Buchbesprechung Hans Dominik
Hans Dominik: Die Spur des Dschingis-Khan; Wilhelm Heyne Verlag München 1977; 159 Seiten; ISBN: 3-453-30148-X
Ein Unternehmen namens ESC soll für die Vereinigten Staaten von Europa Siedlungsgebiete in Asien erschließen - es gibt schließlich eine Überbevölkerung, die mit Nahrung, Wohnraum und Arbeit versorgt werden soll.
Ihr größter Konkurrent: das Reich der Mitte. Unter der Leitung der Kaiser Shitsu sowie Toghon Khan gibt es auch dort Expansionsgelüste.
Dies ist das Heyne-Buch 3471; es wird vom Verlag als "klassischer Science-fiction-Roman" bezeichnet, beinhaltet aber auch Elemente des Thrillers und der Liebesgeschichte.
Mit dem Dynotherm gibt es ein Verfahren, Energie aus radioaktiven Stoffen zu gewinnen und wetterverändern einzusetzen. Es wird in den Kämpfen zwischen Ost und West zum Nutzen Europas eingesetzt.
Es gibt allerdings nicht nur die direkten Kämpfe Europas gegen China. Auch Afrika und die USA sind indirekt in die Handlung einbezogen.
Die Liebesgeschichte sei hier nur am Rande erwähnt.
Was ist von dem Buch zu halten? Man könnte ihm eine "Lebensraum-im-Osten" -Ideologie unterstellen. Damit einher gehen würde auch der Gedanken der Überlegenheit der "weißen" Rasse. In dieser Hinsicht ist Dominik wohl eher ein Kind seiner Zeit - bestimmte Begriffe und Formulierungen würden heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, wohl nicht mehr benutzt werden.
Der Roman ist auch komplett in deutscher Sprache geschrieben - selbst bei technischen Details gibt es soweit wie möglich deutsche Begriffe. Was sich nach Allgemeinverständlichkeit (für deutschsprachige Leser) anhört, wirkt 80 - 100 Jahre nach Entstehung der Dominik`schen Werke eher antiquiert und gestelzt an.
Hans Dominik wird oft als deutschsprachiges Gegenstück zu Jules Verne angesehen; angenehm dabei: die angebliche Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich wird hier nie thematisiert. So gesehen sind die Dominik`schen Science-fiction-Romane auch heute noch eine gut lesbare Lektüre.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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