Deutscher Volkssportverband

Der gemeinnützige Deutscher Volkssportverband e. V. (DVV) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von über 1.000 Vereinen zur Förderung des Volkssportes. Er wurde 1974 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Altötting eingetragen.

Gemäß Satzung ist der Zweck des DVV, die Mitgliedsvereine bei der Durchführung von Volkssportveranstaltungen ohne leistungssportlichen Charakter zu unterstützen. Die Bevölkerung soll zu einer ungezwungenen sportlichen Betätigung angeregt werden, um die Gesundheit zu erhalten.

Der DVV fördert den Volkssport in den Sparten Wandern, Radfahren, Skiwandern, Schwimmen und Inline-Skating. Ein Schwerpunkt liegt in der Sparte Wandern.

In der Sparte Wandern werden an Wandertagen Rundkurse mit einer Streckenlänge von 5 km, 10 km und 20 km angeboten, vereinzelt auch 30 km, 42 km (Marathon) und 50 km (Marsch). Daneben werden auch Rund- und Weitwanderwege angeboten; dies sind dauerhafte Angebote.

Die Veranstaltungen des DVV werden für die Teilnahme- und Kilometerwertung des internationalen Volkssportabzeichens anerkannt.

Nur Klarstellung: Mit Volkssport ist hier tatsächlich der Breitensport gemeint. Ob sich auch Fußball-Thekenmannschaften oder Kegel-Vereine dem VRR bei Interesse anschließen können, habe ich nun nicht nachgefragt, hätte aber auch seinen Charme. Schließlich könnten so auch Menschen an den Sport herangeführt werden.

Ich gebe es gerne zu: Ich habe noch nie von dem DVV gehört. Gibt es ihn auch im Rheinland oder im Westfalen? Gibt es hier Ansprechpartner oder von ihm organisierte Veranstaltungen? Wer im Internet die Adresse www.dvv-wandern.de ansteuert, wird sicherlich viele Informationen über Veranstaltungen vor Ort erhalten. Radfahren, Schwimmen und Marathon sind dort – anders, als es der Domain-Name vermuten läßt – auch enthalten. Man muß also sowohl den DVV kennen wie auch gezielt suchen, um zu Veranstaltungshinweisen zu kommen.

Dies ist aus meiner persönlichen Sicht schon ein wenig bedauerlich. Sport kann Spaß machen und auch zur Gesundheit mit beitragen. Dies gilt insbesondere für den Breitensport. Von daher sollte sich der DVV schon überlegen, ob er nicht ein breiteres Sportangebot bereithält und – noch wichtiger! – ob er nicht mehr Präsenz vor Ort zeigt.

Wandermöglichkeiten gibt es im Ruhrgebiet diverse. Einige seien hier beispielhaft vorgestellt.
Der Deutschland-Bergbauwanderweg ist Rundwanderweg im Gebiet von Sprockhövel-Haßlinghausen, -Hiddinghausen und Obersprockhövel. Der Wanderweg verbindet verschiedene bergbauhistorische Stätten aus der Frühzeit der Kohleförderung des Ruhrgebiets miteinander. Er wurde am 18. Juni 1994 der Öffentlichkeit übergeben. Da im Sprockhöveler Raum die Kohleflöze bis an die Oberfläche reichten, befinden sich hier einige der ältesten Zeugnisse der Bergbaugeschichte des Ruhrgebiets.

Der 7,4 km lange Rundwanderweg wurde von dem Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e. V. in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Geschichtsverein Sprockhövel e. V. geschaffen. Er wurde nach der größten, 1871 gegründeten Zeche Haßlinghausens, der Zeche Deutschland, benannt. Als Wegzeichen wurde das Symbol des Bergbaus, Schlägel und Eisen, verwendet. Der Ausgangspunkt liegt an der Bundesstraße 51 am Ortseingang Hiddinghausens.

Die Hellweg-Route ist eine Radroute entlang des historischen Hellwegs in Westfalen. Sie führt von der Ruhr zur Weser mit Beginn in Dortmund. Dann geht es über Unna, Werl, Soest, Bad Westernkotten, Erwitte, Geseke, Salzkotten, Paderborn, Bad Driburg und Brakel nach Höxter. Seit 2003 ist sie ausgeschildert mit einem Emblem, das ein Speichenrad zeigt.

Der NiederrheinWeg ist ein 132 km langer regionaler Wanderweg am linken Niederrhein. Die Rundwanderstrecke entstand im Laufe der Jahre 2007 und 2008 auf Initiative des Vereins der "Niederrheinischen Berg- und Wanderfreunde e.V." und wird auch durch ihn betreut.

Der Weg verläuft größtenteils im südlichen Teil des Kreises Wesel sowie in südöstlichen Randbereichen des Kreises Kleve. Auf landschaftlich abwechslungsreichen Wegen verbindet er die kreisangehörigen Städte und Gemeinden Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheurdt, Kamp-Lintfort, Issum, Alpen und Rheinberg miteinander.

Der RuhrtalRadweg ist ein 230 km langer Radweg entlang der Ruhr von der Quelle am Ruhrkopf bei Winterberg bis zur Mündung bei Duisburg-Ruhrort.

Der Radweg wurde durch eine Kooperation der Tourismusorganisationen Sauerland-Tourismus e.V. und RTG Ruhr Tourismus GmbH ins Leben gerufen. Am RuhrtalRadweg gibt es ein engmaschiges Netz radfahrspezifischer Dienstleistungen wie Fahrradvermietung, Vermietung von GPS-Navigationssystemen, Pannenhilfe, Gepäcktransport und spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen.

Als Serviceangebot werden an den Wochenenden ab Dortmund zusätzlich Busse mit Fahrradanhängern eingesetzt, um die Masse der Radfahrer zu bewältigen. Der Sauerlandexpress mit vier Fahrradabteilen kommt als zusätzliches Angebot hinzu.

Schaue ich mir dieses – wie schon gesagt nur beispielhaft genannte – Angebot einmal an, könnte man auch auf den Gedanken kommen, den Breitensport auch touristisch zu nutzen. Radwandern und Wandern zu Fuß seien hier als Stichworte genannt.

In meiner grenzenlosen wie naiven Phantasie kann ich es mir gut vorstellen, daß der DVV mit den örtlichen Touristikern zusammenarbeitet und die jeweils vorhandenen Wanderwege bewirbt. Insbesondere im Sommer würde das für mich Sinn machen.

Gleichzeitig sind aber auch die Verkehrspolitiker gefordert. Schaue ich mir Radwege im Ruhrgebiet an, sind sie teilweise in einem sehr schlechten Zustand; der Kalkweg in Duisburg sei hier als Beispiel genannt – auf der Straßenseite, auf der sich das Klinikum Duisburg befindet, ist der Fahrradweg schon seit Jahren gesperrt, ohne daß sich jemand sichtbar um eine Lösung bemüht. Fehlende Gelder können nicht das Argument für ein Nichtstun sein. Sie müssen bei Bedarf bei Bund, Land, EU und sonst wo eingeworben werden. Kann der DVV hier eventuell etwas mit Sponsoring / Private Public Partnership etwas machen? Kann er vielleicht organisierte Radwandertage u. ä. durchführen und mit den Erlösen daraus mit zur Verbesserung der kommunalen Fahrradwege beitragen? Es ist natürlich klar, daß auf diesem Wege keine riesigen Summen zusammenkommen. Es wird aber zumindest ein Bewußtsein sowohl für die Problemlage wie auch für die touristischen Attraktionen gefördert.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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