Buchholzer Bühne spielte Komödie "Eine himmlische Beförderung"
Herrlich turbulent und herzerfrischend war nun die Aufführungsserie der „Buchholzer Bühne“ der evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis.
Die 12 Laiendarsteller führten gleich mehrmals im Gemeindezentrum an der Arlberger Straße bravourös einen herrlichen Schwank und eine wunderbare Verwechslungskomödie in 3 Akten von Wolfgang Bräutigam mit dem Titel „Eine himmlische Beförderung“ auf. Und es waren immer gut 150 Zuschauer, die die Vorstellungen besuchten.
Mit dem Stück geht die Gruppe bereits in die vierte Spielsaison. Mitte 2011 hatten die Schauspieler bereits mit den Proben begonnen, und zeigten ein respektables Ergebnis. Da mussten die einzelnen Rollen den Darstellern zugeordnet werden, da wurde auf „Teufel komm raus“, um bei der Handlung des Stückes zu bleiben, geprobt.
Man wurde in eine Welt der Phantasie entführt, in der man vieles aus dem menschlichen Alltag entdecken konnte und in der Wunderbares real wurde. Und schön auch immer der lokale Bezug, so dass man das Stück in Buchholz und Duisburg einordnen konnte.
Auffallend zu vorhergehenden Aufführungen war aber auch, dass der Souffleuse nur noch eine „Nebenrolle“ zukam. Eine grandiose Leistung der Schauspielerschar.
Doch betrachten wir uns einmal die Handlung in dem „Beziehungs Wirrwar!
Hochzeitsvorbereitungen im Hause Weismann. Tochter Yvonne, dargestellt von Julia Tersteegen, kommt zum Heiraten in die Heimatstadt zurück und bringt ihren „Zukünftigen“ Klaus-Dieter Faber, der von Sebastian von Häfen gespielt wird, erstmals mit ins Elternhaus.
In ihrer Vorfreude ist Mama Erika, gespielt von Astrid Trumpold, von früh bis spät am Organisieren, damit nichts schief läuft, vom Hochzeitskleid bis zum Festmahl im Wirtshaus. Unterstützt wird sie dabei von ihrer hyperaktiven Freundin und Nachbarin Hilde Wachter. Elke Jäger ist die Rolle auf den Leib geschrieben.
Vater Albert Weismann, der von Uwe Fischer gespielt wird, freut sich ebenfalls über den goldigen Hochzeiter und denkt eher an den monetären Vorteil der Verehelichung. Er plant zusammen mit seinem Kumpel und Nachbarn Heinz Wachter, dargestellt von Peter Volk, den Grundstückskauf und den Neubau eines Mehrfamilienhauses, wozu er die Mitgift seines zukünftigen Schwiegersohns braucht. Voller Freude erwartet man die „Goldene Gans“ in Form der Schwiegermutter Henriette Faber, gespielt von Ute Fischer, die natürlich im Hotel Sittardsberg abgestiegen ist.
Mitten in diese Vorbereitungen platzt Diavolo, perfekt verkörpert durch Danny Kraker, ein junger „Fast“ Teufel, der nur noch eine schlechte Tat braucht, um endlich ein Paar echte Hörnchen zu erhalten, und der sich mit einem Umhang, den er von des Teufels Großmutter „Luzi Vera“, bei der man Elke Jäger in einer Doppelrolle sieht, erhalten hat, unsichtbar machen kann.
Natürlich gibt es die ersten Lacher, als das Publikum erfährt, dass ihn jetzt nur noch „Himmelsgeschöpfe“ sehen können und Menschen mit mehr als 100 Sünden. Er wird deshalb kurzerhand von der Seniorchefin der Hölle auf die Erde hochgebracht.
Diavolo gibt sich als Trauzeuge und Bräutigam aus, macht sich als Liebhaber gleichzeitig an die Trauzeugin Nadine Schön, alias Jutta Müller, und den Trauzeugen Gerd Müller, dargestellt von Günter Kreis, heran, durchkreuzt die finanziellen Träume des Brautvaters, und bringt die Braut soweit, dass sie die Hochzeit absagt. Mit falschen Verdächtigungen und Irritationen streut er gekonnt Eifersucht und Verwirrung.
Im 2. Akt wird der angereisten Schwiegermutter ein völlig schlechter Eindruck von der Brautfamilie vermittelt, als diese unerkannt im Hintergrund die Pläne von Brautvater Albert Weismann mithört.
