3-Milliarden-Marke geknackt - Bilanz der Niederrheinischen Sparkasse RheinLippe fürs Geschäftsjahr 2019
Häfemeier: "Es ist Ziel der Sparkasse, das Kultur- und Vereinsleben weiter aktiv zu unterstützen!"
Einmal mehr sind die Herren in relativ entspannter Stimmung. Kein Wunder, denn die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe konnte - trotz einiger marktrelevanter Dissonanzen - beim aktuellen Geschäftsjahresabschluss die 3-Millarden-Marke knacken.
Erstmals wegen der Corona-Auflagen via Telefonkonferenz empfing das Vorstandsduo Friedrich-Wilhelm Häfemeier und Sascha Hübner die regionalen Medienvertreter am "heißen Draht".
Die Corona-Krise
"Wir sind als Sparkassen in einer besonderen Rolle: Wir werden gebraucht, damit das Leben weiter funktioniert!" Diese Aufgabe sieht Friedrich-Wilhelm Häfemeier die Nispa. Man wolle dem Auftrag der Sparkassen gerecht werden und beispielsweise keine weiteren Kundencenter schließen. Doch auch wer lieber dem Online-Banking fröne, könne dies nach Belieben von zuhause aus tun. So habe sich die Sparkassen-App zur "beliebtesten App Deutschlands" entwickelt.
Zahlungsverkehr funktioniert
Um Transaktionsvorgänge zu sichern, hat die Nispa ihren Telefonservice erweitert und den Mitarbeiterstab in diesem Bereich verstärkt. Derzeit würden bereits stillgelegte Betriebsflächen als Pufferzonen wiederbelebt, um die Corona-Auflagen bezüglich der erforderlichen Mindestabstände eingehalten werden kann. Man bemühe sich, den Unternehmen die Abwicklung der Kreditnahme bei der KfW (www.nispa.de/soforthilfe, Reiter "Firmenkunden) möglichst zügig einzustielen. Per Formular können Unternehmer dort ihre Gelder beantragen, allerdings unter Zuhilfenahme einer Eidesstattlichen Erklärung bezüglich der Corona-Bedürftigkeit.
Friedrich-Wilhelm Häfemeier: "Wir rechnen mit einem Zeitraum von sechs Monaten, bis sich die Folgen der Corona-Krise normalisiert haben!"
Geschäftliche Entwicklung
Wie bereits in den vergangenen Jahren, konnte die Sparkasse erneut ein gutes Wachstum im Kundenkreditgeschäft erzielen. Die Neubewilligungen lagen bei rund 425 Millionen Euro und erreichten damit einen neuen Höchststand. Die Summe der herausgegebenen Kredite beläuft sich damit per Jahresende 2019 auf rund 2,5 Milliarden Euro. Trotz überdurchschnittlicher Tilgungsrückflüsse konnte dies über viele einzelne vergebene neue Kredite erreicht werden. Die Neukreditvergaben verteilen sind mit jeweils rund 50 % auf private und gewerbliche Kreditnehmer.
Aufgrund des großen Interesses von „Häuslebauern“, bei langfristigen und wichtigen Finanzierungsentscheidungen auch Vergleichsmöglichkeiten zu haben, geht die Sparkasse hier seit Kurzem neue Wege. Sparkassendirektor Sascha Hübner berichtet, dass in der Beratungssituation auch Zinsangebote von bundesweit agierenden Mitbewerbern vorgestellt werden. „Wir wollen weiterhin mit unserer Beratungskompetenz punkten, daher scheuen wir nicht den Vergleich“, so das Vorstandsmitglied.
Der Boom auf dem Immobilienmarkt hat auch im letzten Jahr angehalten. Mangels lukrativer sonstiger Anlagemöglichkeiten haben viele Kunden erneut neue und gebrauchte Immobilien nachgefragt. „Dank unseres guten Netzwerkes in der Region gelingt es uns immer wieder, Verkäufer und Käufer zusammenzubringen“, so Häfemeier. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten erneut fast 200 Objekte an neue Eigentümer vermittelt werden.
