Buchbesprechung
Asterix in China

R. Goscinny / A. Uderzo: Asterix Im Reich der Mitte; Egmont Ehepa Media Berlin 2023, ohne Seitenzahl;ISBN: 978-3-7704-1496-8

Weit entfernt vom kleinen, uns wohlbekannten gallischen Dorf wird die Kaiserin von China nach einem Putsch des berüchtigten Deng Zin Quin abgesetzt und gefangengenommen.

Prinzessin Wun Da ist die einzige Tochter der Kaiserin. Sie flieht mit Hilfe ihrer Leichwächterin Han She Li sowie Genmais, dem Neffen des phönizischen Kaufmanns Epimais, in die heutige Bretagne. Sie möchte sich der schlagkräftigen Unterstützung von Asteric & Obelix versichern.

Diese Bildergeschichte gehört nicht zum offiziellen Asterix & Obelix - Werkskanon. Sie basiert auf einem französischen Realfilm von Guilaume Canet. Olivier Gay lieferte den Textteil für diesen Band, Fabrice Tarrin die Zeichnungen.

Asterix (im Original: Astérix) ist die 1959 von Autor Rene Goscinny (1926–1977) und Zeichner Albert Uderzo (1927–2020) geschaffene, erfolgreichste französische Comicserie. In Frankreich kam der allererste Band (als Buch) 1961 ("Asterix der Gallier"), in Deutschland dann 1968 auf den Markt Der bislang aktuellste, letzte Band "Die weiße Iris" kam dann 2023 in beiden Ländern gleichzeitig auf den Markt.

Die Hauptfiguren sind der Titelheld Asterix, sein Freund Obelix und weitere Bewohner eines kleinen Dorfes in Aremorica im Gallien der Zeit um 50 vot Christus. Mit Hilfe eines Zaubertranks ihres Druiden Miraculix, der übermenschliche Kräfte verleiht, leisten sie den römischen Eroberern Widerstand. Ihre Abenteuer führen sie durch die ganze antike Weltt und über sie hinaus. Dank einer Kombination von subtilem, satirischem Humor mit grobem Klamauk spricht Asterix eine breite Leserschaft der unterschiedlichsten Altersgruppen und sozialen Schichten an. Die Comic-Serie gehört zu den wenigen, die in der Schule, vor allem im Fremdsprachenunterricht für Französisch. Latein und Altgriechisch, verwendet werden.

Nach dem Tod von René Goscinny nahm Albert Uderzo von Band 25 (Der große Graben) bis Band 34 (Asterix & Obelix feiern Geburtstag) auch die Funktion als Autor wahr. Seit Band 35 (Asterix bei den Pikten) wurde die Serie von Didier Conrad als Zeichner und Jean-Yves Ferri als Texter gestaltet, seit Band 40 (Die weißte Iris) durch Conrad und Fabcarp. Die Geschichten erschienen ursprünglich in Fortsetzungen im Comic-Magazin Pilote und in Albenform im Verlag Dargaud. Heute werden die Alben im französischen Original bei Hachette Livre und in deutscher Übersetzung bei Egmont Ehepa Madia verlegt. Insgesamt umfasst die Serie bislang 40 Alben. Bis auf die Episodenbände 32 (Asterix plaudert aus der Schule) und 34 erzählt jedes davon eine in sich geschlossene Geschichte. Zudem sind im Laufe der Jahre einige Kurzgeschichten erschienen. Mehrere Abenteuer wurden verfilmt. Die Namen „Asterix“ und „Obelix“ leiten sich ab von den typografischen Zeichen Asterix ( französisch astérisque, griechisch ἀστερίσκος asterískos = ‚Sternchen‘) und Obeliscus ( französisch obélisque, griechisch ὀβελίσκος obeliskos = ‚kleiner Spieß‘).

