100 Jahre Stadttheater Duisburg – Zeitzeugen, Filme und Bilder gesucht

2012 - Das Theater Duisburg wird 100 Jahre alt !!!
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  • 2012 - Das Theater Duisburg wird 100 Jahre alt !!!
  • hochgeladen von Harald Molder

Das Theater Duisburg feiert am 7. November 2012 seinen 100.Geburtstag. Zu diesem besonderen Jubiläum soll mit einem neu zusammengestellten Film aus historischem Material die 100-jährige Geschichte des Theaters lebendig werden. Und dafür braucht man die Unterstützung der Duisburger Bürger.

Die Filmdokumentation soll im Rahmen des Festaktes am 7. November 2012 erstmals öffentlich gezeigt werden.

Das Jubiläumsprojekt stellten nun Ute Saalmann, Verwaltungsdirektorin Theater Duisburg, Michael Steindl, Künstlerischer Leiter Schauspiel und Projektmitarbeiterin Benedikte Baumann vor.

Gesucht werden bewegte Bilder, historische Aufnahmen und einzigartige Dias, die das Theater am Opernplatz seit seiner Entstehung zeigen. Sämtliche Formate können hierbei Verwendung finden. In Kooperation mit der filmforum GmbH wird das Material gesichtet und ggfs. digitalisiert.

Die Zeitreise durch 100 Jahre Theatergeschichte lebt aber auch von Menschen und ihren Geschichten. Besondere Erlebnisse, bewegende Momente und bisher unbekannte persönliche Ereignisse sollen mit historischen Bildern verbunden werden.

Vielleicht kennen Sie jemanden, der die Zerstörung des Theaters im 2. Weltkrieg miterlebt hat? Oder Ihnen ist selbst im Theater etwas Ungewöhnliches passiert? Oder Sie haben eine besondere Beziehung zum Theater aus einem persönlichen Grund? Dann schreiben Sie uns doch kurz Ihre Geschichte und senden Sie an das Theater.

Filmmaterial gesucht

Haben Sie noch bewegte Bilder, die rund um das Theater Duisburg aufgenommen wurden? Vielleicht aus der Perspektive des König-Heinrich-Platzes? Oder von den Seiten der Mosel-, Neckar- oder Erftstraße? Auch das könnten spannende Motive sein, die das Theater und seine Umgebung im Lauf des Jahrhunderts dokumentieren.

Bitte stellen Sie uns Ihr Material leihweise zur Verfügung.

Welche Formate an bewegten Bildern werden gesucht?

Sämtliche Formate von Pathé Kinlein, Normal 8, Super 8, 16-mm-Film, 35-mm-Film, Video etc. könnten Verwendung finden. In Kooperation mit dem filmforum Duisburg wird Ihr Material geprüft, gesichtet und ggfs. digitalisiert.

Zeitzeugen gesucht

Kennen Sie leidenschaftliche Theatergänger, deren besondere Geschichte in Bezug auf das Duisburger Theater Sie erzählen können? Oder sind Sie selbst Zeitzeuge und dem Theater auf eine einzigartige Weise verbunden? Dann schreiben Sie uns doch kurz Ihre Geschichte. In persönlichen Gesprächen mit Zeitzeugen sollen die besondere Erlebnisse und bewegende Momente mit historischen Bildern verbunden werden.

Fotos und Dias gesucht

Ergänzend zu den bewegten Bildern würden wir uns auch über einzelne Fotos oder Dias des Theaters Duisburg aus dem letzten Jahrhundert freuen.

Einreichung an das Theater Duisburg
Stichwort: Filmdokumentation
Opernplatz (Neckarstr. 1)
47051 Duisburg

Kontakt und Info
Theater Duisburg
Bettina Hüfken
Tel. (0203) 3009 101
Fax (0203) 3009 220

b.huefken@stadt-duisburg.de

Die ZEITZEUGENBÖRSE DUISBURG hat in ihrem Archiv schon einige Dokumente und Fotos gefunden, die hier im Beitrag zu sehen sind.

Da sieht man auf einem Foto aus dem Jahr 1900 eine junge Dame auf dem „Judenfriedhof“. Dieser befand sich auf dem seit dem 25. Juni 1821 bestehenden städtischen Friedhof. Der erste Tote der hier beerdigt wurde war Gymnasialdirektor und Heimatdichter Johann Gottfried Christian Nonne, der am 21. Juni 1821 starb. Im jahr 1908 wurde dieser Friedhof aufgehoben, da seit 1870 dort niemand mehr beerdigt worden war.

Der Blick geht über die Friedhofsmauer auf das Wasserviertel, das damals noch unbebaut war. Dahinter verläuft in 3 Meter Tiefe der Pulverweg, das Teilstück der heutigen Landfermannstraße, der einem alten Ruhrschlenker folgend, sich im Halbkreis vom Stapeltor bis zum Duissernplatz erstreckte.

Man erkennt das alte Ruhrbett, die Ruhrau. Gut zu sehen auch wie sich die Ruhr einst vom Schnabelhuck kommend im großen Bogen zum Stapeltor hin ihr Bett geschaffen hatte.

Auf der gegenüberliegenden Seite wurde auf dem freien Gelände das Stadttheater erbaut. Die rechts im Bild (zwischen Bildrand und Grabstein) erkennbare Unterführung ist die im Zuge des früheren Pulverweges befindliche Eisenbahnunterführung der Güterzugstrecke Duisburg Hbf. – Duisburg Hafen.

