Beim Abschiedsgottesdienst zusammengebrochen
Betroffenheit und Entsetzen um den Tod von Pfarrer Dietrich Köhler-Miggel

Pfarrer Dietrich Köhler-Miggel | Foto: Evangelischer Kirchenkreis Duisburg
  • Pfarrer Dietrich Köhler-Miggel
  • Foto: Evangelischer Kirchenkreis Duisburg
  • hochgeladen von Andreas F. Becker

Am letzten Sonntag ist Pfarrer Dietrich Köhler-Miggel während des Gottesdienstes zu seinem Abschied in den Ruhestand zusammengebrochen. Er verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus.

Pfarrer Armin Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg und Pfarrer Dirk Sawatzki, Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis, erlebten wie alle Gottesdienstbesucher voller Entsetzen und tief betroffen den Zusammenbruch. Beide wissen, dass Pfarrer Köhler-Miggel eine schmerzliche Lücke hinterlassen wird, „die niemand schließen kann. Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei seiner Familie, mit der er seinen Ruhestand geplant hatte. Der einzige Trost, der uns bleibt, ist der, den er selbst bis zum Ende verkündete: ‚Jesus Christus spricht: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt!‘ Seine letzte Andacht im Gemeindebrief über diesen Vers schloss er mit den Worten: ‚Einen schöneren Spruch kann es zu meinem Abschied nicht geben.‘“

Die Evangelische Kirchengemeinde Trinitatis öffnet am Mittwoch, 13. März, die Buchholzer Jesus-Christus-Kirche, Arlberger Str. 10, von 10 bis 20 Uhr: Für alle Menschen, die Pfarrer Dietrich Köhler-Miggel still gedenken möchten, für die, die in einem Kondolenzbuch die Trauer um seinen Tod ausdrücken möchten.

Dietrich Köhler-Miggel war seit dem 1. Juni 1991 Pfarrer in Duisburg-Buchholz, wo er mit seiner Persönlichkeit die Kirchengemeinde entscheidend prägte. Er hat viele Menschen zur Mitarbeit gewonnen. Von seinem Wirken strahlte Freude aus, er hat Menschen getröstet und ihnen konkret geholfen. Aufgewachsen in Wanheimerort und Großenbaum machte er zunächst eine Starkstromelektrikerausbildung und wurde nach einem Studium Diplom-Ingenieur. „Dass ich dann Pfarrer wurde, war für mich gar kein Umstieg und kein Widerspruch“ sagte Köhler-Miggel er noch vor wenigen Tagen zu seiner damaligen Entscheidung. Für Ingenieure gab es keine Arbeitsplätze und als Option kam für ihn nur die Kirche infrage: „Ich kannte sie schon und sie war damals für mich eine interessante Lebensform.“

Zehn Jahre lang war er schon ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit in einer Gemeinde aktiv. Er überlegte dann, Diakon oder Gemeindepädagoge zu werden und entschloss sich dann für das Amt, von dem er wusste, dass er am meisten bewirken konnte: Die theologische Ausbildung begann er 1979 an der kirchlichen Hochschule Wuppertal und setzte sie in Bochum fort. Danach wurde Köhler-Miggel Vikar, Pastor im Hilfsdienst und Pfarrer in Essen-Frintrop. In seiner Duisburger Amtszeit hat Pfarrer Dieterich Köhler-Miggel Kontakt mit sehr vielen Menschen gehabt: mit vielen Gemeindemitgliedern, Menschen im Stadtteil, mit Eltern und Kinder bei 700 Taufen, mit 500 Konfirmandinnen und Konfirmanden und ihren Eltern und auch mit über 100 getrauten Paaren. Ebenso auch mit Angehörigen von Verstorbenen der rund 1000 Beerdigungen, die er durchgeführt hat. Rund 450 ausgearbeitete Predigten zählte Dietrich Köhler-Miggel, aus Gottesdiensten in der Kapelle des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses, in dem damaligen Gemeindezentrum Arche, sowie in der in der Jesus-Christus-Kirche. Hinzu kamen noch etwa 300 Schulgottesdienste und ungefähr 700 Kindergottesdienste.

Autor:

Andreas F. Becker aus Duisburg

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