1. Kaffke-Krimi

Silvia Kaffke: Messerscharf; Fischer-Taschenbuchverlag Frankfurt / Main 2000; 249 Seiten; ISBN: 3-596-14489-2

Barbara Pross ist Profilerin beim BKA. Eigentlich ist sie beurlaubt. Schließlich möchte sie ihr seelisches Gleichgewicht wiedergewinnen, das nach dem letzten (gelösten) Fall aus dem Lot geraten war. Als sie nach Düsseldorf kommt, treibt dort ein brutaler Serienkiller sein Unwesen. Pross schliddert widerwillig in den Fall `rein.

Kaffke wurde 1962 in Duisburg geboren. Sie studierte Publizistik und Germanistik, hat aber inzwischen in verschiedenen anderen Berufen gearbeitet. Der vorliegende Krimi ist ihr erster Roman.

Das Buch ist hervorragend geschrieben. Die Handlung ist spannend geschildert; sie baut peu-a-peu auf und ist zum Ende hin sogar actionreich. Die Charaktere sind ungewöhnlich gezeichnet, ohne allerdings unangenehm aus der Rolle zu fallen. Nur die Ortsbeschreibungen hätten genauer sein können; dafür, daß Kaffke aus der nördlichen Nachbarstadt der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt kommt, ergießt sich die Autorin an vielen Stellen in recht vagen Ortsbeschreibungen.

So ganz nebenbei sei hier auch bemerkt, daß Kaffke hier die inhaltliche Basis für die weiteren Romane um Barbara Pross legt. Sie stellt die Profilerin zu Beginn des Romans am Tiefpunkt ihrer Karriere vor, nämlich als psychisch ausgebrannt Polizistin, die sich in einer Art freiwilligem Erholungsurlaub befindet und eine Zeit lang sogar auf der Straße lebt. Und außerdem wird hier erstmals der Fall erwähnt, der später in einem der folgenden Bücher endgültig gelöst werden soll.

Kaffke legt hier einen sehr gut lesbaren modernen Kriminalroman mit klassischem Aufbau vor.