AUTORENPLAUSCH in Duisburg-Buchholz
Oder:
ABENDS, in der Bibliothek…
Donnerstag, 15.01.2015
Stadtteil-Bücherei DUISBURG-Buchholz
WERNER ZAPP+RANIERO SPAHN präsentieren :
Buchholzer AUTORENPLAUSCH
Gastautoren: RENATE Habets und HARRY M.Liedtke
Pianistin+Sängerin: VERENA Merder
Eine Lesung der ganz besonderen, anderen Art, bekam ich letzten Donnerstag in Duisburg geboten! Genauer gesagt, in Buchholz.
In diesem im Duisburger Süden gelegenen Stadtteil treiben die Autoren Werner Zapp und Raniero Spahn regelmäßig ihr Unwesen!
Da, wo früher tatsächlich viele Buchen standen im Duisburger Reichswald, daher auch der Name „Buchholz“, leben heute fast 15.000 Menschen und dürfen sich an einer Stadtteilbibliothek erfreuen! Leider, so muss man sagen, gibt es das nicht mehr flächendeckend in den verschuldeten Ruhrgebietsstädten: Stadtteilbibliotheken!
Ich sage es vorne weg; es hat mir in Buchholz gefallen!
Nicht nur, weil sich alle vier Autoren ins Zeug legten, nein, auch, weil viele wirklich gut-unterstützende Hände da herum wirbelten! Ein gut funktionierendes Team Ehrenamtlicher und Bücherei-Beschäftigter!
So macht es Gästen Spaß und Freude, solche Veranstaltungen zu besuchen.
Gut, dass ich den Weg in diese mir noch unbekannte Ecke Duisburgs´ gut geschafft hatte, denn es wurde voll, sehr voll!
Außerdem ging einige Minuten nach meinem Eintreffen dort, als die WERNER ZAPPS´ Anmoderation lief, ein kleiner, aber heftiger Regenschauer runter…
Glück gehabt!
WENN man die Augen schließt, dann hört sich Regen wie Applaus an… sagte einmal Jemand und nach diesem Motto verfuhren wir dann auch!
Es war ZU interessant, als dass ich hätte die ganze Zeit meine Augen geschlossen halten können. Nach einer musikalischen Einleitung versammelte sich alles im „Lesezimmer“ und es ging los:
Gut vorbereitet fragten die beiden „Moderatoren“ ihre Autorenkollegen aus… und verwickeln diese in nette kleine Plaudereien.
Die 1945 im Westerwald geborene Renate Habets wuchs in Köln auf und lebt seit 1970 in Duisburg. Das Schreiben ganzer Geschichten nahm die Deutsch und Geschichtslehrerin erst 2006, nach ihrer Pensionierung mit in ihr Leben auf und so entstand 2007 ihr erster Roman „Ich will Erzbischof werden“.
Bisher hat sie fünf Bücher veröffentlicht. In ihren gut recherchierten Romanen spielen Frauen häufig eine zentrale Rolle. Zudem sind ihre Protagonistinnen häufig auch sogenannte Außenseiter.
Habets las aus ihrem Roman „ Die rote Lene“, und mir gefiel ihr Stil sofort! Ein klein wenig, nur ein klitze-kleines Wenig erinnerte mich das Gehörte an die zwei Romane, die ich (bisher) von ULLA HAHN kenne, wohl nicht zuletzt deshalb, weil auch Habets Geschichten in Köln spielen.
In dem bisher zuletzt veröffentlichen Buch geht es, wie sollte es sein, um ein rothaariges Mädchen, dass sich gegen eine Welt voller Vorurteile durchzusetzen weiß.
Nach wie vor hochaktuelle Themen, nicht zuletzt deshalb finden solche Bücher immer wieder und immer mehr Anklang.
Auch im kurzen Gespräch mit der Schriftstellerin während der Pause gewann ich einen positiven Eindruck von ihr!
Und, hätte ich nicht weit über 100 noch ungelesene Bücher daheim herum liegen, hätte ich mir eines ihrer Romane gekauft!
Aber, was nicht ist, kann ja noch werden! Jedenfalls merke ich mir den Namen Renate Habets einmal vor!
