Duisburg-Marxloh / Hamborn
Großbrand bei Grillo-Werken

Eine Lagerhalle der Grillo-Werke steht in Flammen | Foto: Egemen Semih Köse
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Auf dem Werksgelände des Chemiekonzerns Grillo in Duisburg hat am frühen Nachmittag ein Brand begonnen. Die Feuerwehr Duisburg ist vor Ort.

Auf dem Werksgelände des Chemiekonzerns Grillo in Duisburg-Marxloh ist am Dienstagnachmittag ein Großbrand ausgebrochen. Seit 16 Uhr ist die Feuerwehr Duisburg im Großeinsatz. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war bereits eine große, stark ätzende Rauchwolke sichtbar, die von einer brennenden Produktionshalle ausging. Der Rauch breitet sich weiterhin über den Duisburger Norden aus, und auch in umliegenden Städten ist er deutlich zu sehen und zu riechen. Laut Augenzeugenberichten ereigneten sich gegen 16.30 Uhr zwei laute Knalle, die vermutlich mit dem Brand in Verbindung stehen. Anwohner berichten von einem intensiven Geruch in der Luft.

Die Stadt Duisburg hat über die Warnapp NINA eine Warnung herausgegeben. In der Mitteilung wird auf die starke Rauchentwicklung hingewiesen und darauf, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Rauch nicht ausgeschlossen werden können. Die Bevölkerung wird aufgefordert, das betroffene Gebiet zu meiden. Fenster und Türen sollten geschlossen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet bleiben. Um ca. 17.30 Uhr wurden in der Region die Sirenen aktiviert, um die Bevölkerung vor der möglichen Gefahr durch die Rauchentwicklung zu warnen.

Wie die WAZ nun berichtet, teilte der Konzern mit, dass es in der Zinksulfat-Anlage zu dem Brand gekommen ist. „Glücklicherweise gibt es derzeit keine Verletzten“, erklärte das Unternehmen. Die Feuerwehr sei unverzüglich eingetroffen und habe bereits mit den Löscharbeiten begonnen. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die der Anwohner hat für uns oberste Priorität. Alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen wurden umgehend eingeleitet und die Situation wird weiterhin genau beobachtet“, sagte Dirk Ritterbach, Standortleiter des Unternehmens. Die Feuerwehr berichtete, dass eine Person durch den Rettungsdienst versorgt werden musste.

Zinksulfat (ZnSO₄) ist ein chemisches Salz, das aus Zink und Schwefelsäure gebildet wird. Es ist ein wasserlöslicher Feststoff und wird in verschiedenen Industrien verwendet, etwa zur Herstellung von Düngemitteln, in der Medizin und für die Wasseraufbereitung. Zinksulfat ist in reiner Form nicht hochgradig gefährlich, kann jedoch bei Kontakt mit großen Mengen oder in verunreinigtem Zustand gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen, insbesondere bei Inhalation von Staub oder Dämpfen. Wenn es brennt oder hohen Temperaturen ausgesetzt wird, kann es gefährliche Reaktionen auslösen. Bei der thermischen Zersetzung von Zinksulfat entstehen giftige Gase wie Schwefeldioxid (SO₂) und Zinkoxid (ZnO).

Schwefeldioxid ist ein farbloses Gas mit stechendem Geruch, das die Atemwege stark reizen und schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Zinkoxid, das als feiner Rauch freigesetzt wird, kann beim Einatmen das sogenannte Zinkfieber auslösen, eine grippeähnliche Reaktion mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Atembeschwerden. Der Rauch, der bei dem Brand entsteht, ist zudem stark ätzend. Schwefeldioxid kann in Verbindung mit Feuchtigkeit zu Schwefelsäure werden, die Verätzungen der Schleimhäute und Atemwege verursacht. Dies erklärt die strengen Sicherheitsmaßnahmen der Feuerwehr, die unter schwerem Atemschutz arbeiten muss.

Autor:

Egemen Semih Köse aus Duisburg

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