Hagebutten
Der Rosenstrauch, der reiht sich ein / in alles was sich färbt Die Bäume bunter sind im Herbst / die Frucht jedoch gewinnt Der Morgentau erst spät erlischt / alsdann schon wieder wächst Vollenden will die Sonne noch / so lang sie lässt der Wind =>Mehr...
Polyantharose, ein Gedicht
Die namenlose Rose blüht und blüht / bald mehr als fünfzig Jahr Der sie gepflanzt und lang gehegt / nahm Pflege nicht mehr wahr Die Üppigkeit die man so schätzt / erscheint nur kümmerlich Wer setzt die Schere richtig an / verjüngt die Rose gar? =>Mehr....
Der Regen aus der Erde kommt
Der Regen aus der Erde kommt / der Himmel ist verstockt Zur Dürre bläst ein steter Wind / ein Traktor wirbelt Staub Die Rinder ziehen abends heim / ihr Trott ist ohne Lust Es regnet Eichelchen vom Baum / die sind fast alle taub => Mehr...
Wintersweet, Wintersüß von Samen gezogen
Die Samenkapsel harrte lang / in feuchter Dunkelheit Zweiblättrig keimt der Keimling auf / es lockt der Sonnenschein Aus zarter Achsel wächst ein Zweig / dann Blatt auf Blatt erscheint Man ahnt schon wie es rauschen kann / wenn hoch der Strauch wird sein Es wäre schön wenn der englische Name dieses Strauches, nämlich „Wintersweet“ eingedeutscht werde könnte zu „Wintersüß“. Der Strauch blüht um Weihnachten herum, die Blüten duften fein und süß. Der botanische Namen ist sperrig: „Chimonanthus...
Biber und Kirschbaum, ein Gedicht
Ein Biber nagt den Kirschbaum an / taucht ein und schwimmt davon Die Wunde blutet Tropfen Harz / die Tränen klar und rein Der Regen wäscht sie nicht herab / die Sonne trocknet nicht Die Blätter färben sich in Gelb / dort zieht der Herbst schon ein => Mehr... Foreign affairs: A beaver gnaws a cherry tree / dives in and swims away And resin oozes from the wound / the tears are pure and bright A shower does not wash them down / the warm wind will not dry The foliage withers all too soon / in early...
Hundstage
Erbarmen kennt die Sonne nicht / die Wolken aufgelöst Die Felder werden heimgesucht / der Wind das seine macht Ein Rinnsal das vor kurzem floss / lässt Pfützen nur zurück Im Schlamm die Spur von einem Tier / das letzte in der Nacht => Mehr...
Bauernrose
Die heißen Tage mehren sich / kein Ende ist in Sicht Was nächtlich bildet sich an Tau / verschwindet wie ein Dieb Die Bauernrose öffnet sich / der Sonne zugewandt Und lockt die erste Fliege an / nimmt mit dem Duft vorlieb => Mehr...
Samen der Chinesischen Winterblüte, Chimonanthus praecox
Eine kleine Kapsel mit einem Loch hing zwischen den kleinen Blüten des Strauches der Chinesischen Winterblüte (Chimonanthus praecox). Es war Jahresanfang, genau die Zeit worin dieser Strauch mit duftenden Blüten kleine Fliegchen anlockt, die offenbar im Jahr zuvor eine einzige Blüte befruchtet hatten. Die großen Blätter des Strauches bilden im Sommer eine prächtige, grüne Kaskade und verdecken was dahinter oder darunter ist. In diesem Jahr bildeten sich mehrere Kapseln, die beim Pflücken und...
Schmetterling
Von einer Blüte fliegt er fort / zu einer andren hin Mit einem zweiten Schmetterling / ein wirrer Tanz beginnt Vom hellen Licht zur Dunkelheit / und wieder dort zurück In Ruhe dann auf einem Zweig / der leise schwingt im Wind => Mehr...
Hitze, ein Gedicht
Der Hund rennt in die Furt hinein / und dreht sich um zu mir Sein Bellen zeigt, was zögerst du? / was ist denn los mit dir? Die Schuhe sind wie angeleimt / der Wanderstab entglitt Die tiefste Stelle sucht sich aus / das gute, schlaue Tier =》Mehr...
Eine neue Bank aus Kunststoff
Die alte Bank aus gutem Holz / sie lud zum Ritzen ein Der erste Kuss in Frühlingsnacht / soll immer sichtbar sein So manche Liebschaft währt bis heut / manch‘ Herz war durchgekratzt Die neue Bank sie kennt noch nichts / von Glück und Liebespein ==> Mehr... 51.73072662461293, 6.257884186431271
An einem heißen Tag
Der Duft von Lindenblüten schwer / kein Windchen morgens weht Die Kühe suchen Schatten auf / sobald der Stall aufgeht Die Vögel die geschwätzig erst / die hört man gar nicht mehr Im Graben nur ein Rinnsal fließt / dort still ein Reiher steht ==> Mehr...
Vor hundert Jahren heirateten meine Großeltern
Vor genau hundert Jahren heirateten meine Großeltern in Cuyck aan de Maas, wofür sie mit einer Fähre übersetzen mussten. Sie wohnten damals in Plasmolen in Noord-Limburg in der Nähe des Hotels „Plasmolen“, das von der Familie van der Grinten betrieben wurde. Zum 25-jährigen Hochzeitsjubliläum ließ mein Vater diese Vase anfertigen und zwar bei einem Töpfer aus der gleichen Gegend, Milsbeek, das einige Töpferwerkstätten beherbergte. Unter der Jahresangabe „1922“ sehen wir einen Vogel der einem...
