Badetage anno 1946

1946 -----Ich war einmal ein kleiner 7-jähriger Junge .....

1946
Die ,,Städtischen Badewannen,, in der Schule auf dem Land.

Vor, -während -und nach dem Krieg wurde von Amtswegen angeordnet, daß eine Badeanstalt mit mehreren Badewannen inkl. eines großen Warmwasserspeichers mit Holzofenheizung für alle Bürger der Ortschaften zu installieren ist.
( Von den damals 1.200 Einwohnern hatte ja niemand ein Badezimmer, nur ein Spülbecken in der Küche mit Kaltwasser. Einige Bauern hatten eine Waschküche neben dem Viehstall und Plumpsklo. Der Kellerbereich der Volksschule eignete sich ganz vorzüglich für 5 Badewannen und Kabinen aus Zinkblech. An Samstagen wurde der Ofen mit Holz angefeuert, um den Bürgern die Möglichkeit zu einem reinigenden Bad zu geben. Doro. meine Schulkameradin, sowie ihre ältere Schwester Eli. und ihre Mutter wohnten in der Schule. Doro., -Eli. und ihre Mutter machten an diesen Samstagen ,, Dienst an der Wanne ,,---
Sie mußten nach jeder Benutzung :
---die Wannen reinigen,
---frisches Wasser einlaufen lassen,
---eine große Tablette Badesalz reinwerfen,
---den Ofen mit Brennholz versorgen,
---den nächsten Badegast aufrufen !!!
Wer nach 10 - 15 Minuten noch nicht sauber gebadet war, wurde durch lautes Klopfen gegen die Zinkwand aufmerksam gemacht, sich doch etwas mehr zu beeilen. Bei mir machte ,,Doro. stets eine Ausnahme, ich durfte dann immer 10 Minuten länger baden, --- sie mochte mich eben--- !!!
Später, bei einem der vielen ,,Klassentreffen,, in Amöneburg, bestellte ich für Dor. einen großen Cappuccino !!!
Auf ihre überraschte Frage, --- wieso denn das ? ---
antwortete ich zur allgemeinen Erheiterung :
,, Als Dankeschön, daß ich damals immer länger in der Badewanne liegen durfte ,,