100 Jahre Hamborn im Film – Hamborner Verlag präsentierte „bewegte“ Geschichte

Hans Joachim Meyer und Hans Lembeck - zeigten Erinnerungen an das Alte Hamborn
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Mit viel Mühe hatte Hans Joachim Meyer vom Hamborner Verlag 15 Filme und Szenen aus der „bewegten“ Hamborner Geschichte zusammengetragen und diese anlässlich des 100 jährigen Jubiläums der Stadtwerdung am 1. April 1911 nun im Hamborner Ratskeller präsentiert. Und der Andrang war so groß daß die zu spät kommenden Hamborner auf eine zweite Vorstellung warten mussten, die Meyer gleich im Anschluss an den ersten Vortrag präsentierte. So konnten gut 180 Besucher die alten Filme sehen.

Einleitende Worte gab es vom Hamborner Heimatforscher Hans Lembeck, der gekonnt den 1. April als einen Tag mit besonderer Bedeutung für Hamborn hervorhob. Am 1. April 1886 wurde Hamborn von Dinslaken der Landgemeinde Beeck zugeschlagen. Im Jahr 1900 wurde Hamborn selbständige Gemeinde, dann die Stadtwerdung 1911, im Jahr 1935 die Namenstilgung Hamobrns im damaligen Doppelnamen Duisburg – Hamborn und nicht zuletzt der Tag der Befreiung im Jahr 1945.

Auch ging Lembeck auf die Umstände der Stadtwerdung im Jahr 1911 ein und das August Thyssen bereits 12 Tage danach zum Ehrenbürger ernannt wurde. 1910 hatte die Einwohnerzahl der jungen Gemeinde bereits die 100.000 Einwohner Marke überschritten. Das "größte Dorf Deutschlands" war damit faktisch Großstadt, ohne Rechte als Stadt zu besitzen.

„Man ging damals als Dörfler ins Bett und stand als Großstädter auf.“ so Hans Lembeck.

Viele bekannte Hamborner, und als solche sehen sich viele Bewohner auch heute immer noch, konnte man im Saal sehen. Da war u.a. Norbert Lauenburger gekommen, der das Taufkleid der jungen Dame, die die Stadt Hamborn 1911 zur Großstadt hatte werden lassen, wieder nach Duisburg geholt hatte. Er hatte die Familie von Helene Kropp ausfindig gemacht. Diese war zwar am 23. September 1910 geboren aber erst im April 1911 kam es zur Stadtbestätigung. Und dann gab es an diesem Tag sogar sieben Geburten und es kam die große Frage, welches Kind war die Nummer 100.000?

„Ausgewählt hatte man das Kind jener Mutter, die am längsten in Hamborn wohnt!“

Die Eingemeindung im Jahr 1929 sehen viele auch heute noch als einen Tag der Trauer für die früher selbständige Stadt Hamborn.

An die glorreichen Zeiten in Hamborn erinnerten anschließend 15 herrliche Filme.

Der Schwenk über den Altmarkt im Jahr 1975 zu „Auf in den Kampf Torero“ aus Carmen zeigte viele alte bekannte Namen auf Schaufenstern und Außenwerbung, die schon längst verschwunden sind.

Im gleichen Jahr entstand auch der nächste Film vom Bau des Hamborner Kreuzes zwischen A 42 und A 59. Und bereits damals war der Name Hellmich auf den Bauschildern zu sehen.

Und auch der Bau der Rhein Ruhr Halle, ebenfalls 1975, weckte wehmütige Erinnerungen, wird dieses doch demnächst der Spitzhacke zum Opfer fallen. Man sieht das jungfräuliche Baugelände und wie die Halle langsam emporwächst. Und auch der Ausbau der B 8 findet zeitgleich statt. Durch die Eröffnungsfeier im Oktober führt Wim Thoelke.

Einen schönen Streifzug durch Hamborn im Jahr 1958 zeigte der nächste Film. Ein Farbfilm mit musikalischer Untermalung eines Elvis Songs. Man sieht den heutigen Landschaftspark, Schacht 4/8, das Thyssen Tor 1, den Jubiläumshain.

Schön auch der Zusammenschnitt von Szenen und Bildern alter Hamborner Trinkhallen aus dem Jahr 2006.

Das Ende der Bergbaugeschichte in Hamborn verdeutlichten die Aufnahmen von der letzten Schicht und vom Abbruch der Schachtanlage Friedrich Thyssen 2/5 im Jahr 1978. Man hört Bergmannslieder und sieht Aufnahmen von der Verfüllung bis zum Abbruch. 40.000 Tonenn Asche wurden in den Schacht gekippt.

Ein Gang über die Kaiser Wilhelm Straße in Marxloh im Jahr 2001 zeigte, daß sich in 10 Jahren dort nicht viel verändert hat.

Der älteste Film stammte aus dem Jahr 1938 und zeigte Szenen vom Hamborner Bahnhof und einem Ausflug nach Alpen am Niederrhein. Die Belegschaft vom Schwelgernhafen ist auf KDF Fahrt. Ein kurzer aber beeindruckender Film jener Jahre.

Den Schulweg im Kriegsjahr 1942 zur Moltkeschule in Hamborn und nette Alltagsszenen zeigte eindrucksvoll der nächste Film.

Schlimme Erinnerungen weckten die Szenen vom Absturz eines Flugzeuges auf eine Schule in Neumühl am 8. September 1979.

Schön und beeindruckend wieder ein Industriefilm rund um den Hamborner Großgasbehälter aus dem Jahr 1953. Es gibt viele technische Erläuterungen und man hat einen schönen Rundblick auf Alsum, Schwelgern und den Duisburger Norden.

Sportlich die beiden Filme mit Fußballszenen von Hamborn 07. Da sieht man zunächst Hamborn 07 1961 gegen Schalke 04.

Aus dem Jahr 1974 stammte der Film „Bruckhausen – Ein Stadtteil kämpft“. Es sind Ansichten aus einem Stadtteil, der sich kaum verändert hat, und der jetzt dem Abbruchbagger weichen wird

Herrliche Erinnerungen kamen auch beim Film über das Spiel, bei dem 1958 Hamborn 07 Handballmeister wurde. Im Feldhandball gewann Hamborn 07 damals gegen den VfL Wolfsburg vor 25.000 Zuschauern mit 10 : 9. Sehr schön der Kommentar von Wim Thoelke aus dem Mitschnitt seiner Live Reportage. Danach ging es mit dem Leukoplastbomber im Autokorso durch Hamborn.

Und zum Abschluss gab es eine kleine Fahrt durch Hamborn im Jahr 1959, mit vielen längst vergessenen Ansichten aus dem heutigen Stadtteil, der früheren Großstadt, Hamborn.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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