Die Spielzeit 2019/20 an der Deutschen Oper am Rhein
30 Opern und sieben Ballettprogramme
Mit dem 4. Haniel Klassik Open Air vor dem Theater Duisburg startet die Deutsche Oper am Rhein am 6. September in die Spielzeit 2019/20. Für die rund 300 Vorstellungen im Opernhaus Düsseldorf und im Theater Duisburg sind ab sofort Tickets erhältlich.
Im Fokus stehen zehn Opernpremieren – darunter sechs Neuproduktionen – und 19 weitere Stücke aus dem großen Opernrepertoire. Das Ballett am Rhein präsentiert sechs Ballettprogramme mit insgesamt 17 Choreographien. Festliche Galas und Konzerte, Liedermatineen, Kammermusik und nicht zuletzt das vielfältige Angebot der Jungen Oper am Rhein ergänzen das Programm der kommenden Saison.
Im Theater Duisburg wird die Spielzeit 2019/20 am 28. September mit der Premiere von Peter Iljitsch Tschaikowskys „Pique Dame“ eröffnet. In der Inszenierung der amerikanischen Regisseurin Lydia Steier kommt das opulente Außenseiterdrama in der Sängerbesetzung mit Sergej Khomov als Hermann, Sarah Ferede als Lisa und Renée Morloc als Gräfin in Duisburg auf die Bühne. Aziz Shokhakimov hat die musikalische Leitung.
Das Künstlertum ist Thema in Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“, die am 8. November in der Neuinszenierung von Philipp Westerbarkei in Duisburg herauskommt. Antonino Fogliani übernimmt die musikalische Leitung der ersten Neuproduktion im Theater Duisburg, an der Liana Aleksanyan als Mimi, Ovidiu Purcel als Rodolfo und Bogdan Baciu als Marcello mitwirken.
Neben seiner Tätigkeit als Spielleiter bekam Philipp Westerbarkei in der Spielzeit 2018/19 Gelegenheit zu seiner ersten großen Inszenierung am eigenen Haus: Charles Gounods Shakespeare-Adaption „Roméo et Juliette“ läuft aktuell in Düsseldorf und feiert am 1. Februar 2020 mit neuer Sängerbesetzung Premiere in Duisburg. Gustavo di Gennaro (Roméo) und Sylvia Hamvasi (Juliette) gestalten die beiden Hauptpartien, Marie Jacquot dirigiert die Duisburger Philharmoniker. Nachwuchsförderung ist ein wichtiges Thema an der Deutschen Oper am Rhein. Auf der Plattform Regie „Young Directors“ stellen sich am 19. April 2020 im Theater Duisburg zwei Spielleiterinnen mit eigenen Produktionen vor: Esther Mertel führt mit Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Triumph der Zeit und der Desillusion“ in die Welt des römischen Barock, während Ilaria Lanzino ein Werk des 20. Jahrhunderts inszeniert: Viktor Ullmann schrieb seine Oper „Der Kaiser von Atlantis“ 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt als Allegorie auf die politischen Verhältnisse. Die musikalische Leitung der beiden Einakter übernehmen mit Jason Tran und Jesse Wong zwei junge Dirigenten aus dem Ensemble.
Gastsolisten aus aller Welt
In 19 weiteren Opern aus dem großen Repertoire sind die profilierten Sängerinnen und Sänger aus dem eigenen Ensemble und Gastsolisten aus aller Welt zu erleben. So kommt der neu inszenierte „Ring des Nibelungen“ als Zyklus sowohl im Theater Duisburg (12. bis 17. November) als auch im Opernhaus Düsseldorf (7. bis 13. April 2020) zur Aufführung.
Gruselig, lustig und fesselnd liest sich Cornelia Funkes Internatsgeschichte „Geisterritter“, die in der Vertonung von James Reynolds auch das Opernpublikum begeistert. Inszeniert von Eric Petersen und uraufgeführt am Theater Bonn, feiert die neueste Familienoper im Rahmen der Kooperation „Junge Opern Rhein-Ruhr“ am 20. September, zum Start in die neue Saison, in Düsseldorf Premiere. Nach erfolgreichen Aufführungen an der Deutschen Oper am Rhein, in Dortmund und Bonn kehrt „Ronja Räubertochter“, Jörn Arneckes Familienoper nach dem Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren, ins Theater Duisburg zurück.
Klassiker für die ganze Familie
Aus guter Tradition kommt Engelbert Humperdincks Familienklassiker „Hänsel und Gretel“ auf die Bühnen beider Städte. Seine Inszenierung – die älteste im Repertoire der Deutschen Oper am Rhein – wird in dieser Spielzeit 50 Jahre alt!
Die letzte Spielzeit unter der künstlerischen Direktion von Martin Schläpfer ist in vielerlei Hinsicht dem Schaffen des Schweizer Künstlers gewidmet. Sie bietet zahlreiche Gelegenheiten, das Ballett am Rhein noch einmal in ausgewählten Schläpfer-Choreographien zu erleben: Mit „Schwanensee“, „Reformationssymphonie“, „Ramifications“, „Streichquartett“, „Ulenspiegeltänze“ und „7“ stehen allein sechs Reprisen seiner Stücke auf dem Spielplan. Den Auftakt macht ab 3. Oktober im Opernhaus Düsseldorf und ab 6. Dezember im Theater Duisburg Martin Schläpfers jüngstes Erfolgsstück „Schwanensee“. Aber auch eine Uraufführung präsentiert Martin Schläpfer. Im Programm b.41, das ab 23. November im Düsseldorfer Opernhaus zu erleben ist, formuliert er in „Cellokonzert“ tänzerische Antworten auf Dmitiri Schostakowitschs Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 g-Moll op.126.
Eine weitere Uraufführung kreiert Ballettdirektor Remus Sucheana: „Symphonic Poem“ zur Komposition „Metacosmos“ von Anna Thorvaldsdottir heißt sein neues Ballett, in dem er sich von den Musik gewordenen Kraftfeldern der Isländerin inspirieren lässt. Sucheanas Uraufführung steht im Zentrum des Programms b.42, das ab 10. Januar unter der musikalischen Leitung von Martin Braun im Theater Duisburg auf die Bühne kommt.
Abschied nehmen von Martin Schläpfer
Zum Ende der Spielzeit 2019/20 heißt es Abschied nehmen von Martin Schläpfer. b.ye heißt deshalb das letzte Programm der Ära Schläpfer. Es schließt sich der 44-teiligen b-Reihe an, die bis dahin unter seiner künstlerischen Direktion für Düsseldorf und Duisburg entstanden ist. Mit einer Ballett-Gala, bei der neben Werken von Weggefährten auch Schläpfers „Ulenspiegeltänze“ zu erleben sind, einer exklusiven Reprise seines Gustav Mahler Balletts „7“ sowie einer letzten Vorstellung von „Schwanensee“ feiert das Ballett am Rhein vom 24. bis zum 28. Juni 2020 Martin Schläpfer und dessen Kunst, bevor er sich als Direktor dem Wiener Staatsballett und der Wiener Ballettakademie widmet.
Das Programm mit allen Premieren, Wiederaufnahmen und Sonderveranstaltungen für die Spielzeit 2019/20 ist im neuen Spielzeitheft erschienen, das kostenlos an der Theaterkasse Duisburg, Tel. 0203/283 63 100, erhältlich ist. Auch findet es sich auf der Homepage www.operamrhein.de zum Download.
Autor:Marcel Faßbender aus Duisburg |
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