Der Kunstmaler
"Kunstmaler malen nach eigenen Ideen oder in fremdem Auftrag Bilder und Zeichnungen. Darüber hinaus können sie auch andere Medien künstlerisch bearbeiten, z.B. entwerfen und gestalten sie Mosaike, Glasfenster und Gobelins. Die manuellen Fertigkeiten und handwerklichen Techniken, die Kenntnisse von Farben, Bindemitteln, Papier, Holz und Leinwand sowie ihre Formbarkeit und Wirkung setzen lange Übung voraus. Jeder Kunstmaler entwickelt dabei besondere Methoden bzw. eine "persönliche Handschrift", die die künstlerische Aussage trägt.
In der Gemälderestaurierung erhalten, pflegen und stellen sie Objekte der Staffelmalerei auf Bildträgern wie Holz, Textil sowie Metall wieder her, die sie darüber hinaus auch technologisch erfassen. Umfang und Art der Restaurierung hängen von der Bestimmung des Objektes und dem jeweiligen Zustand ab. Zur Erforschung der Technologie gehören die Untersuchung und Bestimmung der historischen Substanz sowie der historischen, künstlerischen und handwerklichen Techniken. Ihre Fertigkeiten setzen sie aber nicht nur zur Wiederherstellung ein, sondern auch wenn sie auftragsbezogen manche Gemälde komplett kopieren.
Im Medienbereich hingegen können Kunstmaler zum Beispiel Informationen in Bilder und Grafiken umsetzen, Kataloge, Anzeigen oder Plakate gestalten. Auch die Buchillustration bietet eine berufliche Möglichkeit für Kunstmaler: Sie entwerfen und gestalten dann z.B. Buchumschläge und illustrieren Texte.
Kunstmaler stellen Wirklichkeit, Empfindungen oder Ideen mit verschiedenen bildnerischen, malerischen und zeichnerischen Mitteln dar. Neben der Umsetzung ihrer Ideen in der bildenden Kunst können sie auch als Restauratoren oder im grafischen Bereich tätig sein.
Um Wirklichkeit oder Empfindungen darzustellen, müssen Kunstmaler die verschiedenen Eigenschaften und Wirkung von Materialien wie Farbe, Bindemittel, Papier, Holz, Leinwand kennen. Manche Künstler spezialisieren sich beispielsweise auf manuelle Fertigkeiten und handwerkliche Techniken wie etwa Lithografien und Radierungen. Die Künstler erarbeiten sich dabei ihre eigenen Methoden, die sie durch ihre Arbeiten ständig weiterentwickeln. Ihre Kunstwerke zeichnet eine persönliche Handschrift aus, die einerseits natürlich die jeweilige Künstlerpersönlichkeit dokumentiert und andererseits auch ihre künstlerische Aussage unterstreicht," stellt BerufeNet, die berufskundliche Datenbank der Bundesagentur für Arbeit, den Beruf des Kunstmalers vor.
Ich habe durch meine berufliche Tätigkeit als Journalist die Kunstszene des Ruhrgebiets (schwerpunktmäßig die in Duisburg und Düsseldorf) kennengelernt. Und bin dabei immer wieder ins Staunen gekommen.
Es fängt schon bei der ganz einfachen Frage an, wer überhaupt Künstler. Dabei geht es mir nicht so sehr um die Frage nach dem Talent. Wer "Talent" zum Malen und Zeichnen hat, das können andere Leser besser entscheiden als ich.
Die Frage ist eher, wen ich als Künstler erst nehmen kann und soll. Es ist sicher in Ordnung, Malerei und Zeichnerei als Hobby und Freizeitbeschäftigung zu betreiben. Es bleibt aber die Frage, ob jeder begabte und unbegabte Maler und Zeichner unbedingt das Licht der Öffentlichkeit suchen muß. Wer regelmäßig Kunstausstellungen bescuht, kommt schnell ins Staunen, wieviel unbekannte Künstler es gibt. Stadtteilbibliotheken, Foyers von Firmenzentralen und andere Ausstelungsräume sind voll davon. Es bleibt die Frage, ob ihnen nur aus Gefälligkeit die Möglichkeit eingeräumt wird, auszustellen.
Eine andere Frage lautet: Wie kann man den Erfolg von Künstlern messen? Im Sport ist es einfach. Das Ergebnis steht am Ende des Wettkampfes fest. Kann man bei Künstlern den Erfolg daran messen, wieviele Kunstwerke sie verkaufen und an wievielen Ausstellungen sie teilgenommen haben?
Eine Sache würde die Frage entkrampfen: Die Künstler sollten aufhören, ihre eigene Situation zwanghaft schönzureden. Angesichts leere öffentlichter Kassen und nur weniger zahlungskräftiger Mäzene ist der (lokale und regionale) Markt für Künstler nicht gerade üppig. Auch die Zahl der überregional bedeutsamen Galerien wirkt eher überschaubar. Die Künstler sollten aufhören, zu meinen, sie würden sich einen Zacken aus der sprichwörtlichen Krone brechen, wenn sie zugeben, daß sie gerade eine Durststrecke duchlaufen und vom Amt leben bzw. einen anderen Beruf ausüben. Wieviele Künstler sind als Lehrer Wurstverkäufer oder in einer Stadtverwaltung tätig, nur damit sie regelmäßig Geld auf dem Konto haben? Wer immer nur den Anschein erweckt, es gehe ihm gut und er sei künstlerisch wie finanziell erfolgreich, braucht sich auch nicht zu wundern, wenn die öffentliche Kulturförderung zurückgefahren wird.
Inwieweit da privates, bürgerschaftliches Engagement helfen kann, wird sich noch zeigen müssen. Bei Kunstvereinen und Galerien ist eine Sache bedeutsam: Gerade hier wird darauf geachtet, daß Qualität gezeigt wird, die auch marktfähig ist. Es erscheint zweifelhaft, auch diejenigen Künstler zu zeigen, die sich nur selbst verwirklichen wollen und nicht den Erfordernissen des Marktes und damit den Käuferwünschen gerecht werden möchten. Man tut den Künstlern, die von ihrer künstlerischen Hände Arbeit leben möchten, keinen Gefallen damit, auch Amateure zu zeigen. Kunst um der Kunst willen ist was für den Hausgebrauch nund gehört nicht in die Öffentlichkeit.
Die Frage der Ausbildung kommt hinzu. Wer beispielsweise ein Studium absolviert, verbessert seine Chancen auf dem "Arbeitsmarkt". Ein Studium macht sich nicht nur im Lebenslauf gut. Der Student lernt die handwerklichen und technischen Grundlagen, kann Kontakte knüpfen; auch der Hinweis auf einen berühmten Lehrer kann sehr hilfreich sein. Wer eingestehen muß, sich viele Dinge autodidaktisch beigebracht zu haben, gesteht sich und anderen damit seine begrenzten Möglichkeiten ein.
Natürlich können auch Amateure sehenswerte Kunst abliefern; das ist unbestritten. Die Chancen, überhaupt wahrgenommen zu werden, sind aber äußerst begrenzt. Womit wir wieder bei dem Ansatz sind, daß diese Kunst was für das eigene heimische Wohnzimmer des Künstlers ist.
Die Künstler gehören zu den sogenannten freien Berufen, die jeder ausüben kann. Wer sich dazu berufen fühlt, darf zu Feder und Pinsel greifen. Ob man mit seiner Berufung aber unbedingt andere Leute beglücken sollte, sei einmal dahingestellt.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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