Zufriedenstellende Zahlen vor dem Hintergrund einer abflauenden Wirtschaftsdynamik

Nispa-Bilanz mit solidem Plus - größtes Geldinstitut der Region ist nachhaltig aufgestellt

Die Sorge vor einer möglichen Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank geht um. Doch das Vorstands-Trio der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe will sich die Freude über einen (wieder mal) positiven Jahresgeschäftsabschluss nicht nehmen lassen.

Nispa-Chef Friedrich-Wilhelm Häfemeier begrüßte die schreibende und sendende Zunft mit der Lockerheit eines erfolgsgewohnten Vorstandes und meinte einleitend: "Heute können wieder zufriedenstellende Zahlen veröffentlicht werden!"

Vor dem Hintergrund eines "deutlich weniger dynamischen" Wirtschaftswachstums als in den beiden könne man trotzdem ein solides Zahlenwerk vorlegen. Auch die privaten Konsumausgaben legten in 2018 erneut zu (+1,0 Prozent), aber auch hier sei eine absinkende Dynamik erkennbar. Häfemeier: "Die gute Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation wirkte wie in den Vorjahren konsumfördernd. Die Bundesbürger haben jedoch weitaus mehr gespart. Die Sparquote stieg ungewöhnlich deutlich von 9,9 auf 10,4 Prozent. Trotz der Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung habe sich die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt auf hohem Niveau weiter sehr gut entwickelt."

Der Vorstand sieht den hiesigen Wirtschaftsraum deutlich im Vorteil und gut aufgestellt. Bedingt durch die vielen Betriebe, die in mittelständischer Größe in vielen Branchen aktiv sind, ist die Region attraktiv und zieht Arbeitskräfte an. Zudem ist der Niederrhein als Wohnstandort weiterhin gefragt. Das schafft Investitionen im Bausektor und stärkt auch das Baunebengewerbe.
Die grundsätzlich gute Stimmung in den Chefetagen im vergangenen Jahr habe sich auch bei der Sparkasse deutlich bemerkbar gemacht: Die Nachfrage nach individuellen Finanzierungslösungen war wieder hoch.

Filialen und Digitalisierung

Zum 1. April sollen sieben Filialen dahingehend umgewandelt werden, dass sie keinen persönlichen Service mehr bieten. Das betrifft in Wesel die Standorte Großer Markt, Bislich und Wittenberg, in Hünxe Drevenack sowie in Dinslaken den Hagenbezirk, die Dorfstraße (Hiesfeld) und Lohberg.
Anschließend wird es also noch 21 Kundencenter und 23 SB-Center geben. Häfemeier dazu: "In der Fläche sind wir weiterhin überdurchschnittlich stark vertreten!" 

Die Nispa stellt sich den Herausforderungen der Digitalisierung und der damit verbundenen Kundenwünsche: Im vergangenen Jahr wurden rund 3000 Terminvereinbarungen online über die Sparkassen-Homepage getroffen. Auch Beratung per Video-Kontakt solle es bald geben, um der Bedarfslage der Kundschaft nach Transaktionen "von der Couch aus" zu entsprechen. Die Möglichkeiten des Multibanking (siehe Strahlengrafik in der Bildergalerie) befinden sich im Fluss.

Nispa als Arbeitgeber

Die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe ist und bleibt ein großer Arbeitgeber in der Region. Derzeit beschäftigt sie 683 Menschen aus der Region. 42 davon sind Auszubildende. Häfemeier: "Wir wollen und werden auch weiterhin mit zweckmäßigem Service und hochwertiger Beratung die Kunden von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen und so an unser Haus binden.“
Um die Beschäftigten für diese Aufgabe zu rüsten, setzt die Sparkasse auf Fortbildungsmaßnahmen und arbeitet derzeit an einem Konzept, die digitale Fitness der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu stärken. In der Perspektive wird sich der Personalbestand weiterhin leicht reduzieren. Häfemeier verspricht aber, dass dies unaufgeregt und ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen wird.

Ohne das finanzielle Engagement der Sparkasse hätten viele Vereine ihre Angebote drastisch redizieren müssen: Insgesamt wurden rund 1,3 Millionen Euro in den Trägerkommunen Wesel, Dinslaken, Hamminkeln, Voerde, Hünxe und Schermbeck zur Verfügung gestellt.

Trotz Filialschließungen will die Nispa in der Fläche präsent bleiben. Ingo Ritter: "Im Zuge der Anpassungsmaßnahmen zum 1. April werden Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen an einzelnen Standorten in den kommenden Monaten folgen.

Das Geschäft in Zahlen

Die Bilanzsumme des größten Kreditinstitutes in der Region konnte einen leichten Zuwachs verzeichnen und stieg auf 2,969 Milliarden Euro. Durch intensives Neugeschäft konnte das Kreditvolumen um 2,6 Prozent auf 2,358 Milliarden Euro gesteigert werden.
Von den Neuausleihungen flossen 176 Millionen Euro in den privaten Wohnungsbau und 179 Millionen Euro an Unternehmen und Selbstständige. Die Sparkasse konnte damit ihren Anspruch als Finanzier Nr. 1 in der Region erneut behaupten.
Einen Zuwachs von rund 3 Prozent verzeichnen die Kundeneinlagen. Mit 2,315 Milliarden Euro konnte die Sparkasse einen neuen Höchststand ausweisen. 
 Erstmals werden auf der Immobilia auch Gewerbeimmobilien vorgestellt. „Wir spüren die Bewegung in diesem Markt“, so Häfemeier. Das habe die Sparkasse dazu veranlasst, diese Angebotslücke zu schließen. 

Beratung bei der "Immobilia"

- Weiterhin bestens aufgestellt ist die Nispa im Immobiliengeschäft. Die Nachfrage nach Immobilien ist – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen und der Attraktivität des Gebietes an Rhein und Lippe – ungebrochen groß. So konnte die Nispa im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut fast 200 Objekte an neue Eigentümer vermitteln.

- In Sachen Erschließung von Neubaugebieten: Das aktuelle Projekt „Am Schwan Nord“ in Wesel ist nicht das einzige Projekt, was derzeit von der Sparkasse mitentwickelt und vorangetrieben wird. Gerade vor dem Hintergrund des allgemein knappen Angebots sei die Sparkasse stolz darauf, so Friedrich-Wilhelm Häfemeier, dass bei der am 6. und 7. April 2019 stattfindenden traditionellen Immobilienmesse „Immobilia“.

- Erstmals werden auf der Immobilia auch Gewerbeimmobilien vorgestellt. „Wir spüren die Bewegung in diesem Markt“, so Häfemeier. Das habe die Sparkasse dazu veranlasst, diese Angebotslücke zu schließen.