Und auch die beiden Trauzeugen Nadine und Gerd enttarnen den Bräutigam als „Weiberheld“ der aber auch noch dem männlichen Geschlecht zugeneigt sein soll. Spitzfindig stellen die Damen fest „dass Männer drei Gene mehr haben als Frauen: Das „ins-Wirtshaus-Gen“, das „Fremd-Gen“ und das „Auf-die-Nerven-Gen“. Die nächste Lachsalve geht durch das Publikum.
Henriette Faber ist erschüttert über das, was sie über ihren Sohn erfährt und eine Welt bricht für sie zusammen..
Und auch Brautmutter Erika Weismann glaubt, dass das Durcheinander geradezu zum Himmel schreit und ihr Ruf zum Himmel wird erhört und das tollpatschige aber selbstbewusste Engelchen Raphaela, dargestellt von Verena Linden, wird von Petrus, den Pfarrer Björn Hensel überzeugend als Weißwurst liebender Schützer der Himmelpforte darstellt, auf die Erde geschickt, um sich endlich die lang ersehnten Flügelchen zu verdienen, indem sie die Hochzeit retten und die Paare wieder zusammenbringen soll. Dabei setzt sie himmlische Macht und weibliche List ein.
Eigentlich wollte er zunächst den Heiligen Geist entsenden: „Der ist aber bereits in Duisburg unterwegs, denn die brauchen doch einen neuen Oberbürgermeister“. Die Lacher sind da auf seiner Seite.
Die schusselige Engelsdame erzeugt mit ihrem Harmoniestaub jedoch noch mehr Durcheinander, da sie die falschen Pärchen zueinander führt, ist ihr doch das Buch mit den korrekten Beziehungen in eine Wasserpfütze gefallen und alles nicht mehr lesbar.
Da wir die Mutter vom Bräutigam auf einmal zum Liebchen des Brautvaters, der Trauzeuge erkennt seine große Liebe zur Braut und die Trauzeugin zum Bräutigam.
Im 3. und letzten Akt erkennen sich Raphaela „von Wolke 7“ und Diavolo „von Ofen 125“ als Gegenspieler und es beginnt ein Hin und Her zwischen den beiden und ein Kampf um die Hochzeit, der gleichzeitig auch ein Kampf um die eigene Beförderung ist.
Diavolo verbreitet falsche Liebesbriefe, versteckt Reizwäsche in der Hosentasche des Brautvaters. Raphaela hat alle Hände voll zu tun, das Schlimmste zu verhindern.
Nachbarin Hilde kommt mit dem Absagen und Zusagen der Hochzeit gehörig ins Schwitzen. Mit dem gleichen Problem kämpft Heinz wegen dem Grundstückskauf.
Doch Ende gut alles Gut !!! Nicht nur die irdischen Paare finden wieder zueinander und auch die Hochzeit wird kein teuflisches Fiasko.
Das Diavolo von den „geprellten“ auch noch „in die Mangel“ genommen wird, verschafft ihm zumindest für kurze Zeit sogar zwei „Hörnchen“, doch er erkennt, von Raphaela mit Harmoniestaub bekehrt - „oben gibt es viel zu wenig Männer“ - dass es so schlecht im Himmel auch nicht sein kann.
Raphaela ruft „Onkel Petrus“ an - Auslandsferngespräch - und verspricht diesem per Handy, seine Lieblingsspeise bei der Rückkehr mitzubringen, wenn Diavolo mitkommen darf.
Petrus gibt ihr zu verstehen, dass Diavolo die „Eintrittskarte“ in den Himmel bereits in seiner rechten Hosentasche trägt, nämlich die 10.- EURO, die er für die Erneuerung des Bühnenvorhangs der Buchholzer Bühne gespendet hat, denn „Für den Himmel reicht eine gute Tat!“ - Das Publikum versteht den „Wink mit dem Zaunpfahl“.
Und die beiden übernatürlichen Wesen bekommen daher von ihm beide Flügelchen in Weiss für Diavolo und in Schwarz für Raphaela.
Vater Weismann kann sein Bauprojekt durchführen und das Brautpaar bekommt dort eine mietfreie Wohnung. Zur Verlobungsfeier sind alle eingeladen und das Stück nimmt mit dem Lied „Bye bye my love“ ein harmonisches Ende.
Die herrliche Aufführung hat Detlef Schmidt auch fotografisch dokumentiert. Die Fotostrecke ist heir zu finden:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/fotostrecke-die-buchholzer-buehne-spielte-die-phantasie-komoedie-qeine-himmlische-befoerderungq-und-das-publikum-war-ausser-rand-und-band-d149384.html
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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