Alltag mit Corona?
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Erneut haben uns tolle Berichte von Kinderreportern aus Witten erreicht, die den Alltag in Corona-Zeiten aus Kindersicht illustrieren.
Die sechsjährige Lisa Lauterbach aus Witten-Bommern hat uns (mit ein bisschen Hilfe von Mama Sabrina) folgende Zeilen geschickt:
„Ich heiße Lisa Lauterbach und bin sechs Jahre alt.
Alle Menschen sehen jetzt so gruselig aus mit den Masken. Das macht mir Angst.
Es ist schön, mit meiner Mama und meinem Bruder Herby so viel Zeit zu verbringen. Aber ich bin traurig, dass ich nicht mehr in den Kindergarten darf und meine Freundinnen nicht sehe. Am meisten vermisse ich Oma und Opa Puma. Ich grüße Cathi, Ida und Soe und Emil.“
Und die zwölfjährige Laura Wiegand berichtet besonders ausführlich vom Leben in der Großfamilie - gar nicht so einfach:
„Mein Name ist Laura, ich bin zwölf Jahre alt und erlebe mit meinen Eltern und meinen sieben Geschwistern die Corona-Zeit.
Anfangs fand ich alles nicht so schlimm. Ich fragte mich, warum alle Toilettenpapier kaufen und fand den Spruch „Meine Mutter macht keine Hamsterkäufe, sie hat sich nur wie ein Hamster vermehrt“ noch lustig. Als uns die Nachricht erreichte, keine Schule, sondern „Home Schooling“, freuten wir uns. Aber dann veränderte sich schlagartig unser Zusammenleben. Wir begriffen die Auswirkung des Virus, bekamen sogar ein bisschen Angst, selbst krank zu werden. Wir vermissen unsere Freunde. Wie gerne würden wir sie sehen und mit ihnen persönlich sprechen. So wird nun telefoniert. Julia, Benny und Maya hatten Geburtstag. Trotz Großfamilie hatten sie einen einsamen Geburtstag, unsere Omas fühlten sich auch einsam. Tobias und Benny sind Kindergartenkinder. Sie erhalten den Kontakt mit ihrer Erzieherin per Mail und Post aufrecht. Ihnen fehlt Auslauf und der Spielplatz trotz Garten. Morgens versuchen wir Schule zu machen. Die Kleinen stören oft, Mama kann aber nicht allen, bedingt durch Home Schooling, zeitgleich gerecht werden. Papa macht Home Office. Acht Kinder zuhause und wir sollen, wenn Papa telefoniert und Online-Konferenzen hat, ruhig sein. Das ist nicht leicht.
Mama und Papa können nicht so erklären, wie unsere Lehrer. Hier wird diskutiert. In der Schule ist es besser. Außerdem beschweren sich meine größeren Geschwister, es gäbe zu viele Hausaufgaben, die kommen täglich, auch in Nebenfächern. Alle wollen morgens das IPad und drucken. Da gibt es schon den ersten Streit. Die Lehrer mailen uns täglich, rufen zwischendurch an, oder es findet ein Einzel-Abstands-Treffen aus dem Schulhof statt, um zum Beispiel neue Materialien abzuholen. Sie schreiben liebe Briefe oder schicken Videos, was wir auch zur Beschäftigung machen können. Bei meinen Eltern heißt es nur, Hausaufgaben machen, wir müssen diese zurückschicken. Wir zanken uns untereinander oft, weil wir notgedrungen die ganze Zeit zusammen sind. In den Ferien können wir sonst schwimmen oder so. Jetzt sind wir 24 Stunden zusammen. Man fühlt sich oft genervt von den anderen.
Warum sind auf einmal alle die, die normal arbeiten müssen/dürfen, Helden? Für mich sind Helden etwas anderes. Wenn, dann sind wir alle Helden, weil wir alle und bemühen, Corona zu bekämpfen."
Liebe Kinder, macht auch mit!
Vielen Dank, Lisa und Laura! Liebe Kinder, wollt ihr uns auch schreiben, wie es euch mit Corona zurzeit geht, was sich verändert hat? Dann schreibt uns eine E-Mail an redaktion@wittenaktuell.de oder per Post an Redaktion Witten aktuell, Bahnhofstraße 33, 58542 Witten (Name und Alter nicht vergessen, schickt uns gerne auch ein Foto von euch). Wichtig: Fragt eure Eltern um Erlaubnis. Also dann, ran an die Stifte!
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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