Die Tiger&Turtle-Landmarke am Rande Wanheims
Wie bekannt, wird auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerparkdie "Tiger&Turtle - Magic Mountain" - Landmarke entstehen. An ihrer Finanzierung beteiligt sich das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Ökologieprogrammes Emscher Lippe (ÖPEL). Aber auch die RUHR.2010 sowie Sponsoren wie die Stadtwerke, die Sparkasse, die Hüttenwerke Krupp Mannesmann, Vallourec & Mannesmann Tubes und andere beteiligen sich an den Kosten.
"Die Einzelteile der Großskulptur werden zurzeit in verschiedenen Bauprozessen gefertigt. Nach dem Biegen des Hauptrohres erfolgt jetzt die Bearbeitung der insgesamt 17 Stützen, die das Bauwerk tragen werden, in den Hüttenwerken Krupp Mannesmann in Duisburg. Der Bauprozeß wird außerdem von den Firmen Grillo-Werke AG aus Duisburg, Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG und GSI - Gesellschaft für Schweißtechnik International mbh Niederlassung SLV Duisburg ermöglicht," berichtet die Stadt Duisburg in einer Pressemitteilung.
Die Großskulptur besteht aus 17 Segmenten und 17 Stützen. Jedes Segment setzt sich aus einem Teilabschnitt des dreidimensional gebogenen Hauptrohres, einer je nach Steigungsverhältnis unterschiedlichen Anzahl an Querträgern und Gitterrosten sowie dem Geländer mit seinem dreidimensional gebogenen Edelstahlhandlauf. 880 integrierte LED-Module kommen hinzu.
Stützköpfe verbinden die Segmente mit den dazugehörigen Stützen fertigungstechnisch. Jeder Stützenkopf fungiert als Kuppelungsstück. Hinsichtlich der Konstruktion stellt sie die vollständige Durchdringung zweier Rundrohre, von Stütze zu Hauptrohr, dar. Wegen der divergierenden Winkellage zum Hauptrohr ist jeder Stützenkopf eine Maßanfertigung hinsichtlich der Schweißnähte.
"Der erste Schritt vom Übergang der Planung in die Fertigung umfaßte den Datentransfer und -anpassung auf die Fertigungsmaschinen der Betriebe. Auf dieser Grundlage wurde die 220 Meter lange Trägerstruktur in einzelne Felder aufgeteilt und von der Firm Kersten Europe, einem internationalen Spezialisten für dreidimensionale Biegetechnik in den Niederlanden, im Kaltverfahren gebogen.
Nach Überprüfung verschiedener Lösungswege zur Umsetzung des Stützenkopfes konnte mit der Werkstattplanung der 17 Segmente begonnen werden. Die Werkstattplanung der 17 Segmente umfaßt jeweils ein Teilstück des gebogenen Hauptrohres sowie den unterschiedlich schrägwinklig positionierten Stützenkopfes.
Die Werkstattpläne geben Auskunft über alle technischen Details, wie z. B. Werkstoffklassen, Abmessungen, Schweißnahttypen und Festschreibungen wie Toleranzklassen und Oberflächenbeschichtungssysteme und werden entsprechend der 3 D - Geometrie erfaßt und befinden sich im Planungsumlauf, d. h. alle Pläne werden seitens der beteiligten Planer hinsichtlich der Ursprungsplanung und Maßgenauigkeit kontrolliert und ggfs. korrigiert. Alle Werkstattpläne durchlaufen ein reguläres Genehmigungsverfahren über die Prüfinstanzen der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchtsanstalt Duisburg und einen beauftragten Prüfstatiker. Am Ende dieses Verfahrens steht die Freigabe zur Fertigung durch die Stadt Duisburg," berichtet das Kulturhauptstadtbüro der Stadt Duisburg
"Eine solche Landmarke ist ein Herausforderung," berichtet Stadtdirektor Peter Greulich. "Wir dürfen die geschichtliche Dimension nicht vergessen. Die Landmarke ist eine Reminiszenz an 150 Jahre Industriegeschichte. Wir waren vor 5 Jahren traurig. Viele Menschen wurden in die Arbeitslosigkeite gestürzt, als Berzelius dichtmachte. Außerdem gab es 40 ha kontaminierte Fläche."
"Die beiden Künstler, die die Landmarke entworfen haben, haben ihr Atelier bei HKM," berichte Döke Sinkla vom Kulturhauptstadtbüro. "Sie konnten so den Betrieb, die Arbeit dort und die Menschen kennenlernen. Die Kunst ist eine Hommage an den Ort, an die Umweltvreschmutzung, an die Funktion als Deponie, aber auch ein Hinweis auf die Unterhaltungsindustrie."
"Wir von der Kultur sind mit 2,6 % am städtischen Duisburger Haushalt beteiligt. Das ist erschreckend wenig für Städte in unserer Größenordnung. Da sind wir schon auf Sponsoren angewiesen," betont Kulturdezernent Karl Janssen. "Duisburg ist stark in der Kunst im öffentlichen Raum. Wir haben über 500 freischaffende Künstler. Unsere 3 Museen MKM; DKM und Lehmbruck spielen in der Champions League."
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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