Die Allianz-Gebetswoche im Rathaus

"Gemeinsam beten und dienen" ist die diesjährige Internationale Gebetswoche vom 9. bis 16. Januar überschrieben. Sie findet auch bei uns in Duisburg zu verschiedenen Zeiten an unterschiedlichen Orten statt. "Beten und dienen - Hand aufs Herz - das klingt nicht eben attraktiv. Und doch beschreiben diese beiden Wörter unsere christliche Existenz. Schon immer. Wir haben das `ora et labora´ der Benediktiner im Ohr. Und wir haben unseren Herrn vor Augen. Jesus verbrachte ganze Tage bei den Menschen. Und ganze Nächte im Gebet. Beten und dienen - das war sein Leben. Und soll auch unser Leben sein. Beides gehört unauflöslich zusammen. Wer betet, kann nicht mehr herrschen wollen. Aber auch das gilt: Wer anderen dient, wer für andere Menschen in dieser Welt unterwegs ist, braucht das Gebet als Tankstelle. Sonst wird er früher oder später zum Zyniker. Oder er brennt aus. Christen sollen beten und dienen. Und damit Leben ermöglichen. Sollen Freude am Leben wecken. Sollen Menschen den aufrechten Gang ermöglichen. Wie er und mit ihm," berichtet Jürgen Werth, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz und Direktor des Evangeliums-Rundfunks in Wetzlar.

"...mit Respekt und Demut" ist der Montag überschrieben. Wie schon aus den früheren Jahren gewohnt, findet die Auftaktveranstaltung im Rathaus statt. Die SELK ist genauso vertreten wie die landeskirchlichen (incl. Thomasgemeinde9 und freien Evangelischen, Methodisten, Pfingstler und Baptisten.

"Moreira ist ein kleines Dorf im Süden Brasiliens, im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul, 100 km nördlich von Porto Alegre. Hier unterhält die IELB (Ev.-Lutherische Kirche von Brasilien) ein Kinder- und Altenheim.

Das Heim heißt Instituto Santissima Trindade. Es ist ein Kinderheim mit 70 Kindern und ein Altenheim, mit Platz für 20 Bewohner. Dazu gehören eine heimeigene Schule, Bäckerei, Wäscherei, Nähzimmer, eine Werkstatt und Vieh- und Landwirtschaft. Das Instituto Santissima Trindade befindet sich seit 1946 in der Trägerschaft der Ev.-Luth. Wohltätigkeitsvereinigung (AELB) und hat sich folgendes Ziel gesetzt: Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen ein Zuhause geben, sie zu versorgen und sie in ihren Bedürfnissen ganzheitlich zu unterstützen. Das Aufnahmealter der Kinder liegt zwischen 6 und 9 Jahren, abhängig von der Entwicklung und Familiensituation. Manche verlassen das Heim erst mit dem Abschluß einer Ausbildung oder eines Studiums. Die jüngeren besuchen die heimeigene Schule, die älteren besuchen Schulen in der Nachbarstadt. Patenschaften für Kinder des Heims sind eine Möglichkeit der Unterstützung. Alle Mitarbeiter wohnen auf dem Gelände. Das Heim ist aus der ARbeit der Lutherischen Kirchenmission (LKM) mit Sitz in Bleckmar (Krs. Celle) hervorgegangen (www.mission-bleckmar.de) Die LKM hilft diesem diakonischen Werk durch den Einsatz von Andrea Riemann sowie mit Spendengledern, die aus der Schweiz, Österreich, Dänemark und innerhalb und auch außerhalb der Selbständigen-Lutherischen Kirche (SELK) aus Deutschland kommen. Die LKM ist auch bei der Vermittlung von Patenschaften für Kinder und von Arbeitsaufenthalten freiwilliger Kurzzeitmitarbeiter (ähnlich wie der Freiwilligendienst `weltwärts´ der Bundesregierung behilflich," beschreibt ein Faltblatt den Spendenzweck dieser allianzgebetswoche.

Pfarrer Carsten Voß von der SELK predigt über Philipper 2, 2-5. Er erinnert an das Leid der Kopten, die momentan von Anschlägen heimgesucht werden. Kirchen haben Stärken und strahlende Seiten, aber auch ihre Schwächen, die sie gerne verstecken würden. Voß mahnt in seiner Predigt einen menschlichen und pfleglichen Umgang mit einander an, sowohl im privaten wie auch im kirchlichen Umgang miteinander. Da ist geistlicher Beistand in der Gemeinde genauso wichtig wie lebenspraktische Hilfe.

Leider ist kein offizieller Vertreter der Stadt Duisburg anwesend. Wir haben ja nicht nur nichtchristliche und gottlose Politiker. So manchem Lokalpolitiker hätte es gut zu Gesicht gestanden, sich an seine Wurzeln zu erinnern. Viele derjenigen, die in der Lokalpolitik tätig und aktiv sind, hätten an vielen Stellen den Beistand und die Hilfe nötig, um die hier gebeten wird.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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