"British Days + Country Fair" - "The Open Air Proms Concert” war krönender Abschluss am Samstagabend
“The Open Air Proms Concert” wurde auch in diesem Jahr in Kooperation mit dem Flughafen “Düsseldorf International“ durchgeführt. Kein Wunder, denn der Flughafen der Landeshauptstadt ist mit seinem Sommerflugplan mit rund 240 wöchentlichen Flügen zu zwölf britischen Flughäfen der Airport in Deutschland mit den meisten Großbritannien-Zielen.
Das klassische Picknick-Konzert nach englischem Vorbild ist „ein“, wenn nicht „der“ Höhepunkt des Kulturprogramms. Doch die British Days + Country Fair ist alles in allem „ein“ grandioses Highlight. Mit dem klassischen „Open Air Proms Concert“ im Burginnenhof der Burg Linn, wird alljährlich ein musikalischer Höhepunkt ersten Ranges gesetzt.
Mit dem Konzert, das im Original am gleichen Abend als „The Last Night of the Proms“ in London in der Royal Albert Hall präsentiert wird, begleitet eine über 100-jährige Konzerttradition aus England die British Days + Country Fair Krefeld.
Das „Open Air Proms Concert“ ist mittlerweile zu einem „Pflichttermin“ für alle Klassik-Liebhaber geworden. Die Musiker verwandeln den Burg-Innenhof in einen Konzertsaal unter freiem Sternen-Himmel. Wie in jedem Jahr konnten die Besucher ihre Picknick-Utensilien, Verpflegung und vor allem gute Laune mitbringen und einen stimmungsvollen klassischen Musikabend im herrlichen Ambiente der Linner Burg erleben. Es wurden aber auch vor Ort Wein und Sandwiches vom „Tryp Hotel“ angeboten.
Gute Stimmung und vor allen Dingen eine kräftige Stimme waren gefordert, denn im letzten Drittel des Konzerts wurden die Besucher und echten Fans der Picknick Tradition wieder gebeten, kräftig mitzusingen und die Fahnen zu schwenken, als Lieder wie „Rule Britannia“, „Pomp & Circumstances“, „Jerusalem“, „Land of Hope & Glory“ und viele weitere bekannte Stücke gespielt und gesungen wurden.
Auch war wiederum das Orchester der „Philharmonie Südwestfalen“ (NRW Landesorchester) für die „Proms“ engagiert worden. Dieses trägt seit 1992 auch den Titel „Landesorchester Nordrhein-Westfalen“, und unter der Leitung des famosen Dirigenten Russell N. Harris wurde den mehr als 1500 Klassik Liebhabern ein grandioser Abend dargeboten.
Und Harris wurde ebenso frenetisch gefeiert wie die bezaubernde Sopranistin Antonia Bourvé, die am gleichen Tag für die erkrankte Kollegin Lauren Francis eingesprungen war. Mit einem glockenklaren, kraftvollen und geschmeidigen Sopran und lupenreinen Koloraturen verstand es die junge Solistin, sich in die Herzen der Zuhörer zu singen.
Wunderbar war für die Duisburger LOKALKOMPASS ler auch der herzliche Empfang der rund 50 Duisburger Freunde von der „Deutsch Britischen Gesellschaft Duisburg“, die Robert „Rob“ Tonks und seine Frau Iris in diesem Jahr mobilisieren konnten.
Und Gäste der Duisburger waren sogar aus Oakland in Neu Seeland angereist, John und Denise Garner.
Robert Tonks konnte aber auch voller stolz vermelden:
„Mit 50 Teilnehmern haben wir die Schallgrenze überschritten! Alle hatten ihren Spass an diesem herrlichen kulturellen britischen Kult Ereignis!“
Und es war dieser Samstagabend, als um 19.30 Uhr die Scheinwerfer an den hohen Burgmauern der „Burg Linn“ erstrahlen. Die Besucher des Konzerts standen schon eine Stunde zuvor Schlange um mit ihren Picknickkörben, Gartenstühlen und Frischhalteboxen und Kühltaschen einen guten Platz zu ergattern.
