Kolumne
... über den Frankfurter Kranz

Der Frankfurter Kranz ist eine ringförmige Buttercremetorte. Er besteht aus mehreren Böden aus Sand-, Wiener- oder Biskuitmasse, ist mit Buttercreme gefüllt und bestrichen und mit Krokant eingestreut.

Der Frankfurter Kranz ist mit seiner runden Form und der Hülle aus Krokant das Abbild einer Krone der deutschen Kaiser, die an Frankfurt am Main als Krönungstätte erinnern soll. Hinzu kommen die Belegkirschen, welche Rubine symbolisieren. Kreiert wurde er um 1735, das älteste erhaltene Rezept stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

Nach dem Deutschen Lebensmittelbuch ist der Frankfurter Kranz eine kranzförmige Torte aus mehreren Lagen von Boden und Buttercremefüllung, wird außerdem oben und seitlich mit Buttercreme bestrichen und mit einem Krokant aus Mandeln, Haselnüssen oder Walnüssen bestreut.[2]

Die Füllung kann um Konfitüre oder Gelee ergänzt werden, üblich ist außerdem eine Garnierung aus aufgespritzten Buttercremetupfen und Belegkirschen.

Soweit zur Theorie. Kommen wir nun zum praktischen Teil.

(fiktiver Teil)

"Immer diese fremdländische Küche und Konditoreikunst - also nein, das gefällt mir überhaupt nicht. Also: Typisch niederrheinische Back- sowie Konditoreiwaren müssen her. Also: Reiner, scharwenzel."  Sie wissen schon, wer das fordert, liebe Leser: Es ist natürlich Stephania Scharwenzelfrau, die Göttergattin von Reiner Scharwenzelmann.

Doch, oh wehe: Was soll der junge Mann jetzt machen? Ihm fallen auf die Schnelle mit dem (flüssigen) Gedeck, Spargelcremesuppe, dem rheinischen Sauerbraten oder Himmel & Ääd nur schmackhafte warme Produkte der regionalen Kochkunst ein.

"Da können wir helfen," mischt sich Traugott Olaf vom Bund der Gefräßigen Ortsverein Duisburg ein. "Wir alle sind Feinschmecker, Leckermäuler, Pralinenliebhaber, Süßigkeitenkenner u. v. m. Momentan betätigt sich eine Fachgruppe um die Entwicklung neuerer, regionaltypisher Kuchenformen."

Leckerste Entwicklung sei bislang der Krefelder Kranz. Er ähnele zwar dem Frankfurter Kranz; teilweise fehle aber die Buttercreme. Stattdessen kämen eher Marzipan, Spargelcreme, Altbiermasse, Mandelcreme oder Weichkäse zum Einsatz.

Den Niederrhein-Kuchen
wollen wir suchen
seine Zubereitung begleiten
seine Erforschung einleiten
in allen Bäckereien
gibt es solche Leckereien
er ist sehr beliebt
es wird nichts ausgesiebt
welche Ingredienzen
wir kredenzen
egal, ob Kirsche, Mehl und Marzipan
danach kräht hier jeder Hahn
nur Nougat
schmeckt uns fad
bei Kaffee und Kuchen
wir den Niederrhein suchen

Und Stephania ist auch zufrieden. Sie hat etwas gefunden, was sie gerne nascht. "Und Reiner hat etwas neues, sinnvolles Betätigungsfeld gefunden. Statt immer nur Volksreden zu führen, was er fleißig machen könnte, tut er jetzt etwas sinnvolles - nämlich einkaufen gehen, beim Backen mithelfen, das Ergebnis ausprobieren und bei Gefallen an die Konditoren ausliefern."

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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