Mein neuer Job Teil 3: Manuela Sonjè
„Sie lassen wir freiwillig nicht mehr gehen“
Sie hat eine zweijährige Ausbildung zur Verkäuferin im REWE-Markt am Marktplatz Feldmark gemacht. Es ist ihre zweite. Als Kinderpflegerin sah sie keine Perspektive. Zurzeit macht sie auch das dritte Ausbildungsjahr und damit die Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel. Und damit soll noch lange nicht Schluss sein. Das Besondere daran? Sie ist vierfache Mutter.
Manuela Sonjè ist 33 Jahre. Nach der zehnten Klasse hat sie die Ausbildung zur Kinderpflegerin gemacht. Darauf folgte eine Kinderpause. Als der kleinste von den vier Jungen ein Jahr alt war, entschied sie sich, an der Abendschule über drei Jahre ihr Abitur nachzuholen. Dann hat sie wieder als Kinderpflegerin gearbeitet und wollte sich weiterbilden zur Erzieherin, da Erzieherinnen zu diesem Zeitpunkt mehr gesucht waren, als Kinderpflegerinnen. Aber es klappte mit dieser schulischen Ausbildung nicht, sie bekam keine finanzielle Unterstützung, und durch Zufall kam sie zu REWE. Nun ist sie im Einzelhandel und hat echte Perspektiven, die vereinbar sind mit ihrer Familie.
„Wir haben ihre Schicht ihrer Situation angepasst“, sagt Markt-Inhaber Daniel Peeters. In der Regel wird im Schichtdienst früh und spät gearbeitet, Manuela Sonjè kommt vier- bis fünfmal in der Woche von 8.00 bis 16 Uhr, einmal pro Woche ist Berufsschule. „Sie sticht durch super Leistungen in der Schule heraus und durch Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber leider oft nicht sind, wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit – und das trotz ihrer vier Kinder. Das verdient Anerkennung.“ Die Ausbildung zur Verkäuferin hat sie mit der Note eins abgeschlossen und erhielt die Ehrung der Besten bei REWE.
Und weil Manuela Sonjè durch ihre Zielstrebigkeit und ihren Fleiß nicht nur den Inhaber, auch den Marktleiter und die Kollegen überzeugt, hat sie schon während ihrer Ausbildung die Verantwortung für zwei Abteilungen übertragen bekommen, die eine zählt gar zu einer der großen im REWE-Markt. Normalerweise geht das erst nach der Ausbildung und in der Regel für einen Bereich. So verantwortet sie Bestellungen, nimmt Neuheiten ins Sortiment auf, sorgt für Sauberkeit und Ordnung.
Nach der Ausbildung, die im Sommer endet, ist ihr schon die Festanstellung sicher. „Und dann soll auch noch nicht Schluss sein“, sagt Peeters. „Wir ermöglichen ihr die Weiterbildung zur geprüften Handelsfachwirtin.“ Mit diesem Titel könnte Manuela Sonjè mal eine Marktleitung übernehmen. Die Weiterbildung bedeutet aber auch drei weitere Jahre lernen, es handelt sich um ein duales Studium mit Blockunterricht in Dortmund. „Das ist kein Problem“, findet Manuela Sonjè. „Mein Mann unterstützt mich, holt die Kinder von der Schule ab und abends bin ich ja auch wieder Zuhause.“ Dann nimmt sie sich sogar noch die Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten und engagiert sich in der Elternpflegschaft. „Das kommt doch den Kindern zugute“, findet sie. Und so selbstverständlich unterstützt sie auch bei schulischen Aktionen, wie dem Sportfest, wenn es mit der Arbeit vereinbar ist. „Sie lassen wir freiwillig nicht mehr gehen“, sagt Peeters, der so viel Engagement im Privaten wie im Geschäft sehr schätzt und anerkennt.
Autor:Denise Brücker aus Hamminkeln | |
Webseite von Denise Brücker |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.