Der Gute Hirte und der Kalbträger
Sie sind etwa beide gleich alt, die in Marmor gearbeitete Statue des Kalbträgers und die Idee des Guten Hirten, der die Lämmer trägt. Der Kalbträger ist ein Weiheschenk, wovon es viele gab auf der Akropolis in Athen. Der Lammträger wird im Alten Testament erwähnt, und steht für Gott, der die gesamte, versprengte Herde Israels den schlechten Hirten entreißt und an sich nimmt und selber führt. Später steht der Hirte mit dem Lamm für den Sohn Gottes, für den Guten Hirten. Schon früh finden sich...
Roter Papagei, Gedicht von Bai Juyi
Aus Annam weit, aus fernem Land / ein roter Papagei Wie Pfirsichblütenbunt ist er, / der menschlich sprechen kann Gedichte und das Wortgefecht / darin ist er gleich gut Entlassen aus dem Käfigraum / geschieht es irgendwann? 安南遠進紅鸚鵡,色似桃花語似人。 文章辯慧皆如此,籠檻何年出得身。 Ānnán yuǎn jìn hóng yīngwǔ, sè shì táohuā yǔ sì rén. Wénzhāng biàn huì jiē rúcǐ, lóng kǎn hé nián chū dé shēn. Aus Annam (heute: Vietnam) kam jener Vogel, dem Bai Juyi auf seinen Reisen durch China irgendwo begegnet ist. Die Frage ist...
Auf einer Raststätte Richtung Süden
Auf einer Raststätte Richtung Süden Ein Kommen und ein Gehen ist / am Weg zum Sonnenlicht Aus aller Herren Länder trifft / man Menschen dicht an dicht Die Essen haben mitgebracht / bekommen bald Besuch Die Spatzen drängen unentwegt / vergiss uns Kleine nicht! ==> Mehr...
Frühsommer
Ein Kuckuck ruft, dass der Geld hat / es zu mehr Reichtum bringt Die jungen Vögel flügge sind / die Amsel ruht und singt Der Sommer, ist er noch so früh / hat vieles schon vollbracht Von Iris gelb umsäumtem Ufer aus / ein Frosch ins Wasser springt ==>Mehr...
Weltausstellung Paris
À l’exposition, auf der Ausstellung (2/2)
C’est une injustice de n‘avoir pas compris les invalos dans l’exposition militaire. Ne sommes-nous pas aussi un produit de la guerre ? Es ist eine Ungerechtigkeit, die Invaliden nicht in die Militärausstellung aufgenommen zu haben. Sind wir nicht auch ein Produkt des Krieges?
Weltausstellung Paris
À l’exposition, auf der Ausstellung (1/2)
Dieser Teller, Teil einer Serie, wurde hergestellt für die 1889er Weltausstellung in Paris, oder für die von 1900. Der Karikaturist erfand viele Szenen, manche witzig, manche sozial-kritisch. Auf einem der Teller wird der Eiffelturm gezeigt mit einem Engländer. Zu diesem sagt ein Passant, es gebe doch noch mehr auf der Ausstellung zu sehen als bloß den Turm. Er rühre sich aber nicht vom Fleck, sagt der Engländer, da er „einen kleinen Unfall“ ("ayant le hespoir de voir oune petite accident“) zu...
Knabenkraut, ein Gedicht
Die alte Wiese unbestellt / seit Jahren nicht gemäht Der Löwenzahn ist überall / die Samen weit verweht Die edlen Pflanzenarten die / vermehren sich nicht schnell Das Knabenkraut bleibt unter sich / nur hier und dort eins steht ==>Mehr...
Du Fu: Das Lied von meinem Schilfdach, das durch den Herbstwind zerstört wurde.
Ein bekanntes Gedicht von Du Fu (712-700) lautet in der Übersetzung von Ritter von Zach: Im Spätherbst im 8. Monat brüllte zornig der Sturm. Und rollte drei Lagen Schilf meines Daches zusammen. Der Schilf flog über den Strom und verteilte sich in dessen Nachbarschaft. Die in der Höhe fliegenden Teile des Daches blieben auf den Spitzen hoher Bäume hängen. Die in der Tiefe, schwebten über sumpfigen Wasserlachen und versanken darin. Die Kinder des Süddorfes verlachten mein Alter und...
Jie Xisi, 揭傒斯 (1274-1344). Auf ein Fort, nachdem eine Dynastie gestürzt wurde.
Auf ein Fort Hier sät man Weizen ein und pflanzt den Maulbeerhain So stark und stolz es früher war als Bauernhof nun steht es dar Ich wünsche mir, dass tausend Jahr kein Streit mehr über Grenzen geht Dass Maulbeerbäume schattenreich Dass Weizenfelder überreich Als Fort es ungenutzt hier steht Ich habe ein französisches Fort hier für die Illustration eines alten chinesischen Gedichts genommen, weil die Lebenslage der Menschen aller Länder immer gleich ist. Mal greift das eine Land an, danach...
Ostern
Die Ostersonne früh am Tag / erwärmt den kalten Stein Geformt als Paar das innig liebt / der Kuss wird ewig sein Die Rosenranken eilen sich / und wiegen sanft im Wind Die Knospen sind schon alle da / zum Blütenstelldichein => Mehr...