Der weite Weg - Bilder von Leid und Hoffnung

Serap Riedel - Der weite Weg                                         Reiner Siebert, Andre Pascher und Serap Riedel
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  • Serap Riedel - Der weite Weg Reiner Siebert, Andre Pascher und Serap Riedel
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Ursachen, Weg und Ankunft

Wenn eine Ausstellung wie diese in dieser Zeit vor Ostern in einer Kirche gezeigt werde, dann mache das besonders Sinn, denn die Tage vor Ostern erinnern eine Leidenszeit. Darauf wies Pastor Andre Pascher in seiner Begrüßung der zur Eröffnung der Ausstellung "Der weite Weg" so zahlreich erschienen Gäste hin. Und tatsächlich, die Bilder, welche die Duisburger Künstlerin Serap Riedel unter dem Titel "Der weite Weg" vereint, sind Bilder von einer Leidenszeit. Es sind aber auch Bilder von Hoffnung, Hoffnung auf ein Danach. Es sind Bilder, zu denen Serap Riedel durch das Schicksal der Flüchtlinge, die 2015 in großer Zahl nach Deutschland gekommen sind, angeregt worden ist und mit denen sie sich künstlerisch mit Ursachen von Flucht, Weg und Ankunft auseinandergesetzt hat und uns zu einer Auseinandersetzung damit aufruft.


Kunst vom Leben beeinflusst

In seiner Laudatio wies der Leiter des Integrationsbüros, Reiner Siebert, darauf hin, dass er jetzt verstehe, was Serap Riedel meine, wenn sie sage, ihre Kunst sei vom Leben beeinflusst. Er habe die Künstlerin vor der Ausstellung in ihrem Atelier besucht und ein langes Gespräch mit ihr geführt. Sie habe ihm verraten, dass sie 2015 bei einem Urlaub im türkischen Bodrum Flüchtlingen begegnet sei, die verzweifelt auf eine Gelegenheit zur Überfahrt auf eine griechische Insel gewartet hätten. Dies habe etwas in ihr ausgelöst, was sich in einer künstlerischen Auseinandersetzung mit mit Flüchtlingsschicksalen, Ursachen, Weg und Ankunft entladen habe.

Bilder, die wichtig sind

Es sind Bilder, die erschrecken und bedrohlich wirken, bei den Betroffene vielleicht sogar schlimmer Erinnerungen wecken können, wie Andre Pascher meinte, aber es sind Bilder die aufrütteln und wichtig sind. Man sieht Bewaffnete und Panzer, Menschen flüchtend oder am Boden liegend, einen Massenaufbruch aus einer zerstörten Stadt, ein Lager im Nichts, eine endlose Menschenschlange, Menschen vor Zäunen und hinter Stacheldraht, Menschen zusammengepfercht in einem überfüllten Boot, einen angespülte Ertrunkenen. Jemand blickt aufs Meer, voraus oder zurück? Und immer wieder Frauen mit Kindern. Gedränge an einem Bahnhof und schließlich eine mit Betten voll gestellte Turnhalle. Abgerundet wird der Zyklus durch ein erst später entstandenes abstraktes Bild, das doch erkennbar dazu gehört.

Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung durch das Allerwelt-Ensemble, zu dem auch Flüchtlinge gehören, und dessen Gesangs- und Wortbeträge das Thema abgerundet haben.

Serap Riedel möchte sich bei allen Bedanken, die zum Gelingen dieser Ausstellung beigetragen haben, besonders aber bei Karin Gerlich, die sich nicht nur ehrenamtlich für Flüchtlinge und insbesondere für die Kinder engagiert, sondern durch ihre Initiative und das Zusammenbringen aller Beteiligter diese Ausstellung erst möglich gemacht hat.

Autor:

Friedel Dreigeis aus Duisburg

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