Benefiz im Stadttheater

"Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner!" heißt die Produktion von lausundproductions, die im Rahmen des Theatertreffens 2011 am 27. März 2011 Station bei uns in Duisburg macht.

"Fünf proben eine Spendengala. Doch wie kann man die Spendenbereitschaft der Zuschauer am besten wecken? Wie informieren, ohne zu langweilen? Geht das überhaupt? Die Proben geraten nach und nach zu einem absurden Eiertanz um die sogenannte political correctness und werden zu einem Schaulauf der eigenen Eitelkeiten. Ein bitterböser und tragikomischer Abend über falsche Betroffenheit, echte Betroffenheit und inszenierte Betroffenheit," berichtet das Programmheft. Iris Böhm, Vanessa Stern, Christian Kerepeszki, Bjarne Mädel und Max Landgrebe spielen unter der Regie von Ingrid Lausund, die auch das Drehbuch lieferte. Es gab schon Aufführungen, die besser besucht waren.

Fünf Tische (incl. Stühle) im Halbkreis, eine hängende weiße Leinwand dahinter und ein wenig angedeutete Dekoration auf der (vom Zuschauer aus) rechten Seite - das muß als Bühnenbild reichen.

Konrad Schilling war früher bei uns in Duisburg Kulturdezernent und ist auch heute noch nicht aus dem Theaterleben wegzudenken. Gefesselt, geknebelt und zu Hause eingespert - ist das Stück gut, kommt er trotzdem. Hat es etwas zu bedeuten, daß er an dem Sonntagabend nicht auftaucht?

Ungewöhnlich auch: Das Licht im Zuschauerraum wird - entgegen sonstigen Gepflogenheiten - nicht ausgemacht, als das Bühnenstück beginnt. Es erlischt erst später.

Das Stück ist herrlich. Schallendes Gelächter und betroffenes Schweigen liegen dich beeinander. Hier wird nicht nur nach der politischen Richtigkeit, sondern auch dem Spendenunwesen (nicht nur im Fernsehen) gefragt. Es wird schnell deutlich, wie leicht Gefühle und Meinungen manipuliert werden können. Die Botschaft kommt gut herüber.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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