Das „Klassik Open Air Proms Concert“ begann vor der malerischen Kulisse der alten Linner Burg. Die „Picknick-Utensilien“ standen auf dem grünen Rasen, die „Union Jacks“ lagen zum Schwenken bereit, oder als Tischdecke auf den Tischen. Die Atmosphäre - Einzigartig!
Zur gleichen Zeit gingen in der Royal Albert Hall in London die Saal-Leuchten aus: Das Original „The Last Night of the Proms“ Konzert läutete das Ende der britischen Konzert-Saison ein. BBC übertrug dieses klassische Musik-Ereignis in alle Kontinente.
Warum aber für dieses Musikereignis nach London fliegen fragten sich die rund 1500 musikbegeisterte Besucher. Auch bei den letzten 13 Konzert Veranstaltungen auf der Burg Linn genossen diese die 100-jährige spezielle englische Musik Tradition, genauso wie viele Millionen anderer Britain Fans in aller Welt am Fernseher.
Guter Wein, lecker gekühltes „Ale“ und Leckerein von der Insel wie „Sausage Rolls“ und viele weitere Gaumenkitzler machten das „british feeling“ perfekt.
Kurzum: “An evening of wonderful classical music on ‘Castle Linn’!”
Im ersten Teil wurden herrliche klassische Stücke zu Gehör gebracht. Nach der Overture „L'Italiana in Algeri” von Gioacchino Rossini folgte „Je veux vivre“ aus Roméo et Juliette von Charles Gounod.
Herrlich auch die „Peer Gynt Suite No. 1, Op. 46“ von Edvard Grieg mit den Stücken „Morning Mood” (Morgenstimmung) und „In the Hall of the Mountain King” (In der Halle des Bergkönigs) oder „Un bel di vedremo“ aus Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“.
Der “Hungarian Dance No. 5” von Johannes Brahms brachte die Zuschauermenge in Bewegung und englische und schottische Fahnen wurden geschwenkt!
Schön auch Ralph Vaughan Williams „Fantasia on Greensleeves“, eine Ode an die alte Volksweise aus dem 16. Jahrhundert!
Der „Frühlingstimmenwalzer“ („Voices of Spring“) von Johann Strauss in seiner gesungenen Fassung brachte wiederum Bewegung in die Besucherschar! Da wurde getanzt, geschunkelt, gewunken und jeder hatte seine helle Freude!
Der „Dornröschen Walzer“ (Sleeping Beauty) von Peter Tchaikowsky bildete den Abschluss in der ersten Konzerthälfte. Gelungen auch hier Tempi und die mitreißende Melodie, die einen schönen musikalischen Akzent setzte.
Nach einer kurzen Pause stand natürlich der von den meisten Besuchern aufgrund seiner britischen Akzente bevorzugte Teil 2 des Konzertes bevor.
Bekannte Titel von John Barry standen unter dem Motto “Surprise Piece” auf der Agenda des Orchesters. Herrlich die stimmungsvollen Klänge der Geigen bei den ersten Tönen der Titelmusik zu „007 Goldfinger“. Und auch die Titelmusik zu allen Bond Filmen war zu hören.
Aus „Porgy & Bess” von George Gershwin intonierten die Musiker anschließend „Introduction“ und den weltberühmten Titel „Summertime“.
Die Fanfaren aus Giuseppe Verdis “Triumphmarsch” aus „Aida“ waren dann ein grandioser Auftakt und verliehen der nunmehr illuminierten „Arena di Linn“ wahrlich festlichen Charakter.
„Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus „Giuditta“ von Franz Lehár waren die letzten, herrliche Töne von Antonia Bourvé, die eher südländische und sogar nordafrikanische Züge trugen, spielt die Operette doch in Süditalien und im von Italien besetzten Libyen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Doch nun wurde es „very british“!
