Bahnhofsplatte ??? - Es ist und bleibt der "Portsmouthplatz"

Geschenke unserer Partnerstadt Portsmouth - Sie fristen ihr trostloses Dasein auf einem städtischen Bauhof
  • Geschenke unserer Partnerstadt Portsmouth - Sie fristen ihr trostloses Dasein auf einem städtischen Bauhof
  • hochgeladen von Harald Molder

In den letzten Tagen wurde viel über die "Bahnhofsplatte" berichtet. Dieses ist nicht nur mir als Historiker ein Dorn im Auge sondern auch schon seit Längerem Robert Tonks, Vorsitzender der Deutsch-Britischen Gesellschaft Duisburg e. V.

In einem Schreiben hat dieser sich bereits im August 2012 an Oberbürgermeister Sören Link gewendet, das ich in der aktuellen Diskussion hier einfach noch einmal einstelle.

In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich auch die Frage, warum die in dem Schreiben ebenfalls erwähnten Geschenke unserer Partnerstadt auf einem Bauhof ihr tristes Dasein fristen?

"Ist das die Vorstellung vom Umgang mit der ersten, und somit ältesten Städtepartnerschaft zwischen einer deutschen und einer britischen Stadt?"

Hier das Schreiben von Robert Tonks an OB Link:

"Als ich 1975 das erste Mal am Duisburger Hauptbahnhof ankam - mit einem Zug und per Anhalter aus Wales über Cardiff, Portsmouth, London, die Provence, Paris und Brüssel -, ging ich in einen Tante-Emma-Laden gegenüber und bestellte in meinem besten Schuldeutsch ein mit Käse belegtes Brötchen. Die nette Verkäuferin fragte: "Holländer?". Ich antwortete: "Nein, Waliser, Engländer". Daraufhin entschuldigte sich die Bedienung mit den Worten: "Den haben wir nicht. Tut mir leid." Ich lief über den Bahnhofsvorplatz und dachte: "Hier bleibe ich. Die Leute haben Homor!"

Und ich blieb. Ich studierte Politikwissenschaft und wohnte in Neudorf. Als ich dann hörte, der Bahnhofsvorplatz wird der "Portsmouth-Platz", freute ich mich. Ich freute mich später auch über die rote Telefonzelle mitten drauf, ein Meisterstück der Deutsch-Britischen Verständigung. Aus dieser Telefonzelle telefonierte ich mindestens ein Mal im Monat mit meinen Eltern in Wales. Um den gierigen Telefonautomaten zu füttern, war ich immer mit einer Tüte voller Groschen ausgerüstet. Das Mobiltelefon und der Euro waren damals Science Fiction.

Bin ich der einzige, der mit diesem Platz Schlüsselerlebnisse verbindet?

Wohl kaum. Ein internationaler Hauptbahnof ist der Platz zigtausendfacher emotional geladener Begegnungen, von Abschied und Wiedersehen, von Lächeln und Tränen.

Mit der so genannten "Bahnhofsplatte" ist der Portsmouth-Platz nun richtig groß geworden. Ist es nicht wieder an der Zeit, diesen prominenten Platz im Herzen von "Duisburg International" für das Image von Duisburg zu nutzen?

Da würden würden wir uns - die zahlreichen Mitglieder, Freundinnen und Freunde der Deutsch-Britischen Gesellschaft Duisburg e. V. sehr freuen. Im Rahmen unserer ehrenamtlichen Möglichkeiten helfen wir auch gerne mit."

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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