Danach fuhr ich erleichtert und mit viel Schmerz an besagten Stellen nach Hause. Dort angekommen, lud ich meine Foto´s von der Diggi-Cam auf´s PC. Nun dachte ich, die Foto´s sind jetzt auffem PC und ich kann sie ja jetzt löschen auf der Diggi-Cam. Gesagt, getan und was war?: Richtig, der PC hatte nur 21 Foto´s von ca. über 50 angenommen. Warum, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall fuhr ich am 30.10. nochmal nach Marxloh und danach nach Bruckhausen, obwohl das Wetter sehr schlecht war.
Bruckhausen heute
Die Schornsteine des ThyssenKrupp-Stahlwerkes sind von fast jeder Straße aus zu sehen. Sie überragen die Wohnhäuser und Kirchen im Duisburger Stadtteil Bruckhausen. Einst boten die Hochöfen viele Arbeitsplätze. Jetzt bringen sie vor allem eines: Lärm und Feinstaub.
Vor mehr als 40 Jahren war Bruckhausen ein Gastarbeiterviertel. Industrienaher, günstiger Wohnraum – das zog die Leute hierher. Bruckhausen hatte damals noch ein eigenes Theater. Leitende Angestellte bewohnten Villen und stuckverzierte Stadthäuser. Aber dann kam das Leben in den Stadtrandgebieten in Mode – weit weg von der Industrie. Viele Besitzer verkauften ihre Häuser und zogen weg.
Heute ist Bruckhausen ein Stadtteil der Widersprüche. Zum einen ist das Viertel Tristesse pur: Viele Fenster sind mit Pappe und Gittern verrammelt, Putz fällt von den Wänden, und viele Ladenlokale stehen leer. Doch hinter den öden Fassaden verbirgt sich das Leben: Wie in der Hinterhof-Moschee, in der immer freitags 400 Männer beten. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt in Bruckhausen bei 80 Prozent, die meisten davon sind türkischer Abstammung.
Der Abriß von ca. 200 Häuser auch im benachbarten Stadtteil Beeck ist geplant, um einen kleinen Landschaftspark zu realisieren. Aber wann wird dieser kommen? Man sieht es ja auf dem Wilhelmplatz, der bis Ende Oktober 2010 saniert werden sollte. Dort mitten drin steht ein Bagger mit Erdaufhäuferungen und das große "Reklameschild" der Stadt Duisburg sollte man wohl ändern in "Ende Oktober 2011". Das war´s und nun kommen die Foto´s mit meinen Kommentaren. Diese kommen erst aus Bruckhausen wg. Alphabet und so, danach aus Marxloh.
Autor:Willi (Wilfried) Proboll aus Kamp-Lintfort |
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