Die Unterführung befand sich etwa in Höhe des Fernsprechamtes an der Saarstraße. Jenseits der Unterführung führte ein unbebauter Feldweg, die jetzige Oranienstraße, zum Duissernplatz. Nach links führte der Bahndamm, als heller Streifen zu erkennen, in Richtung Dorfstraße, jetzt Kardinal Galen Straße. Er überbrückte diese und schwenkte in einer leichten Rechtskurve in das Hafenbahngelände.

Als in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts am Schnabelhuck ein Verbindungsgleis von der Hafenbahn zum Hauptbahnhof geschaffen wurde, war auch der Eisenbahndamm im Wasserviertel überflüssig und wurde abgetragen.

Die noch zu Duissern gehörende Häusergruppe am rechten Bildrand stand mit ihrer Rückseite zur Köln Mindener Strecke und wurde nach dem 1. Weltkrieg abgerissen um den Bahnkörper zu verbreitern.

(Mitteilung des 70 jährigen Karl Gärtner, Kammerstraße 191 vom Mai 1962)

Als Postkartenmotiv war das Stadttheater immer ein begehrtes Objekt. Zeitlich einordnen kann man die Entstehung der Karten natürlich auch dann sehr gut, wenn das Versanddatum nicht feststeht, da die Baudaten der das Stadtbild prägenden Gebäude wie Landgericht (1909 – 1912), Stadthaus (1924 – 1926) oder Duisburger Hof (1927) bekannt sind.

Im Jahr 1928 spricht in den närrischen Tagen im Februar „Hüdinterich“ zu den Duisburgern. Hüdinterich, Vater und Sohn der Hüdinta (Hü wie „Hüll“, din wie „dich in“, ta wie „Tand“.) Dieses Wunderwerk von Verwandtschaft verkörperte der Manager, Vergnügungsintendant, Tanzbeinchirurg, Ballunternehmer Karl Siebold, alias Hüdinterich. Hüdinta türmte sich zum Chimborasso des Fastnachtsspukes auf, zum Kaiserberg des rheinischen Humors. Hüdinta diente der Kunst und den Künstlern. Sie diente dem Duisburg Stadttheater.

Im 3. Reich war der Platz vor dem Theater Schauplatz des Rassenwahns der Machthaber, als Rabbiner Mordechei Bereisch am 23. März 1933 von SS-Leuten durch die Stadt getrieben wurde und man ihm vor dem Theater ablichtete!

Und nur 4 Jahre später feiern Menschen 1937 an gleicher Stelle ausgelassen Karneval. In ihrer Mitte der damalige OB Just Dillgardt, der seit dem 13. Dezember 1934 zunächst kommissarisch und vom 1. Januar 1935 bis 30. April 1937 Oberbürgermeister von Duisburg war.

Auch beim Rosenmontagsumzug feiern die NS Größen der Stadt, darunter der 1938 zum Polizeipräsidenten von Duisburg ernannte SA Brigadeführer Karl Gutenberger, Nationalsozialist seit 1925.

Der Irrsinn des 2. Weltkrieges verschont auch das Stadttheater nicht. Es ist wenige Tage vor Weihnachten, als das Britische Bomber Command, am 20. Dezember 1942 Duisburg wieder zum Ziel auswählt. Um 19.32 Uhr wird Fliegeralarm gegeben, der bis 21.04 Uhr gehen soll. 15 Minuten später soll sich die Stadt in ein Flammenmeer verwandeln. Bei diesem Angriff stirbt das Duisburger Stadttheater. (siehe Bericht hier:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/target-duisburg-20-dezember-1942-als-das-stadttheater-starb-d33082.html

Darum sind Erinnerungen an solche besonderen Tage in der Geschichte des Stadttheaters besonders gesucht.

War vielleicht jemand dabei in der "Tannhäuser" Aufführung kurz vor der Zerstörung durch den Luftangriff am 20. Dezember 1942? Oder wer erinnert sich an die provisorischen Aufführungen im Mercator Palast, dem Thyssen-Casino, oder in der Mülheimer und Rheinhauser Stadthalle?

Oder hat jemand die Evakuierung des Theaters nach Prag auf Anordnung des Reichspropagandaministeriums im September 1943 oder eine Aufführung im Deutschen Opernhaus und im Ständetheater Prag erlebt?

War vielleicht jemand 1945 dabei, als Kapellmeister Richard Hillenbrand mit den ersten heimgekehrten Musikern volkstümliche Konzerte im Duisburger Hof gab?

Wer erinnert sich an den September 1946, als das Theater Foyer eröffnet und als Kino benutzt wurde?

Natürlich war der 1. Oktober 1950 ein ganz besonderer Tag. Hat jemand noch Erinnerungen an die festliche Eröffnung des wieder aufgebauten Theaters mit Lessings "Emilia Galotti" durch das Schauspielhaus Bochum?

Auch die Ära von Professor Dr. Grischa Barfuss als zweitem Generalintendanten der Deutschen Oper am Rhein (Spielzeit 1964/65 bis Spielzeit 1985/86) ist wohl vielen unvergessen oder seinen Nachfolger Professor Kurt Horres, dem dritten Generalintendanten (Spielzeit 1986/87 bis Spielzeit 1995/96).

Sicherlich erinnern sich viele Duisburger an die „1. DUISBURGER AKZENTE“ im Jahr 1977.

Und nicht zuletzt hat auch die Prinzengarde Duisburg mit ihren Veranstaltungen die Geschichte des Stadttheaters in der närrischen 5. Jahreszeit bestimmt.

Sehr schön sind die aktuellen Aufnahmen im Bericht von ???:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/100-jahre-stadttheater-unserer-stadt-duisburg-d72388.html/action/lesen/1/recommend/1/

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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