Der in Bielefeld geborene und heute in Gladbeck, beide Städte, wie er sagte, nicht existent, lebende und tätige Autor und Verleger…
Harry Michael Liedtke trug eine helle, freundliche neue KAPPE!
Irgendwelche Eitelkeiten, oder Markenzeichen oder wie man es auch immer nennen mag, besitzt wohl Jeder:
Der KAPPENFUCHS, wie Harry laut O-Ton seiner EPV-Verlegerin Manuela Klumpjan in einschlägigen Kreisen genannt wird, freute sich auch über dieses nette kleine Mitbringsel und verweigerte Werner Zapp und einer Stimme aus dem Publikum, diese Cappi´ einmal uns zu Liebe abzusetzen!
Der 1969 geborene „Traumtänzer“ Harry antwortete aber ansonsten brav und ausführlich auf alle ihm gestellten Fragen! So wissen wir nun, dass er eine wirklich SUPER- Deutschlehrerin gehabt hatte!
Auch machte er sich an diesem Abend wieder recht gut, neben einer Lehrerin! Mittlerweile bereits einiges an amüsanten, aber auch süffisant-bissigen Kurzgeschichten veröffentlicht, und die nun mehr fast komplett vergriffene dritte Auflage seines Buches „Begräbnis auf dem Mond“ nicht dabei habend, plauderte er mit Werner über TRASH und Tiefsinn!
So scheinen auch einen Harry Liedtke die jüngsten Ereignisse um das Thema Charlie Hebdo nicht kalt zu lassen!
Der große, cool und gelassene wirkende Autor begann eine ernste und positive Diskussion zum Thema und zeigte damit, wie wichtig und richtig es ist, seine Meinung FREI äußern zu dürfen!
Wieder einmal mehr wurde ich mir in meinem Leben bewusst, wie gut es mir als Frau und auch allen Anderen in diesem Land, in dieser Zeit heute gehen kann, wenn ich diese FREIHEITEN nur zu schätzen, zu gebrauchen, und zu „verteidigen“ wisse! Wäre unsere Zeit an diesem Abend nicht begrenzt gewesen, gerne hätte ich weiter „geplauscht“ … und ich vermute, anderen Zuhörern ging es ähnlich!
Sein Buch habe ich bereits, kenne auch fast alle seine Stories, und habe auch so meine Favoriten und eine dieser Favoriten gab Liedtke dann auch BESTENS zum Besten „ Segen oder Sünde“ …
es durfte geschmunzelt werden, ja, auch und gerade über Religion und auch über ganz normale menschliche Schwächen wird allzu gerne geschrieben und gelächelt! Warum auch nicht, denn Satire darf alles, muss es aber nicht! Ich liebe diese Anekdote zum Kardinal Gandolfini, nicht nur, weil Liedtke hervorragend zu betonen weiß und seine Zuhörer immer mit in seine Geschichten hinein zieht, nein, wohl auch, weil ich den Genuss diverser Genüsse so gut nachvollziehen kann…?!
Auch Raniero Spahn und Werner Zapp erzählten uns noch je eine Geschichte und ein kleines Lied servierte Raniero dann auch noch! „Leihen Sie uns Leer“ … kam sehr gut an, besonders bei den Mitarbeitern der Bibliothek.
Im Publikum übrigens auch einige andere Autoren, und ich hatte den Anschein, dass alle gut unterhalten wurden! Am Ende dieser netten Plauderei geht immer ein Hut rum´ und mir bleibt nun nur noch eines zu sagen: DANKE, und CHAPEAU!
Eine sehr gelungene, kurzweilige Veranstaltung mit gut vorbereiteten Moderatoren und „willigen“, ausführlich antwortenden Gastautoren und einem interessierten Publikum! DANKE!
Ich komme gerne wieder, nach Buchholz, nach Duisburg!
Und ich hoffe, Werner und Raniero, Ihr habt wieder so tolle Gäste!
update: ---- habe drei Fotos nachgepflegt! ----
Wie ich nun im Nachhinein bestätigt bekam, hat es VIELEN letzte Woche in Duisburg gefallen!
Das freut mich sehr!
Text+alle Fotos: AAT, Januar 2015
Autor:ANA´ stasia Tell aus Essen |
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