Diesjähriger Freikirchentag
Der diesjährige Freikirchentag findet am Sonntag, dem 7. November, in den geheiligten Hallen, sprich dem Gemeindezentrum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (hinter diesem nichtssagenden Begriff verbergen sich die Baptisten), statt. Der Freikirchentag findet 2010 zum vierunddreißigsten Mal statt. Es ist eine gut besuchte Veranstaltung. Die Plätze im Erdgeschoß sind alle belegt, einige Besucher sitzen auf der Empore. Das Thema der Veranstaltung lautet: "Im Schweiße deines Angesichts..." Arbeit: Notwendigkeit oder Chance? Pastor Reinhard Berle, Vorsitzender des Kinderhilfswerks "Global Care" und des Sozialwerks der evangelischen Freikirche "Gemeinde Gottes", ist als Referent angekündigt.
Gleich zu Beginn seines Referats berichtet er von einer Indien- und Nepal-Reise, vor der er gerade wiedergekommen ist. Er sieht den Rikscha-Fahrer vor seinem geistigen Auge, "der nach 2 Stunden Arbeit seinen Tageslohn verdient hat, sich hinlegt, schläft und sein Leben entschleunigt. Warum macht er nicht weiter? So würden wir fragen. Wir können es uns nicht vorstellen, daß er nicht mehr Geld verdienen möchte?"
Berle erinnert auch an die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft. Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Doch was ist die Hauptsache? "Das Stichwort lautet: ausgewählt." Der Fußballtrainer bestimmt die Mannschaft, die mit zum Turnier fährt. Auch im Kindergarten, in der Schule und im Arbeitsleben wird ausgewählt und ausgegrenzt. Wer keine Arbeit hat, wird ausgegrenzt. Die Große Schar der Nachfolger Jesu ist unscheinbar und blaß. Da gibt es keinen Prominenten. Sie sind wie der Andreas, den Jesus zusammen mit Petrus auffordert, mitzukommen und zu einem "Menschenfischer" zu werden. "Gott wählt uns aus, zu seiner Mannschaft zu gehören. Im Fußball kann man sich ja auch nicht in eine Mannschaft berufen. Gott kann Leute wie Andreas und Petrus mit ihren unterschiedlichen Begabungen und Nichtbegabungen gebrauchen. Bei Gott gehörst du dazu. Es gibt keine Zuschauer und Statistenrolle. Es spielt keine Rolle, ob man im täglichen Leben auf der Ersatzbank sitzt. Im Fußball gibt es Trainingslager. Im Trainingslager Jesu lernen wir, nicht Foul zu spielen und die Ebenbildlichkeit Gottes im Menschen zu erkennen. Wir brauchen keine ständigen Analyen im Fernsehen. Wir brauchen Lösungen."
In der Schule hätte der Referent ein "ungenügend" bekommen, also eine "6". Der Vortrag hat das selbstgesetzte Thema völlig verfehlt. Biblische Sprüche wie "Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen" werden hier nicht interpretiert. Geistige Orientierung wird hier nicht geboten, eher Geschwafel.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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