Deutsch-Albanische Freundschafts-Gesellschaft

Die Deutsch-Albanische Freundschaftsgesellschaft gibt es seit dem Jahre 1971. "Das Motiv für die Gründung lag in einem gesellschaftspolitischen Ansatz," wie Bodo Gudjons, der Vorsitzende des Vereins, rückblickend berichtet. "Viele der damaligen Mitglieder suchten ein anderes Modell des Sozialismus, als es der damalige politische Ansatz war. Man hatte damals den Eindruck, daß Albanien gegen den Rest der Welt kämpfte."

Rund 40 Jahre sind seitdem vergangen. Das politische System hat sich sowohl in Europa wie auch in Albanien verändert. Was auch einen Umbruch für die Deutsch-Albanische Gesellschaft herbeiführte. "Viele Mitglieder merkten, daß das albanische System nicht das war, was man sich erträumt hatte," blickt Gudjons zurück. Was auch zu einem Mitgliederschwund führte. Gehörten zu den Glanzzeiten dem Verein über 500 Mitglieder an, so sind heute nur noch rund 200 davon übriggeblieben. "Heute fragen wir uns: Wie können wir die Fehler, die wir uns eingestehen mußten, wiedergutmachen." Viele Illusionen aus den Anfangstagen sind wohl inzwischen zerplatzt.

Organisierte die Gesellschaft in der Anfangszeit Hilfslieferungen, so sind es heute überwiegend Kultur- und Informationsveranstaltungen, gegenseitige Kontaktpflege, Kontaktvermittlung und der gegenseitige Austausch, die das Vereinsleben ausmachen.

Gudjons hat teils (beispielsweise) über die Volkshochschule (Gudjons wohnt und lebt in Bochum), teils aber auch über seine eigene Firma Reisen nach Albanien organisiert. Da Gudjons inzwischen aber auch langsam das Rentenalter erreicht, läuft dieser Handlungsstrang so allmählich aus.

Gudjons ist von Hause aus gelernter Soziologe, der dreieinhalb Jahre in Albanien gelebt und als Deutschlehrer gearbeitet hat. "Ich habe die Greueltaten nicht wahrgenommen. Es gab für die Ausländer im Lande Potemkische Dörfer, die die Realität geschönt haben. Mir hat die Herzlichkeit der Menschen in Albanien sehr gefallen."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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