Die Geschichten spielen laut der Einleitung alle um das Jahr 50 v. Chr. (außer Asterix in Spanien, das laut Autor 45 v. Chr. spielen soll) in Gallien, dem heutigen Frankreich. Die Portagonisten leben in einem kleinen, fiktiven Küstendorf in Aremoricaa (der heutigen Bretagne) im Nordwesten Galliens in der Nähe von Condate (Rennes). Asterix und die übrigen Dorfbewohner erhalten durch einen Zaubertrank, der vom Druiden Miraculix gebraut wird, übermenschliche Kräfte und können unter dessen Wirkung der r.ömischen Armee widerstehen, die von den vier befestigten Lagern Kleinbonum, Babaorum, Aquarium und Laudanum aus das Dorf bedroht. Damit bleibt das Dorf der einzige Ort in Gallien, der im Gallischen Krieg nicht von den Römern unter der Führung von Julius Cäsar erobert und besetzt werden konnte. Kurz zuvor, 52 v. Chr., ereignete sich bei Alesia die schmerzliche Niederlage der Gallier unter ihrem Anführer Vercingetorix gegen Cäsar, die unter den Galliern zum Tabuthema wurde.

Asterix, von Beruf Krieger, zeichnet sich durch besondere Pfiffigkeit aus. Er stellt mit geringer Größe und schmächtiger Gestalt zumindest äußerlich einen Gegenpol zu den in der Comicwelt sonst üblichen Helden dar. Den Kontrast zu ihm bildet sein dickster Freund, der große und starke, aber empfindliche und schlicht gestrickte Obelix, Asterix’ Gefährte bei allen Abenteuern (im ersten Band der Serie war Obelix allerdings noch eine Nebenfigur, die nur sporadisch auftauchte; ab dem zweiten Band war er als Sidekick unverzichtbar). Begleitet werden die beiden meistens von Obelix’ kleinem Hund Idefix (erster Auftritt im 5. Band Tour de France), gelegentlich auch von anderen Dorfbewohnern, etwa Häuptling Majestix, Druide Miraculix oder Barde Troubadix.

Die Geschichten spielen, meist abwechselnd, entweder in der unmittelbaren Umgebung des Gallierdorfes oder auf Reisen in Länder der ihnen damals bekannten, in neueren Bänden auch der ihnen unbekannten Welt. Die im Dorf angesiedelten Abenteuer drehen sich meist um die stets erfolglosen Versuche der römischen Armee, das Dorf mit immer neuen Einfällen schließlich doch zu unterjochen; aber gelegentlich versuchen Römer auch, das Dorf für ihre politischen Ambitionen zu nutzen. Die Geschichten im Dorf werden insbesondere durch das Auftreten von Fremden ausgelöst, die die Gallier in Unruhe versetzen.

Soweit zur literaturwissenschaftlichen Theorie, wie sie in der Sekundärliteratur (hier: "Wikipedia") nachzulesen ist.

Es gibt im vorliegenden, hier besprochenen Band traditionelle Szenen, beispielsweise, wenn die Römer verprügelt werden, das Abschluß-Bankett (ohne den gefesselten Troubadix), die phönizischen Häandler, die Piraten, aber auch Elemente der Liebesgeschichte (z. B. Cäsar und Cleopatra, Asterix & Obelix und chinesische Damen). Die Autoren bedienen chinabezogene Stereotype (z. B. die Gesichtsform der Chinesen, ihre teilweise verballhornenden Namen (wenn eine Dancing Queen zu Deng Zin Quin wird), die Form der Gebäude oder die Chinesische Mauer).

Also alles wie gehabt? Nein, nicht wirklich. Die traditionelle, wohlvertraute viereckige Bildform wird aufgelöst. Das Kästchenformat wird aufgelöst, Bild- und Textteil wechseln auf den Seiten ohne jegliche Umrandung ab. Ob das die neue Gestaltungsform des Comics ist, wird sich noch zeigen müssen. Die Handlung wirkt sehr oberflächlich und sprunghaft - selbst dem aufmerksamen Leser sind die erzähelrischen Zusammenhänge nicht immer klar.

Im Jahre 50 v. Chr. war Ostasien bei uns in Europa völlig unbekannt. War die Chinesische Mauer da schon errichtet? Shanghai schon eine große chinesische Stadt? Was die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge anbelangt, ist die Handlung recht konstruiert.

Der Film dürfte so ziemlich unbekannt sein. Ob man den dazugehörigen Comic unbedingt kennen muß, sei einmal dahingestellt.

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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