Kolumne
... über die Vietnamkunde
Die akademische Disziplin und das Fach Vietnamistik beschäftigen sich mit der Erforschung und Lehre der Sprache und Kultur der Vietnamesen in der geschichtlichen Entwicklung. Ziel ist ein differenziertes und zugleich ganzheitliches Verständnis der vietnamesischen Sprache und Kultur.
Das Studienfach Vietnamistik wird in Deutschland ausschließlich am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg angeboten. Der erste Studiengang wurde 1982 eingerichtet. Der seit 1970 an der Humboldt-Universität angebotene Vietnamistik-Studiengang wurde 4 Jahre nach der „Wende““ zusammen mit Indonesistik und den Südostasienwissenschaften zum Studiengang Südostasien-Studien. Die Vietnamistik ist in der deutschen Hochschulpolitik als Kleines Fach eingestuft.
Soweit die Theorie, wie sie in der Sekundärliteratur nachzulesen ist. Kommen wir nun zum fiktiven Teil.
(fiktiver Teil)
Stellen Sie, liebe Leser, sich bitte mal vor, die Amerikaner hätten 1975 dem Vietnam-Krieg gewonnen (und nicht der Vietcong unter Ho Chi Minh) und wären nicht schmählich aus Saigon geflohen.
Dann wäre Saigon heute zwar auch verein, Saigon würde aber auch weiterhin Saigon heißen (und eben nicht Ho Chi Minh – Stadt) und wäre die Hauptstadt des wiedervereinten Landes, nicht Hanoi.
Vietnam wäre demokratisch regiert und wirtschaftlich, sozial und sonstwie ein blühendes Land.
Stellen Sie sich das bitte mal vor – es ist ganz einfach. Was nicht so einfach ist, ist: Schreiben Sie, liebe Leser, bitte eine Alternativweltgeschichte darüber, wie Vietnam dann heute aussieht.
„Ganz schon schwierig, nicht wahr?“ blickt Yesillerix auf den Literaturwettbewerb zurück, den seine WABE – Wanheimer Anti-Binäre Erweckungsbewegung ins Leben gerufen hat. „Dementsprechend gab es auch nur ganz wenige Einsendungen. Zwei davon konnten wir veröffentlichen.“
Der Wettbewerb erregte das Interesse der Niederrheinischen Fachhochschule für Regionalwissenschaften Fachbereich Vietnamistik. „Wir haben hier nur wenige Studenten, sind also eine kleine Fachrichtung. Es ist sehr schwer, Nachwuchs-Studenten zu gewinnen. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß sie heute nur noch wenige Menschen für das Land interessieren.“
Doch das wird sich – hoffentlich schon bald – ändern. „Es hat sich hier eine kleine Kreativwerkstatt entwickelt,“ berichtet Vater Nguyen, deren Leiter „Wir reisen nach Vietnam und produzieren Reiseführer und politische Dokumentationen. Gleichzeitig importieren die Reisenden fernöstliche Literatur und übersetzen sie. Daneben schaffen es einige Studenten, so gut über Vietnam zu schreiben, daß viele Leser glauben, das jeweilige Pamphlet würde von einem vietnamesischen Autoren stammen.“
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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