Mit der “Fantasia on British Sea Songs“ erklang die von dem britischen Dirigenten Henry Wood arrangierte Zusammenstellung mehrerer traditioneller Shantys. Wood stellte das Medley im Jahr 1905 anlässlich des hundertsten Jahrestages der Schlacht von Trafalgar zusammen und stellte es erstmals im Rahmen der von ihm geleiteten Promenadenkonzerte vor.
Inzwischen zählt die Fantasia on British Sea Songs zu den Höhepunkten der jährlichen Abschlussveranstaltung Last Night of the Proms und natürlich der „Open Air Proms“ in Linn.
Und wie beim Original, wurden die sonst eher zurückhaltenden Engländer traditionell etwas lauter und lustiger. Bei den ersten Tönen zu “The Sailor's Hornpipe” auch bekannt als „The College Hornpipe“ oder „Jack's the Lad“, einer traditionellen „hornpipe melody” aus dem 18. Jahrhundert von J. Dale of London ging es los. Es erfolgt ein „Auf- und Ab“ des Publikums, das im Takt in die Hocke geht, und wo das Tempo bis zum „Allegro furioso“ stetig ansteigt.
Da wurden England- und Großbritannien-Fahnen geschwenkt und die Besucher lieferten sich mit dem Orchester ein „Duell", wer schneller werden kann, die Zuschauer beim Klatschen oder das Orchester beim Spielen. Und alle Zuschauer sangen bei den national-englischen Liedern lautstark mit.
Da „grölen" sie nicht nur verschiedene Songs dazwischen, nein sie begleiten das Orchester mit Hupen, wobei diesen Part in dem Linner Konzert ein Mitglied der "Deutsch Britischen Gesellschaft Duisburg" übernommen hatte.
Und die vermeintlichen „Störgeräusche“ sind alles, außer „herunterfallende Gegenstände“, es sind zerplatzende Luftballons, Sektkorken, was auch immer.
Nahtlos weiter ging es mit “Rule Britannia”, jenem patriotischen Lied des englischen Komponisten Thomas Augustine Arne (1710–1778) und dem Texter James Thomson und David Mallet. Rule Britannia galt und gilt als inoffizielle Nationalhymne des früheren Königreiches Großbritanniens und heute des Vereinigten Königreiches und gehört zum festen Repertoire der Proms, bei der das wohl bekannteste und populärste Arrangement von Malcolm Sargent vor allem bei der Last Night gespielt wird.
Hubert Parrys “Jerusalem” und Edward Elgars “Pomp & Circumstance No. 1 in D major (mit Repris)” bildeten den Abschluss der musikalischen Reise.
Gemeinsam mit allen Akteuren sangen die Zuschauer abschließend die Nationalhymnen von Großbritannien und Deutschland.
Krönender Abschluss war jedoch das melancholische Lied „Auld Lang Syne“ (sinngemäße Übersetzung: „längst vergangene Zeit“), das Zuschauer und Orchester ohne Instrumente, wie auch in alter Tradition in der „Royal Albert Hall“ in London sangen. Rund 1500 Klassik-Liebhaber erlebten das „Open Air Proms Concert“.
Mehr als 20.000 Besucher, über 300 Hunde, 10 Heidschnucken, 5 Schafe, 2 Alpakas, 1 Kamel, 5 Ponys, 2 Fische und 1 Paddington-Bär kamen zur British Days + Country Fair auf die Burg Linn.
Das hochwertige Angebot an Produkten und Dienstleistungen der über 100 Aussteller sowie die dekorative und stilvolle Präsentation in den weißen Pagodenzelten machten das Einkaufen zu einem einzigartigen Erlebnis.
Die nächste British Days + Country Fair Krefeld findet wieder traditionell am zweiten Septemberwochenende vom 07. bis 09. September 2012 auf der Burg Linn statt. Ein Termin, den man sich vormerken sollte.
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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