Auch bei der Erschließung neuer Wohngebiete im Geschäftsgebiet wirkte die Sparkasse mit. „Wir leisten damit einen Beitrag zur kommunalen Entwicklung und bedienen zudem die bestehende Grundstücksnachfrage zur Herstellung von neuem Wohnraum mit zeitgemäßer Ausstattung in attraktiven Lagen“, so Häfemeier. Hervorzuheben ist zum Beispiel das Projekt „Am Schwan Nord“ in Wesel, das im Jahr 2019 in die Umsetzungsphase gegangen ist.
„Gerne hätten wir auch in diesem Jahr viele interessante neue Projekte auf unserer traditionellen Immobilia Anfang April 2020 vorgestellt“, so Häfemeier. Die allgemeinen Umstände haben auch die Sparkasse dazu gezwungen, diese Veranstaltung abzusagen. Immobilien und in Planung befindliche Baumaßnahmen können aber unverändert digital unter www.nispa.de abgerufen werden. Zudem bietet das Immobilien-Center auch telefonische oder persönliche Beratungen unverändert an.
Der Vorstand legt Wert darauf, dass dieses digitale Angebot die Dienstleistungen in der Sparkassenfiliale ergänzt. „Unsere Kunden wählen den Weg, wie sie Kontakt zu uns aufnehmen möchten.“
Die Sparkasse als Arbeitgeber
Die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe ist und bleibt ein großer und attraktiver Arbeitgeber. Derzeit beschäftigt sie 668 Menschen, 36 davon sind Auszubildende.
Die Erwartungen an die Sparkassen haben sich in den vergangenen Jahren sehr gewandelt. Der Vorstand zeigt sich aber sicher, dass hochwertige Beratungsleistungen unverändert auch in der Zukunft gefragt bleiben werden. Daher setzt die Sparkasse weiter auf die Ausbildung junger Beschäftigter, um diesem Anspruch auch in den kommenden Jahren gewachsen zu bleiben. „Die digitale Kompetenz reichert das Aufgabenspektrum unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jahr zu Jahr mehr an“, so Häfemeier. Daher bleibe das Berufsbild spannend und herausfordernd.
Soziales Engagement
Die Nispa ist seit vielen Jahr der größte und auch wichtigste Förderer von kulturellen, sozialen und auch sportlichen Aktivitäten in der Region. „Darauf sind wird stolz. Wir übernehmen diese Rolle gerne, da sie auch zu unserem Selbstverständnis gehört“, so Häfemeier. Die Sparkasse sei in der Region geschäftlich aktiv und damit auch für die Attraktivität der Region mit verantwortlich. Obwohl das Zinsumfeld die Ertragslage erneut belastet hat, hat der Vorstand daran festgehalten, wieder rund 1,3 Mio. Euro im Jahr 2019 zu verteilen. Die feierlichen Spendenübergaben in allen sechs Trägerkommunen hätten deutlich gezeigt, wie wichtig dieses Engagement der Sparkasse ist.
Die Liste der unterstützen Projekte und Veranstaltungen ist lang. Hervorgehoben werden unter anderem die großzügige Unterstützung der Musikschule in Dinslaken für die Anschaffung eines neuen Flügels oder aber auch die Beschaffung eines Geschirrmobils für das DRK in Wesel. Darüber hinaus wurde das Radrennen in Hiesfeld als Hauptsponsor gefördert und die Kultur-Initiative „Landhelden in Schermbeck“ gesponsert.
Der Vorstand unterstreicht, dass es auch in 2020 das Ziel der Sparkasse ist, das Kultur- und Vereinsleben in der Region aktiv zu unterstützen. „Wir laden alle ehrenamtlich Engagierten in Vereinen und sonstigen Institutionen ein, auf uns zuzukommen und uns ihre Planungen vorzustellen“, so Sascha Hübner.
Ausblick
Der Vorstand unterstreicht, dass die Sparkasse gut ins neue Jahr gestartet sei. Für die 20er Jahre habe man sich erneut vieles vorgenommen. Dabei gelte es, die Wurzeln der Sparkasse in der Region nicht zu vergessen oder aufzugeben. „Unsere Sparkasse muss und wird aber digitaler werden,“ so Hübner.
„Damit sichern wir wirtschaftlich die Zukunftsfähigkeit und stellen uns zudem den gestiegenen Erwartungen unserer Kunden“, so Häfemeier. Die Aspekte „Verlässlichkeit“, „Erreichbarkeit“ und „Sicherheit“ werden dabei zentrale Punkte bleiben.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.