Dieter Moor kürte Stefan Waghubinger zum „Schwarzen Schaf“ 2012
Der Kabarettist Stefan Waghubinger aus Stuttgart gewann am vergangenen Wochenende im Stadttheater Duisburg den niederrheinischen Kabarettwettbewerb der Newcomer „Das Schwarze Schaf“.
Der gebürtige Österreicher und Wahlstuttgarter Stefan Waghubinger konnte sich beim großen Finale im Theater Duisburg als bester Nachwuchskabarettist durchsetzen und überzeugte die Fachjury rund um Gastjuror Dieter Moor.
Platz zwei ging an Thomas Schreckenberger aus Gechingen, den dritten Platz belegte
Michael Feindler aus Berlin.
Nicht minder gut waren die Vorstellungen von Anny Hartmann die seit 2010 im politischen Kabarett zu Hause ist. Ebenso war auch Rüdiger Höfken verdient in das Finale eingezogen. „Kommt mit 47 die Midlife Crisis?“ fragte er sich und das Publikum. Doch die Jury hatte wie immer die Qual der Wahl.
Politisch-gesellschaftliches Wortkabarett, Gitarrenklänge und weiblicher Scharfsinn – der Gründer des Wettbewerbs, Hanns Dieter Hüsch (1925-2005), hätte an diesem Abend sicher genauso viel Freude gehabt wie das begeisterte Publikum im fast ausverkauften Theater Duisburg.
Jeder der fünf Finalisten zeigte einen 15-minütigen Ausschnitt aus seinem aktuellen Programm – von Pinguinen in deutschen Kirschbäumen bis hin zu humorvollen Abrechnungen mit Herdprämie, Lohnuntergrenze und Co. – und versuchte so, Publikum und Fachjury von sich zu überzeugen.
Im Namen der Jury begründete Gastjuror Dieter Moor die Entscheidung und kürte Stefan Waghubinger zum „Schwarzen Schaf“ 2012:
„Die Bühnenfigur, die Stefan Waghubinger geschaffen hat, spricht uns Männern einfach aus dem Herzen – sie ist absolut unsicher und trotzdem liebenswert. Gleichzeitig gibt sie auf humorvolle Weise tiefe Einblicke in die Situation unserer heutigen Gesellschaft.“ Der erste Preisträger erhielt 6.000 Euro und eine Gewinnertour durch die niederrheinischen Partnerstädte Moers, Krefeld, Wesel, Emmerich und Duisburg.
„Ich verehre Hüsch und fühle mich durch den Gewinn des „Schwarzen Schafs“ noch mehr mit ihm verbunden. Dazu freue ich mich als Österreicher und Wahlstuttgarter ungemein, dass mein Humor dem niederrheinischen Publikum und der Fachjury so gut gefallen hat“, sagte Waghubinger zu seinem Gewinn.
Der Auftakt der Gewinnertour mit dem kompletten Sieger-Programm fand bereits am 6. Mai im Schlosstheater Moers statt. Die Veranstaltung war bereits seit Wochen ausverkauft.
Die Plätze zwei und drei waren mit 4.000 und 2.000 Euro dotiert.
Die Auszeichnung dient den Preisträgern als Sprungbrett für ihre Karriere. „Mit dem
Wettbewerb fördern wir talentierte Künstler, die das Kabarett im Sinne von Hanns Dieter Hüsch weiterleben lassen“, so Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.
„Deshalb hat die Stiftung Mercator beschlossen, den Wettbewerb auch in den kommenden Jahren mit rund 800.000 Euro zu unterstützen.“
Die Finalisten hatten sich im März in den Vorrunden in den niederrheinischen Städten
Wesel, Krefeld, Emmerich und Moers gegen sieben weitere Mitstreiter aus dem gesamten deutschsprachigen Raum erfolgreich durchgesetzt. Insgesamt haben sich rund 60 Kabarettisten für die Teilnahme am Wettbewerb beworben.
Durch den Abend führte traditionsgemäß das erste „Schwarze Schaf“, der Kabarettist
Matthias Brodowy.
„Das Schwarze Schaf“ ist ein Projekt des Fördervereins Niederrheinischer Kabarettpreis „Das Schwarze Schaf“ e.V. und wird gefördert durch die Stiftung Mercator.
Hanns Dieter Hüsch zählt auch heute, sieben Jahre nach seinem Tod im Jahr 2005, zu den beliebtesten deutschen Kabarettisten. Mit seinem feinsinnigen und nachdenklichen Humor bot er über 50 Jahre lang politisches und gesellschaftskritisches Wortkabarett auf höchstem Niveau.
Eine Leistung, mit der er auch die folgenden Künstlergenerationen maßgeblich geprägt hat. Sein Erbe wird vom Förderverein Niederrheinischer Kabarettpreis „Das
Schwarze Schaf“ e.V. durch den Wettbewerb gepflegt. Die Stiftung Mercator hat den
Kabarettpreis seit 2001 mit insgesamt 730.000 Euro gefördert und wird ihn in den
kommenden sechs Jahren mit weiteren 800.000 Euro unterstützen.
In der Jury sassen neben Dieter Moor, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vorstandsmitglied des Fördervereins, Nikolaus Schneider, Dr. Hajo Steinert, Leiter der Kulturabteilung beim Deutschlandfunk, Nils Heinrich, Kabarettist und Preisträger des „Schwarzen Schafs“ 2010, sowie Prof. Dr. Waltraud ‚Wara’ Wende, Präsidentin der Universität Flensburg und Vorstandsmitglied des Fördervereins.
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Im Sinne Gerhard
Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen.
Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln.
Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und
professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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