Bauer sucht Schaf
„Schwarze Schafe“ stechen aus der Herde hervor, erregen Aufmerksamkeit, lenken den Blick aufs Außergewöhnliche. Eben diese Eigenschaften werden auch die Siegerin/den Sieger des Niederrheinischen Kabarettwettbewerbs „Das Schwarze Schaf“ auszeichnen, der 2012 in die nunmehr siebte Runde geht. 1999 von Hanns Dieter Hüsch, der sich selbst gerne als „Schwarzes Schaf vom Niederrhein“ bezeichnete, ins Leben gerufen, sollen mit dem Kabarettpreis aufstrebende Künstler des politisch-gesellschaftskritischen Wortkabaretts ausgezeichnet und gefördert werden. Auch Schauspieler, Autor, Moderator und Biobauer Dieter Moor begibt sich in diesem Jahr als prominentes Jury-Mitglied auf die Schafsjagd.
Bis zum 31. Dezember 2011 ruft der Kabarettpreis aufstrebende Künstlerinnen und Künstler der deutschsprachigen Kabarettszene zur Teilnahme auf. Bewerben können sich Einzelpersonen und Gruppen, die nicht länger als fünf Jahre professionell arbeiten, nur eigene Texte verwenden und politisch-gesellschaftskritisches Wortkabarett in der Tradition Hanns Dieter Hüschs, Initiator des Wettbewerbs, anbieten.
Gerne hat sich Dieter Moor (unter anderem Moderator des Kulturflaggschiffs „ttt“ der ARD, der „Kulturzeit“ auf 3sat und von „Bauer sucht Kultur“ auf RBB) bereit erklärt, als prominentes Jury-Mitglied mit auf die Suche nach dem nächsten „Schwarzen Schaf“ zu gehen. Schon als Kind habe ihn das Kabarett fasziniert: „Da oben liest einer die Leviten und da unten lachen die Leute trotzdem.“ Die Zeiten des „68er-Holzhacker-Kabaretts“, wo gut und böse schnell ausgemacht wurden, seien allerdings vorbei. „Heute ist es schwierig, präzise zu formulieren, worum es geht“, so Moor. Doch auch heute sei Kabarett das Gegenmittel zum gesellschaftlichen Modus „Man kann eh nichts tun“, Hoffnungsträger gegen die „nicht Aussterben wollende Blödheit“.
Nils Heinrich, das „Schwarze Schaf“ der Wettbewerbsrunde 2010, gehört ebenfalls der Jury an. Was sich für ihn nach der Preisverleihung verändert hat? „Der Kontostand.“ Und die mediale Aufmerksamkeit. Dem ersten Träger des ersten Preises winken nämlich 6000 Euro und eine Gewinnertour. Heinrich rät allen Bewerbern, locker an die Auftritte heranzugehen. „Letztendlich ist alles nur Unterhaltung. Wenn dann noch etwas übrig bleibt, über das man nachdenken kann, dann ist das eine gute Sache.“
Seit 2001 wird der Niederrheinische Kabarettpreis „Das Schwarze Schaf“ von der Stiftung Mercator gefördert. „Mit der Förderung des Kabarettpreises verleihen wir anlässlich des 500. Geburtstags Gerhard Mercators im Jahr 2012 unserer Verbundenheit zu Duisburg und dem Ruhrgebiet, aber auch zur Kulturregion des Niederrheins und natürlich zum Erbe von Hanns Dieter Hüsch Ausdruck“, so Rüdiger Frohn, Vorsitzender des Beirats der Stiftung Mercator. Er verweist darauf, dass das Finale des Wettbewerbs am 5. Mai 2012 im Theater Duisburg am Vorabend von Hanns Dieter Hüschs Geburtstag (geboren 6. Mai 1925 in Moers, verstorben 6. Dezember 2005 in Windeck-Werfen) stattfindet. Der Gewinner wird sein Siegerprogramm dann am Geburtstag des unvergessenen ersten „Schwarzen Schafs vom Niederrhein“, 6. Mai, im Schlosstheater Moers präsentieren.
Weitere Informationen für Bewerber und Tickets für Besucher unter www.dasschwarzeschaf.com.
Autor:Sabine Justen aus Duisburg |
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