Kreis Weseler fehlten am häufigsten wegen Rückenschmerzen bei der Arbeit
Rückenschmerzen waren im Jahr 2019 für die meisten Fehltage der AOK-versicherten Beschäftigten im Kreis Wesel verantwortlich.
Insgesamt entstanden durch Rückenprobleme 252 Arbeitsunfähigkeitstage (je 100 Versichertenjahre [VJ]). Im Durchschnitt bedeutet das: jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer im Kreis Wesel fiel an mehr als 2,5 Tagen wegen Rückenschmerzen aus. Der Kreis Wesel liegt mit diesen Werten weit über dem Durchschnitt des Rheinlandes (215 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 VJ).
Auf Platz zwei folgen Depressionen mit 151 Arbeitsunfähigkeitstagen (je 100 VJ), den dritten Platz belegt die klassische Erkältung mit 114 Arbeitsunfähigkeitstagen (je 100 VJ).
Hauptgründe seit über zehn Jahren
"Seit mehr als zehn Jahren sind Rückenschmerzen neben psychischen Erkrankungen einer der Hauptgründe dafür, dass Arbeitnehmer ihren Beruf zumindest zeitweise nicht ausüben können. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Regionen“, sagt Barbara Nickesen, Chefin der AOK-Regionaldirektion Kreis Kleve - Kreis Wesel.
Besonders betroffene Beschäftigte
Besonders betroffen von Arbeitsunfähigkeit auf Grund von Rückenschmerzen sind Beschäftigte in der Leiharbeitsbranche, in der Metallerzeugungs- und Metallverarbeitungsbranche sowie in der chemischen Industrie. Selten rückenkrank sind Arbeitnehmer in der Finanz- und Versicherungsbranche, der Informations- und Kommunikationsbranche und anderen Dienstleistungsbereichen.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kreis Wesel (17,5 AU-Fälle je 100 VJ) sind zwar seltener von Rückenproblemen betroffen als beispielsweise Beschäftigte in Mönchengladbach (21,2 AU-Fälle je 100 VJ), die Patienten werden im Kreisgebiet aber länger krankgeschrieben und verursachen dadurch überdurchschnittlich viele Fehltage.
Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung
„In rund 90 Prozent der Fälle handelt es sich um muskuläre Verspannungen“, erklärt Britta Thielen, die in der AOK-Regionaldirektion Kreis Kleve – Kreis Wesel Ansprechpartnerin für betriebliche Gesundheitsförderung ist. „Beschäftigte bewegen sich zu wenig oder ihr Rücken ist am Arbeitsplatz einer einseitigen Belastung ausgesetzt. Dagegen können wir etwas tun. Mit unseren Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung wollen wir Unternehmen und ihren Mitarbeitern im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken stärken.“
„Rückenfit am Arbeitsplatz“
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg bietet Unternehmen verschiedene Programme an, die helfen, die Rückengesundheit der Beschäftigten zu verbessern.
Dazu gehören zum Beispiel ein „Ergo-Check“ und eine Kompaktschulung „Rückenfit am Arbeitsplatz“ sowie die Ausbildung betrieblicher Multiplikatoren zu „Bewegungs- oder Ergo-Scouts“, also zu Ansprechpartnern für Bewegungspausen und Themen wie „Ergonomie“ und „Rückengesundheit“.
Infos für Unternehmen
Unternehmen, die mehr über die betriebliche Gesundheitsförderung erfahren wollen, erreichen Britta Thielen bei der AOK unter der Rufnummer 02843/178 581.
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
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